Füchse-Versicherung heißt Raphael JolyEV Duisburg dreht zwei Zwei-Tore-Rückstände in Mellendorf

Gut, dass Raphael Joly weiß, wo das Tor stand. Denn der 28-Jährige sorgte eineinhalb Minuten vor Ende dafür, dass der Eishockey-Oberligist EV Duisburg in Mellendorf mit einem blauen Auge davon kam. 0:2 hatten die Füchse schon zurückgelegen, und dann noch einmal mit 2:4 – um letztlich knapp mit 5:4 (1:2, 3:2, 1:0) zu gewinnen. So verhinderten sie nach der 1:2-Niederlage zum Auftakt gegen Essen so gerade noch einen völligen Fehlstart in Meisterrunde.

Ohne den freigestellten Chris St. Jacques machten sich die Duisburger auf die Fahrt in den Großraum Hannover, wo sie vor zweieinhalb Wochen noch mit 12:2 gewonnen hatten. „So schwach wird sich Wedemark nicht noch einmal präsentieren“, sagte EVD-Trainer Lance Nethery. Das stimmte – doch die Füchse haben auch schon besseres Eishockey gespielt. Wedemarks Topspieler Michael Budd nutzte in der zwölften Minute ein Powerplay, um die Scorpions in Führung zu bringen. Zweieinhalb Minuten später gab er die Vorlage zum 2:0 durch Thomas Pape. Es hakte, aber immerhin kamen die Gäste zurück: In doppelter Überzahl stellte Manuel Neumann den Anschluss her (18.).

Sieben Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, als es bereits nach einer Überraschung aussah – einer bösen aus Sicht der Duisburger. Charlie Adams und Andreas Morczinietz hatten auf 4:2 erhöht, nachdem Patrick Klöpper zwischenzeitlich erneut verkürzt hatte. Spät im zweiten Drittel kam der EVD zurück in die Partie, glich durch Björn Barta (36.) und nochmal Klöpper aus (39.); zuvor hatte Wedemark einen Penalty vergeben (31.). Zum Schluss war schließlich Raphael Joly mit dem Siegtreffer zur Stelle.

„Wir haben nicht gut angefangen und zweimal mit zwei Toren zurückgelegen“, sagte EVD-Trainer Lance Nethery. „Wir sind in einer Phase, in der wir nicht unsere optimale Leistung abrufen können.“ Dabei sieht der Kanadier nicht die Freitagsniederlage gegen Essen und die folgende Trennung von St. Jacques als Grund für Unruhe oder Unsicherheit. „Das hat viel früher angefangen. Wir haben gegen die Hannover Scorpions nicht gut gespielt, gegen Rostock und Timmendorf auch nicht. Solche Phasen hat jedes Team. Man kann nicht 44 Spiele auf dem höchsten Niveau spielen. Aber man kann kämpfen und Charakter zeigen. Und das hat die Mannschaft heute gemacht.“

Derweil geht die Suche nach neuen Spielern weiter. Ein Top-Ausländer und ein „Back-up-Ausländer“ sind das Ziel der Füchse. „Wir arbeiten schon seit Wochen daran. Ich habe einige Namen auf dem Zettel“, so Nethery.

Tore: 1:0 (11:43) Budd (Lehmann, Schütt/5-4), 2:0 (14:18) Pape (Budd, Pigache), 2:1 (17:36) Neumann (Joly, Grözinger/5-3), 3:1 (23:44) Adams (Lehmann, Gall), 3:2 (25:15) Klöpper (Barta, Beck), 4:2 (26:58) Morczinietz (Schütt, Budd), 4:3 (35:29) Barta (Beck, Klöpper), 4:4 (37:15) Klöpper (Neugebauer), 4:5 (58:27) Joly (Huebscher, Grözinger). Strafen: Wedemark 12, Duisburg 6. Zuschauer: 401.