Füchse und Moskitos warten auf die Black Dragons ErfurtDas doppelte Ruhrgebietsduell
Tom Fiedler – in der letzten Saison noch für die Moskitos Essen aktiv nun im Drachentrikot. (Foto: Lars Wannemacher/Black Dragons Erfurt)
Nach der am Freitag deutlichen Niederlage gegen die Hannover Indians und dem Sonntag mehr als knapp verlorenen Spiel gegen den Herner EV, werden die Drachen heiß sein, am Wochenende wieder Punkte einzufahren. Das Team hat in der bisherigen Saison kämpferisch alles in die Waagschale geworfen und kommt auch spielerisch immer mehr in Fahrt. So war das erste Drittel am Sonntag einer der dominantesten Auftritte seit langer Zeit. Letztlich muss sich das Team von Fred Carroll selbst belohnen, indem es die Vielzahl an Chancen konsequenter nutzt. Darauf wollen die Thüringer am Freitag um 20 Uhr in der Erfurter Eishalle aufbauen.
Beim EV Duisburg hat in der Sommerpause eine neue Zeitrechnung begonnen. Nachdem man jahrelang am selbstauferlegten Ziel, des Aufstiegs in die DEL2, gescheitert ist, backen die Füchse in dieser Saison eher kleinere Brötchen. Nach dem erneut frühen Aus kam es zunächst zum Führungswechsel und zur Neuausrichtung der Ziele. Die neuen Macher um Ex-Profi Björn Barta und den an die Wedau zurückgekehrten Sportdirektor Lance Nethery wollen zunächst die Play-offs erreichen. Dazu wurde auch der Kader der Füchse einmal komplett auf links gedreht. Nicht weniger als 19 Spieler haben oder mussten den Verein verlassen. Darunter unter anderem Philip Lehr, der ja bekanntlich nun das Tor der TecArt Black Dragons hütet. Zudem traf es einige prominente Namen so zum Beispiel Victor Beck (Rostock), Raphael Joly (Halle, muss allerdings krankheitsbedingt pausieren), Lars Grözinger, Robin Slanina und Yannis Walch (alle nach Essen). Dem gegenüber stehen 14 Neuzugänge, dabei versuchten die Verantwortlichen eine gesunde Mischung aus erfahrenen Akteuren und „jungen Wilden“ zu finden. Zu den erfahrenen und in der Oberliga durchaus bekannt gehört neben der neuen Nummer 1 im Tor Sebastian Staudt (aus Essen) auch niemand anderes als der „Spieler des Jahres 2017/18“ Lasse Uusivirta (aus Hannover), neben Uusivirta wechselte auch Jan Tramm vom Pferdeturm an die Wedau. Artur Tegkaev (Weißwasser) und Alex Eckl komplettieren die Riege der erfahrenen Akteure. Alexander Spister, Ricco Ratajczyk (beide Rostock), Adrian Sanwald (Timmendorf) und Florian Spelleken (Scorpions) gehören zu den bekannteren Namen aus der Kategorie „junge Wilde“. Mit dem bisherigen Saisonverlauf kann man an der Wedau durchaus zufrieden sein. Derzeit rangieren die Füchse, punktgleich mit den TecArt Black Dragons, auf Rang neun der Tabelle. An den letzten Erfolg eines Erfurter Eishockeyteams gegen die Füchse können sich wohl nur noch langjährige Fans erinnern. Dieser datiert aus der Saison 1999/2000, als der damalige ESC Erfurt unter Coach Thomas Belitz mit 4:1 an der Duisburger Wedau triumphierte.
Am Sonntag (18.30 Uhr) geht es für die Erfurter an den Essener Westbahnhof zu den Wohnbau Moskitos. Für das Team von Coach Gentges kam das Aus in der zweiten Play-off-Runde gegen den späteren Aufsteiger aus Deggendorf. Fast schon traditionell baute Coach Gentges sein Team in der Sommerpause nahezu komplett um, lediglich fünf Spieler aus der vergangenen Saison stehen auch in diesem Jahr noch im Kader der Moskitos. Nicht weniger als 18 Spieler verließen den Verein, mit Christoph Ziolkowski und Tom Fiedler kehren auch zwei Erfurter an die alte Wirkungsstätte zurück. Auch für Reto Schüpping wird es eine Reise in die eigene Vergangenheit, denn von 2014 bis Januar 2016 trug auch er das Trikot der Moskitos. Auf Essener Seite spielt Carsten Gosdeck, der ja bekanntlich im letzten Jahr das Erfurter Trikot trug. 16 Neuzugänge (zuzüglich sechs Förderlizenzspieler) heuerten im Gegenzug in Essen an. Neben den bereits oben erwähnten drei Zugängen aus Duisburg konnten vier Leistungsträger aus Herne nach Essen gelockt werden. Dies sind Aaron McLeod, Stephan Kreuzmann, Thomas Richter und Goalie Christian Wendler. Julian Airich und Fabio Frick (beide Freiburg), Arthur Lemmer (Rostock), Veit Holzmann (Füssen) und Goalie Patrik Cerveny (Halle) gehören zu den bekanntesten Namen unter den Zugängen. Zudem konnte Viktor Lennartsson aus Landshut nach Essen gelockt werden. Andre Gerartz, der personifizierte Alptraum der TecArt Black Dragons, trägt nun auch das Trikot der Moskitos. In den letzten Jahren gelangen Gerartz in sechs Spielen (zunächst für die Indians dann für die Crocodiles) gegen die Erfurter nicht weniger als 15 Treffer. Die Moskitos rangieren derzeit auf Rang fünf der Tabelle, liegen aber nur drei Punkte vor den TecArt Black Dragons, die derzeit auf Platz zehn liegen.