Füchse erkämpfen sich den Sieg gegen die TrappersDuisburg und Tilburg bieten spannendes Spiel
Lance Nethery war sich vor dem Spiel vor dem sicher. „Die Trappers wissen, dass sie gegen uns nicht so viele Strafzeiten bekommen dürfen.“ Wäre der Kanadier der Teamchef der Niederländer und nicht der Füchse, seine Spieler hätten sich wohl etwas anhören dürfen. Erste Strafzeit nach 64 Sekunden. Zweite Strafzeit 17 Sekunden nach dem Ende der ersten – und die brachte schließlich auch die Führung für den EV Duisburg, der das Spiel in der Oberliga Nord gegen die Tilburg Trappers letztlich mit 4:2 (2:0, 1:1, 1:1) gewann.
Das Spiel machte Spaß. Nachdem sich die Oranjes geschüttelt hatten und wieder vollzählig auf dem Eis standen, spielten sie mit. Sie waren schnell, offensiv, angriffslustig. Und es machte Spaß, weil die Trappers wie angekündigt von rund 400 Fans aus Nordbrabant begleitet wurden. Und es machte Spaß, weil die EVD-Fans bei insgesamt über 2000 Zuschauern dagegen hielten. Unten ein schnelles Spiel, oben gute Stimmung. Das ist Eishockey.
Die Füchse waren weitgehend die bessere Mannschaft, ließen die Scheibe gerade auch in den Powerplay-Situationen gut laufen, spielten geduldig Lars Grözinger frei, der aus dem Slot abzog und zum 1:0 erfolgreich war. Ab der sechsten Minute war Tilburg gefährlich. Die beste Chance für die Gäste hatte Steve Mason in Überzahl, allerdings standen die Niederländer zu offen, fingen sich erst einen 4:1-Konter (13., Finn Walkowiak verpasste den Abschluss) und dann einen 2:1-Konter (15., Schmidt) ein; nur Sekunden später stand es 2:0. Ein Abpraller trudelte vor das Tor und prallte von den Schienen des niederländischen Nationaltorhüters Ian Meierdres ins Tor. Lars Grözinger musste Schiri Eugen Schmidt kurz helfen: Der Torschütze war André Huebscher.
Einen Wirkungstreffer erzielten die Duisburger in der 24. Minute, als Grözinger in Überzahl zum 3:0 abstaubte. Auszeit, Meierdres musste aus dem Kasten, Ruud Leeuwensteijn kam rein. Das machte Meierdres offenbar so sauer, dass er sofort in die Kabine stiefelte. Doch Tilburg biss sich ins Spiel zurück, verkürzte durch Nick de Ruijter (28.) und spielte kurz darauf selbst in Überzahl. Der EVD verpasste die Gelegenheit, das Ganze entspannter zu gestalten. Kurz vor der Pause nutzten die Pause eine 69-sekündige 5:3-Situation nicht.
Und im Schlussabschnitt – da war Tilburg wieder da. Duisburg spielte vorsichtig – zu vorsichtig. So trafen die Gäste zum Anschluss durch Ivy van den Heuvel, nachdem der EVD eine Unterzahlsituation überstanden hatte. Plötzlich war das Spiel offen und plötzlich wurde die Stimmung auf den Rängen immer besser. Tilburg drückte, bekam eine umstrittene Strafe wegen angeblich zu vieler Spieler auf dem Eis, doch dann machte Danny Albrecht per Empty-Net-Goal alles klar.
„Wir haben ein schnelles Spiel gesehen. Mit dem ersten Drittel war ich aber nicht zufrieden. Etwas ab der Hälfte des Spiels haben wir das aber gut gemacht“, sagte Tilburgs Trainer Bohuslav Subr. „Wir hatten die Chance auf den Ausgleich, aber Duisburg hat nun einmal eine gute Mannschaft.“ Sein Duisburger Gegenüber Tomas Martinec sagte: „Defensiv haben wir das heute gut gemacht, nach vorne muss aber mehr kommen. Kämpferisch haben wir das gut gelöst, daher können wir stolz auf unsere Mannschaft sein.“
Tore: 1:0 (4:39) Grözinger (Beck, Walch/5-4), 2:0 (14:44) Huebscher (Schmidt, Albrecht), 3:0 (23:16) Grözinger (Kunce, Bauermeister/5-4), 3:1 (27:43) de Ruijter (Willemse), 3:2 (50:27) van den Heuvel, 4:2 (59:43) Albrecht (Joly, Bettahar/ENG). Strafen: Duisburg 6, Tilburg 18 + 10 (Bastings) + 10 + Spieldauer (DeCoste). Zuschauer: 2011.