Geschwächte Indians unterliegen Halle 0:2Hannover rutscht auf Rang neun ab

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Das 0:2 (0:1, 0:1, 0:0) gegen die Saale Bulls Halle war die zweite Heimniederlage der Hannover Indians in der laufenden Saison und hatte einen direkten Einfluss auf einen Play-off-Platz, da der direkte Konkurrent aus Essen das Spitzenspiel der Oberliga Nord in Herne etwas überraschend mit 4:3 für sich entschied. Somit fielen die Hannover Indians wieder auf Rang neun in der Liga zurück.

Das Spiel war die Begegnung zweier Vertretungen, die beide mit ihren verletzten und kranken Spielern mühelos noch eine dritte Mannschaft hätten melden können. Die Saale Bulls Halle mussten laut Trainer Ken Latta fünf Spieler ersetzen, Indians-Kollege Fred Carroll nach der aktuellen Virenplage der letzten Woche gleich acht von ihnen. Dazu hatten die Hannoveraner das Problem, dass Ihnen nach einer fast trainingsfreien Woche die Kraft fehlte und dann noch ein Gegner auftauchte, der sich selbst unter den ersten Vier der Liga sieht.

Dementsprechend auch der Start der Hallenser. Von Anfang an drückten sie auf das Tempo, drückten die verunsicherten, sich auf Grund ihrer spärlichen Kräfte zurückhaltenden Gastgeber, in deren Verteidigungszone. Trotzdem hatten sie Glück, als Robby Hein einen Konter nach vierzig Sekunden fast zum erfolgreichen Abschluss gebracht  hätte. In der vierten Minute schien es im Pferdeturm-Kasten zu klingeln, aber Boris Ackers hatte etwas dagegen, ließ die Fanghand zucken und der Schlagschuss von Langhammer war entschärft. Eine Minute später hatte Hannovers Goalie dann nicht das Glück. Der Ex-Indian Philip Gunkel, gestern scheinbar besonders motiviert, zeigte eine hohe Laufbereitschaft, ließ sich vom hinter dem ECH-Tor stehenden Abercrombie gut bedienen und jagte die Scheibe ins hannoversche Tor. Die Pessimisten fühlten sich bestätigt, das frühe 0:1 war Wasser auf den Mühlen der Gäste, die nun noch sicherer agierten. Bereits jetzt musste Indians-Coach Carroll auf das, in diesen Situationen bewährte, Allheil-Mittel setzen und wechselte die Reihen stellenweise im 30-Sekunden-Rhythmus aus um Kräfte zu sparen. Wie stark die Hannoveraner unter diesem Druck standen, zeigte die Tatsache, dass die dritte Reihe mit Meve, Arnold und Doroshko mehr Eiszeit bekam als in manch anderem Spiel.

Wer jetzt gedacht hatte, dass die Indians bereits im zweiten Drittel eingehen würden, sah sich getäuscht. Mit großem Einsatz und optisch nicht schönem, aber effektiven Spiel versuchten sie die Bulls beim Spielaufbau zu stören, was bemerkenswert oft gelang. In der 29. Minute gab es dann eine spielvorentscheidende Situation. Gregor Kubail verursachte durch Hohen Stock eine Verletzung und musste mit einer Fünfer plus Spieldauer das Eis verlassen. In der Folgezeit überraschten die Indians mit einem guten Powerplay, vergaßen jedoch das Toreschießen und wie das so ist, wenn der Gegner zu den Besten im Penaltykilling gehört, dann geht so ein Schuß auch schon mal nach hinten los. Topspezialist Matt Abercrombie bewies dabei seine Nervenstärke, als er in Unterzahl nach einem schönen Paß von Gunkel davon stürmte und Ackers im Tor, der etwas unglücklich aussah, zum 0:2 überwand. Es war bereits sein dritter Shorthander in dieser Saison, ein beeindruckender Wert. Dazu Halles Coach Ken Latta: „Wir haben schon sechs Short-Hander in dieser Saison erreicht, stehen mit Tilburg auf Platz 1“.

Im dritten Drittel versuchten die Indians wirklich alles, aber man merkte immer mehr, dass sie schon zuvor viele Kräfte verloren hatten und eigentlich das ganze Spiel mit 110 Prozent gespielt hatten. Besonders an der blauen Linie und an der Bande versprang mehr als einmal der Puck, was auf Unkonzentriertheit mangels Kräfte schließen ließ. 90 Sekunden vor Schluß wagte, bei zwei Toren Unterschied durchaus noch eine Option, Fred Carroll alles, brachte für Ackers einen sechsten Feldspieler, aber es brachte nichts mehr ein. Halle verteidigte mit Mann und Maus, hatte zusätzlich mit dem erfahrenen, und in jeder Situation routiniert agierenden Sebastian Albrecht zwischen den Pfosten einen Topkeeper, der alle Indians-Chancen vereiteln konnte. 

Halles Coach Ken Latta: „Es war ein enges Spiel, weil uns die Indians immer wieder gestört haben. Mein Team hat, besonders in der Defensive, ein perfektes Spiel abgeliefert. Ich bin sehr zufrieden.“

Indians-Coach Fred Carroll: „Uns hat einfach die Kraft gefehlt um so einen starken Gegner wie Halle zu bezwingen. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Tore: 0:1 (05:36) Philipp Gunkel (Abercrombie, Ehemann), 0:2 (32:14) Matt Abercrombie (Gunkel, Federolf/4-5). Strafen: Hannover 4, Halle 6 + 5 + Spieldauer (Kubail). Zuschauer: 2815.


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