Füchse verlieren erstes Spiel gegen SonthofenTurbulente Schlussphase – Spieldauer statt Ausgleich

Kann ja nur gutgehen, oder? Wer das dachte, merkte nach 46 Sekunden, dass das nicht so ganz hinhaut. Denn zu diesem Zeitpunkt führten die Bulls zur Freude der überhaupt 100 aus dem Allgäu mitgereisten Fans.
Nach einer viel Trubel in der Schlussphase unterlag der EVD im ersten Spiel der Best-of-Five-Serie mit 1:2 (0:1, 1:1, 0:0).
Die zu weit aufgerückten Füchse konnten nach nicht einmal einer Minute nicht verhindern, dass Marco Sternheimer zur Gästeführung einnetzte. Allerdings waren die Voraussetzungen für die Hausherren auch nicht optimal. Weil es bei Lars Grözinger erst kurz vor Serienstart endgültige Entwarnung gab, hatten sich die EVD-Trainer Uli Egen und Reemt Pyka dafür entschieden, Kapitän Björn Barta zu Raphael Joly und André Huebscher in den ersten Angriff zu stellen. Zudem fehlte Cody Bradley, für den Philip Kuhnekath zum Einsatz kam. Damit kann man umgehen, der Beginn einer Play-off-Serie ist nur nicht der optimale Zeitpunkt.
Zudem kamen die Füchse nicht mit der ungewöhnlichen Taktik der Bulls zurecht: Hatte der EVD hinter dem eigenen Tor die Scheibe, rückten die Sonthofer in 1-1-3-Formation ins gegnerische Drittel vor. Einfach zu überspielen, mag man denken – doch es klappte kaum. Die taktische Disziplin der Gäste sorgte zudem dafür, dass die ERC-Spieler zügig hinten waren und kompakt standen. Das alte Lied tat sein übriges: Die Füchse hatten etliche beste Chancen – brachten den Puck aber nicht im Tor unter. In der achten Minute hatte Lukas Koziol den Torschrei schon auf den Lippen, sein Rückhandheber strich allerdings knapp über den Winkel. Oft standen die Füchse frei, scheiterten dann aber auch am starken Patrick Glatzel im ERC-Tor.
Nach der ersten Pause standen die Füchse dann aber stabiler, vermieden unnötige Fehler – und schlugen in doppelter Überzahl zu. Durch – natürlich – Raphael Joly. Der Holland-Kanadier zog von rechts vor das Tor und knallte die Scheibe aus kürzester Distanz in den kurzen Winkel (29.). Machten sich nun die oft zitierten „Busbeine“ bei den Gästen bemerkbar? Sie leisteten sich nun in Folge einige Strafzeiten, es fielen aber keine weiteren Tor, obwohl es genügend beste Gelegenheiten durch André Huebscher, Patrick Klöpper und Lars Grözinger, teils völlig frei vor Glatzel, gab.
Drittel drei begann mit Vorteil für die Bulls. Doch wie der EVD zuvor ließen Charly Taft und Fabio Carciola gute Gelegenheiten aus. Die Anspannung beider Teams entlud sich in der 50. Minute in einer heftigen Auseinandersetzung. Schiri Ramon Sterkens sprach dabei eine Matchstrafe gegen Cornelius Krämer aus. Sonthofen spielte in doppelter Überzahl und traf durch Simon Sezemsky zum 2:1 (50.). Bitter wurde es in der turbulenten Schlussphase, als Lukas Koziol den vermeintlichen Ausgleich erzielte (59.), aber eine Fünfer plus Spieldauer wegen hohen Stocks kassierte – zurecht übrigens.
Tore: 0:1 (0:46) Sternheimer (Sezemsky), 1:1 (28:36) Joly (Huebscher/5-3), 1:2 (50:30) Sezemsky (Kronawitter, Hadraschek/5-3). Strafen: Duisburg 14 + 5 + Spieldauer (Koziol) + Matchstrafe (Krämer), Sonthofen 20. Zuschauer: 2403.