Füchse melden sich beeindruckend zurückDuisburg gewinnt Spitzenspiel gegen Tilburg
Und plötzlich wurde wieder Eishockey gespielt. Und wie! Nach einer Woche mit einer Menge „Hollywood“, Spielerrauswürfen, Trainerentlassung und insgesamt viel Trubel fiel dann tatsächlich wieder der Puck aufs Eis.
Und plötzlich wurde wieder Eishockey gespielt. Das ist keine Wiederholung, sondern eine in der Anfangsphase mitreißende Tatsache. Die Füchse brannten. Sie wollten. Sie rannten. Gerade André Huebscher und Raphael Joly, denen der nicht minder engagierte Lars Grözinger zur Seite stand, gaben Gas, als wollten sie die Tilburg Trappers aus der Halle schießen. Die Niederländer wehrten sich wie gewohnt stark, doch das Spitzenspiel der Oberliga ging an den EV Duisburg. Die Füchse gewannen mit 5:1 (2:0, 1:1, 2:0).
Vorjahrestrainer Uli Egen stand als Interimscoach an der Bande; ihm assistierte der verletzte Verteidiger Manuel Neumann. Gerade die ersten 20 Minuten hatten nichts mit dem teilweise pomadigen Eishockey der letzten drei Wochen zu tun. André Huebscher und Viktor Beck hatten in den Anfangsminuten die Führung auf dem Schläger – in der elften Minute war es dann soweit. Ex-Trapper Raphael Joly behauptete die Scheibe hinter dem Tor, legte zurück und André Huebscher ließ Oranjes Nationalkeeper Ian Meierdres keine Chance. Eine Strafe gegen Lukas Gärtner brachte den nächsten Treffer – für Duisburg. Während die Füchse in Tilburg gleich zwei „Shorthander“ schlucken mussten, drehten sie nun den Spieß um. Nachdem Chad Niddery noch gescheitert war, traf André Huebscher kur darauf zum 2:0.
Doch abgemeldet sind die Trappers selten. Die Niederländer, die unter anderem auf den starken Diederick Hagemeijer wegen einer Sperre verzichten mussten, bissen sich zurück, verkürzten durch Bjorn Willemse im Powerplay (26.). Plötzlich wurde der Druck stärker – erst recht nach einer Strafzeit in der 34. Minute. Die überstanden die Füchse und trafen selbst im Powerplay durch Neuzugang Marvin Tepper (37.). Diese Butter ließen sich die Schwarz-Roten nicht mehr vom Brot nehmen: In der 44. Minute machte Christoph Ziolkowski alles klar. Tepper legte ins leere Tilburger Tor nach (60.). Die Tabellenspitze war verteidigt. Oder man drückt es aus wie die Fans: „Der EVD ist wieder da.“
Uli Egen: „Danke an die Spieler, sie haben mir die Arbeit leicht gemacht. Toll fand ich, dass die Fans mir gedankt haben. Danke dafür!“ Der Interimstrainer erklärte weiter: „Wir haben Kleinigkeiten geändert, zum Beispiel beim Forechecking. Ein Lob muss ich den Verteidigern aussprechen, die nur zu fünft waren und von denen vier um die 20 Jahre alt sind. Die Jungs haben ihren Job sehr gut gemacht. Es steckt eine Menge Potenzial im Team. Ich habe mich über das Vertrauen gefreut.“
Tore: 1:0 (10:29) Huebscher (Joly, Gärtner/angezeigte Strafe), 2:0 (13:38) Huebscher (4-5), 2:1 (25:33) Willemse (Stempher, van Gorp/5-4), 3:1 (36:40) Tepper (Huebscher, Joly/5-4), 4:1 (43:47) Ziolkowski (Niddery, Beck), 5:1 (59:01) Tepper (Schmidt, Neumüller/ENG). Strafen: Duisburg 14, Tilburg 14 + 10 (van den Heuvel) + 10 (Bastings). Zuschauer: 1604.