Hannover beherrscht im Augenblick die Oberliga NordScorpions vor Indians an der Spitze – Tilburg überrennt Herne

Woran sich die Indians-Fans gewöhnen müssen, ist die Tatsache, dass nicht mehr die Abwehr das Prunkstück ist, sondern der Sturm. Auch die Tilburger überraschten, denn ein 7:1 in Herne ist sicherlich nicht alltäglich. Die Crocodiles sicherten sich mit einem Arbeitssieg Platz vier vor Herne und Erfurt hat sich Platz sechs nach den bisherigen Leistungen redlich verdient. Ebenfalls zwei Siege in Folge feierten an diesem Wochenende die Leipziger Icefighters und die Hammer Eisbären, so dass die erreichten Plätze sieben und zehn der verdiente Erfolg waren. Auf Platz elf, wenn auch erst mit vier Spielen, die EG Diez-Limburg, bei der man nur hoffen kann, dass die Politik ein Einsehen hat und das die Diezer ihre Heimspiele möglichst schnell wieder austragen können.
Crocodiles Hamburg – Herforder EV 7:4 (3:1, 2:2, 2:1)
Zu einem Arbeitssieg kamen die Crocodiles gegen einen recht aufmüpfigen Neuling, der während der gesamten 60 Minuten bewies, dass er mittlerweile in der Liga angekommen ist. Bereits nach sechs Minuten führten die Hansestädter nach Toren von Dominik Lascheit (3.), Dennis Reimer (4.) und Adam Domogalla (6.) mit 3:0, aber die Herforder dachten nicht daran, evtl. ihren Torwart nach dieser kalten Dusche zu wechseln. Ennio Albrecht blieb im HEV-Kasten, wurde immer stärker und seine Mitspieler selbstbewusster und damit hatten sie Erfolg. Ralf Rinke (13.) verkürzte auf 1:3, dem Philipp Brinkmann (26.) das 2:3 folgen ließ. Zwar traf kurz darauf Dominik Lascheit (30.) zum 4:2, aber die Westfalen ließen nicht locker und Kapitän Björn Bombis verkürzte in der 32. Minute erneut. Als Jan Tramm (38.) und Michal Bezouska (50.), heute mit fünf Scorerpunkten überragender Akteur auf dem Eis die Tore zum 5:3 und 6:3 erzielt hatten, war das Spiel entschieden. Die jeweils letzten Tore erzielten dann noch Justin Unger (51.) und Dennis Reimer (51.) zum 7:4-Endstand.
Black Dragons Erfurt – Hannover Scorpions 3:4 (0:1, 2:1, 1:1, 0:1) n.V.
Die Scorpions, die am Freitag eine empfindliche Heimniederlage gegen Herne kassiert hatten, trafen auf ein Team, das bis jetzt eine starke Saison gespielt hat und dementsprechend mit breiter Brust antrat. Im ersten Drittel waren die Scorpions jedoch Herr im Haus, waren offensiv, konnten jedoch nur ein Tor erzielen. Mario Valery-Trabucco (18.) verwertete eine perfekte Vorlage von Airich. Im zweiten Drittel kam Erfurt auf, lieferte dem Favoriten ein gleichwertiges Spiel und kam in der 29. Minute zum Ausgleich, als ihr Starspieler Kevin Beach einlochen konnte. Praktisch im Gegenzug führten die Scorpions jedoch wieder 2:1, weil der zuletzt stark aufspielende Fedor Kolupaylo erfolgreich war. Mit ein bisschen Glück gelang Sebastian Hoffmann in der 34. Minute der erneute Ausgleich. In den letzten 20 Minuten drückte Erfurt, musste aber bis zur 50. Minute warten, dann war Felix Schümann zum 3:2 erfolgreich. Sollten die Scorpions das Wochenende punktlos hinter sich bringen? Nein, denn ehe Scorpions-Coach Tobias Stolikowski seinen auch heute stark auftretenden Keeper Brett Jaeger vom Eis holen musste, besorgte Robert Peleikis in der 58. Minute das 3:3. Die Verlängerung war dann gerade 33 Sekunden alt, als Mario Valery-Trabucco mit seinem zweiten Tagestor die Entscheidung zugunsten der Scorpions herbeiführte.
Icefighters Leipzig – EG Diez-Limburg 5:2 (2:1, 1:1, 2:0)
Wenn man bedenkt, was in diese Woche hinter den Kulissen von Diez ablief, so nötigt dieses Spiel der EGDL dem Beobachter allen Respekt ab. Die Limburger versteckten sich nicht, waren jedoch nicht abgezockt genug, um den Leipzigern, die am Freitag mit dem 4:0 in Halle Selbstvertrauen getankt hatten, ein Bein zu stellen. In der neunten Minute brachte Niklas Hildebrand die Gäste sogar in Führung. Der zweite „beste Akteur des Abends“ neben Hildebrand, der Leipziger Alexander Zille, dem insgesamt drei Punkte gelangen, erzielte in der 14. Minute den Ausgleich zum 1:1. Nur zwei Minuten später brachte Michal Velecky die Icefighters erstmals in Führung. Niklas Hildebrand traf dann in der 33. Minute mit einer Einzelaktion zum 2:2. In der 36. Minute setzte Zille seinen amerikanischen Abwehrkollegen Connor Hannon ein und dieser markierte das 3:2. Psychologisch wichtig war das 4:2 von Moritz Israel für die Leipziger bereits nach 36 Sekunden des dritten Drittels, dem der gleiche Spieler in der 56. Minute noch das 5:2 folgen ließ.
