Füchse haben Fünf-Sterne-Programm im BlickEVD spielt in Erfurt und gegen Halle
Als Chad Niddery zurück war, in Eishockey-Montur und mit einem Gitter vor dem lädierten Gesicht, war das vor allen Dingen zu hören. Denn die Fans waren merklich begeistert, dass der junge Kanadier gar nicht daran dachte, seinen Arbeitstag nach dem Krankenhausbesuch und einer Naht mit sieben Stichen für beendet zu erklären. Dass er dann auch noch ein Tor erzielte, war die Krönung der Geschichte. „Manchmal sind die angeschlagenen Spieler die besten“, sagt Tomas Martinec, Trainer des Oberligisten EV Duisburg, mit einem Lächeln. Für die Füchse geht es am Freitag (20 Uhr) bei den Black Dragons Erfurt weiter; am Sonntag (18.30 Uhr, Scania-Arena) sind die Saale Bulls Halle zum Spitzenspiel an der Wedau zu Gast.
Zuvor jedoch haben die Füchse – genauer gesagt: die Kenston Sport GmbH – und der EVD-Stammverein öffentlich ihren Schulterschluss dokumentiert. Der Vereinsvorstand hat Lance Nethery als Beisitzer kooptiert. „Die Aufgabe von Lance im Vorstand wird vor allem darin bestehen, an der Schnittstelle zwischen Nachwuchs und erster Mannschaft zu arbeiten“, sagt Stavros Avgerinos. Der EVD-Vorsitzende verkündete zudem zusammen mit Füchse- und Kenston-Chef Sebastian Uckermann, dass die Einigung über die Verlängerung des Kooperationsvertrags erzielt wurde – und das für die kommenden fünf Jahre. „Dadurch“, so Avgerinos, „ist der Eishockey-Standort Duisburg langfristig abgesichert.“ In dem Kooperationsvertrag wird unter anderem die Unterstützung für den Eishockey-Nachwuchs geregelt – sprich die ausreichende Zur-Verfügung-Stellung von Eiszeiten. Immerhin befinden sich die Jungfüchse aktuell im Aufwärtstrend. Und im Mädchenbereich hat der EVD aktuell zwei U-18-Nationalspielerinnen. Uckermann erklärt dazu: „Der Vertrag wird im DEL2-Aufstiegsfall noch einmal angepasst.“ Heißt: Die Unterstützung für den Nachwuchs wird dann noch weiter intensiviert – auch weil der Deutsche Eishockey-Bund das so will. „Es geht um die Umsetzung des so genannten Fünf-Sterne-Programms des DEB“, so Avgerinos. Erfüllen Proficlubs gewisse Nachwuchs-Kriterien nicht, können empfindliche Strafen fällig werden. „Der DEB will damit ja kein Geld machen, sondern die Clubs animieren, ihre Nachwuchsarbeit zu verbessern. Und genau das wollen wir“, so Avgerinos.
Passend dazu ist ja das Debüt von EVD-Jugendspieler Leon Taraschewski im Oberliga-Team vor einer Woche. Aktuell wird der Großenbaumer aufgrund einer Weisheitszahn-OP aber fehlen. „Die Jungs müssen ihre Arbeit vor allem auch in ihren Nachwuchsteams machen“, so Lance Nethery. Dann könne der Sprung gelingen. Neben Taraschewski sind auch weitere Jugendspieler – beispielsweise Niklas Lotze – dienstags und mittwochs beim Training der ersten Mannschaft dabei.
Für das Oberliga-Team steht am Freitag die weite Fahrt nach Thüringen auf dem Plan. Die Black Dragons Erfurt sind mit sechs Punkten aus drei Spielen gut aus den Startlöchern gekommen. „Am Wochenende hat mir gefallen, dass die Jungs als Einheit gekämpft und gespielt haben“, sagt EVD-Trainer Tomas Martinec. „So muss das weitergehen. Wir müssen das auch über das Spiel konstanter abrufen. Nach dem 4:0 in Tilburg wollten wir offenbar viele Tore schießen“, will der Coach nicht, dass das Team seine Aufgaben vernachlässigt. Die Saale Bulls Halle gelten als einer der großen Mitfavoriten in der Oberliga Nord, sodass auf den EVD eine echte Standortbestimmung zukommt.