Füchse starten mit dem Ruhrderby in die MeisterrundeEV Duisburg empfängt Essen am Freitag
„Nun, beim zweiten Spiel haben wir 60 Minuten gespielt. Zwei Tage vorher stand es 2:2, aber das hätten wir im letzten Drittel auch noch gewonnen“, sagt Lance Nethery, der Trainer des Eishockey-Oberligisten EV Duisburg – und grinst dabei. Denn Essens Coach Frank Gentges hatte nach dem Abbruchspiel verlauten lassen, dass die Duisburger stehend k. o. gewesen wären. Daher verkündete Nethery wiederum nach dem 6:2-Sieg: „Ich habe vor dem Spiel mit den Jungs gesprochen und gesagt, dass keiner spielen muss, wenn er sich müde fühlt.“ Nadelstiche nennt man so etwas wohl.
Am Freitag (19.30 Uhr, Scania-Arena) startet die Meisterrunde der Oberliga Nord mit eben jenem Derby der Füchse gegen die Moskitos Essen. Da drängt sich beinahe die Frage nach der Müdigkeit auf. „Nein“, schüttelt Nethery den Kopf. „Alle sind fit. Alle sind dabei.“ Und sogar einer mehr als sonst. Der 20-jährige Ricco Ratajczyk vom DEL2-Partner Löwen Frankfurt wurde mit einer Förderlizenz ausgestattet und wird wohl am Wochenende erstmals für die Füchse auflaufen. „Wie lange er bei uns bleiben wird, steht noch nicht fest“, so Nethery. Der 20-Jährige stammt aus Berlin und wurde bei den Eisbären ausgebildet. 2015 zog es ihn für ein Jahr nach Nordamerika.
Derweil gesellt sich zu den Nadelstichen aber auch der Respekt gegenüber dem Gegner. „Essen ist ein starker Gegner, hat eine ehrgeizige Mannschaft“, lobt Nethery die Saisonleistung der jungen Moskitos-Mannschaft. Deswegen bat der Coach seine Spieler vor Beginn der Meisterrunde der besten acht Teams auch noch einmal zum Gespräch. Die letzten vier Spiele der Hauptrunde „waren nicht gut. Wir haben in diesen Partien keine Leistung abgerufen, mit der wir Essen schlagen könnten“, mahnte Nethery an. „Allerdings wird sich unsere Mannschaft am Freitag in einem Derby ganz anders präsentieren.“
Heiß auf das Lokalduell, heiß auf den Schlussspurt in Richtung Play-offs? Wenn es nach Nethery geht, auf jeden Fall. Es ist freilich mehr als ein Schlussspurt. Bislang steht der EVD „nur“ auf Rang drei – das wollen die Füchse bis zum Start des Achtelfinals noch verändern. Die Tilburg Trappers sind punktgleich Zweiter, haben aber das bessere Torverhältnis, das ja seit dieser Saison auch in der Oberliga als „Tie-Breaker“ gilt, sollten zwei Teams mit der gleichen Anzahl von Punkten über die Ziellinie hetzen. Ob der Herner EV noch einzuholen ist? Der Tabellenführer geht mit zehn Punkten Vorsprung in diese Runde. Der EVD müsste dazu schon beide Duelle gewinnen und vier weitere Punkte aufholen, ohne patzen zu dürfen, wenn Herne seine Spiele gewinnt.
Am Sonntag (18.30 Uhr) geht es für die Füchse zu den Wedemark Scorpions, die die Duisburger in Mellendorf am 28. Dezember mit 12:2 vom Eis gefegt hatten. „Aber so werden sich die Scorpions sicher nicht noch einmal präsentieren“, ist sich Nethery sicher.