Krefelder EV U23 – EC Hannover Indians 4:8 (2:3, 0:3, 2:2)
Um es vorwegzunehmen, die Gastgeber zeigten eine beherzte Leistung, gaben nie auf und hätten ein besseres Ergebnis verdient gehabt. Vermutlich wäre es sogar ein Sieg geworden, wenn die beiden überragenden Akteure des heutigen Abends, die Kanadier Parker Bowles und Brett Bulmer die gelb-schwarzen Trikots angehabt hätten. Hatten sie aber nicht und am Pferdeturm gibt es eine Situation, wie man sie seit vielen Jahren nicht kennt. Die beiden Kontingentspieler besetzen in der Scorerliste nach sechs Spielen die Plätze eins (Bulmer) und drei (Bowles). Auch in dieser Partie sorgten sie für zusammen zehn Punkte und entschieden praktisch die Partie fast im Alleingang. Für die tapferen Krefelder trafen Leon Hauf (7.), Adrian Grygiel (11.,4 6.) und Adam Kiedewicz (47.). Die Hannoveraner, die vor lediglich am Anfang und gegen Mitte des dritten Drittels leicht die Kontrolle verloren, waren Parker Bowles (2., 17., 37.), Brett Bulmer (12., 40.), Thore Weyrauch (23.), Robby Hein (56.) und Branislav Pohanka (59.) erfolgreich.
Hammer Eisbären – Rostock Piranhas 4:3 (1:0, 2:0, 1:3)
Sieg Nummer zwei am Wochenende und nach der Siegpremiere am Freitag auch der erste Heimerfolg und das erste Sechs-Punkte-Wochenende. Die Hammer können mehr als zufrieden in die Arbeitswoche gehen. Trotzdem wird den Verantwortlichen nicht entgangen sein, dass der Sieg gegen Rostock am seidenen Faden hing und der Retter Keeper Ilya Sharipov hieß. Der gebürtige Russe, der auf Leihbasis vom DEL-Club Nürnberg zu Hamm stieß, war zwei komplette Drittel nicht zu bezwingen, stieß im letzten Drittel zwar an seine Grenzen, konnte aber das vierte Gegentor mit letzter Kraft verhindern und hatte am Ende eine Fangquote von 94,3 Prozent aufzuweisen. Wichtig neben Sharipov war auch der Start, denn die Hammer gingen bereits nach 105 Sekunden in Führung, als Kevin Orendorz das 1:0 erzielte. Thomas Lichnovsky (26.) und Mike Ortwein (27.) erhöhten, zur Rostocker Verzweiflung, mit einem Doppelschlag trotz bereits jetzt Rostocker Überlegenheit auf 3:0. Mike Pistilli blies dann in der 42. Minute mit dem ersten Piranha-Tor zur Aufholjagd, die jedoch in der 47. Minute ein abruptes Ende nahm, als Lichnovsky sich in Unterzahl die Scheibe erkämpfen konnte, Kevin Orendorz bediente und dieser mit dem 4:1 die vorzeitige Entscheidung herbeiführte. Danach spielte nur noch Rostock und verschärfte nach dem 2:4 in der 53. Minute, markiert von Tom Pauker das Tempo. In der 59. Minute traf John Dunbar in Überzahl zum 3:4, aber dieses Tor kam zu spät und Hamm konnte den Sieg über die Zeit retten.
Herner EV – Tilburg Trappers 1:7 (1:2, 0:3, 0:2)
Nach dem Erfolg vom Freitag gingen die Herner mit Selbstbewusstsein in die Partie gegen die Trappers und holten sich dabei eine blutige Nase. Die Niederländer zeigten sich von der ersten Minute an nicht nur hellwach sondern auch überlegen und gewannen am Ende vielleicht etwas zu hoch aber hochverdient mit 7:1. Diego Hofland (9.), Kevin Bruijsten (17., 30.), Mickey Bastings (22.), Reno de Hondt (40.), Alexei Loginov (42.) und Tijn Jacobs (47.) waren die Tilburger Torschützen, während für die Herner lediglich Patrick Asselin (14.) mit dem 1:1 kurzfristig für Hoffnung sorgen konnte. Höhepunkt neben der starken Tilburger Leistung war noch eine körperliche Auseinandersetzung zwischen Tilburgs Jordy Verkiel und Hernes Colton Kehler, der schon am Freitag in Mellendorf unangenehm aufgefallen war. Kam Kehler bei den Scorpions mit viel Glück um eine höhere Strafe, kassierte er nun, wie Verkiel eine Fünfer plus Spieldauer.