FASS Berlin holt den ersten „Dreier“Lange erhofft und endlich geschafft

Bei FASS Berlin sollte es wieder Philipp Lücke richten, bei den Gastgebern begann Leon Hungerecker im Tor. Man merkte beiden Mannschaften an, dass sie auf die Fehler des Gegners lauerten, Torchancen blieben zunächst Mangelware. Dann bot sich aber den Beach Boys die Möglichkeit zur Führung, denn zwei Spieler der Akademiker wanderten in der dritten und vierten Minute nacheinander auf die Strafbank, zum einen Can Matthäs und dann auch noch Pierre Gläser, der eine Bankstrafe gegen die Akademiker wegen zu vieler Spieler absitzen musste. Kurios war dabei die Situation, die zu dieser Strafe führte, denn kurz zuvor reklamierten die FASS-Spieler zu Recht zu viele Spieler bei den Beach Boys, was wohl die Sinne der Schiedsrichter schärfte und sie mal schnell durchzählten. Endergebnis war dann die Strafe gegen FASS, auch zu Recht. Diese 90-sekündige doppelte Unterzahl verteidigte FASS mit Geschick und Glück, aber just in dem Moment, als das Team wieder vollzählig war, schlug es im Berliner Gehäuse ein; Dominic Steck hatte kurz hinter der blauen Linie abgezogen (6.). War es bisher üblich, dass die Akademiker geschockt waren, zeigte sich an diesem Abend ein anderes Bild, denn wie einem Weckruf folgend übernahmen sie fortan das Spiel und kamen durch Tom Fiedler auf Vorlage von Can Matthäs und Pierre Gläser sechs Minuten später zum Ausgleich. Zudem blieben sie am Ball, also am Puck, und drei Minuten später war es dann Can Matthäs, der auf Vorlage von Tom Fiedler und Pierre Gläser die Führung erzielte. Und wiederum drei Minuten später war es Nico Ehmann, der eine Zwei-Tore-Führung herausschoss (18.). Da waren es Pierre Gläser und Nils Watzke, die vorbereitet hatten und so ging es mit einem 1:3 aus Timmendorfer Sicht in die erste Drittelpause.
Mittlerweile ist es schon zu einer (ungeliebten) Tradition geworden, dass sich Teams des FASS (und das zieht sich durch so gut wie alle Mannschaften) gerne mal eine kollektive Auszeit nehmen – bevorzugterweise im Mitteldrittel. Und so kam es auch bei den Beach Boys, denn nach ausgeglichenem Beginn kamen sie nicht nur zum Anschlusstreffer durch Jason Horst (22.), sondern auch noch zum Ausgleich (Maximilian Spöttel, 27.) und gingen kurz darauf sogar in Führung (Gianluca Balla, 28.). Dass es nicht schlimmer kam, lag unter anderem an Oliver Duris, der noch in derselben Minute von Fabio Patrzek auf die Reise geschickt wurde und in klassischer Rechtsaußen-Manier vor den Timmendorfer Kasten zog, dann Leon Hungerecker noch ausspielte und den Ausgleich wieder herstellte. Und an diesem Abend war auch noch das Glück auf der Seite der Berliner, denn Dominik Müller zog zwei Minuten später von der blauen Linie einfach mal ab, traf aber er Puck nicht voll, so dass er mehrfach vor dem Timmendorfer Gehäuse aufprallte und letztlich an Leon Hungerecker vorbei ins Tor sprang. Beide – Torschütze und Torwart – waren gleichermaßen überrascht, wobei es bei dem Timmendorfer Goalie im negativen Sinne war, denn fortan übernahm Daniel Buchholz seinen Posten. Nun hatten die Akademiker wieder Oberwasser und kurz vor Drittelende war es Dennis Merk, der nach Vorlage von Kim Krüger und Marvin Miethke auf 6:4 aus Akademiker-Sicht erhöhte. Man hatte schon das Schlimmste befürchten müssen, aber trotz der „Auszeit“ ging man wieder mit zwei Toren Vorsprung in die Kabine.
Die Beach Boys versuchten zu Beginn des Schlussdrittels zu retten, was zu retten ging und begangen dementsprechend furios. Aber es kam nicht genug und so war es FASS, das mit dem Toreschießen begann. Patrick Czajka erhöhte in er 46. Minute auf 7:4, ehe die Beach Boys durch den zweiten Treffer von Gianluca Balla auf 5:7 verkürzten (50.). Es folgten noch Minuten des Bangens, aber dann war es Can Matthäs, der in der 57. Minute auf Vorlage von Tom Fiedler und Pierre Gläser mit seinem zweiten Tor an diesem Abend und dem damit verbundenen 8:5 für FASS sprichwörtlich den „Sack zumachte“. Die Beach Boys ergaben sich nun ihrem Schicksal, FASS legte aber noch einen nach. Patrick Czajka erzielte ebenfalls mit seinem zweiten Tor 13 Sekunden vor dem Ende noch das neunte Tor für die in den letzten Wochen doch arg gebeutelte Akademiker-Seele und stellte damit auch rein faktisch den Endstand her.
Oliver Miethke, Trainer FASS: „Wir haben uns den Sieg nicht nur verdient, sondern auch erarbeitet. Endlich ist er da.“
Tore: 1:0 (6.) Steck, 1:1 (12.) Fiedler (Matthäs, Gläser), 1:2 (15.) Matthäs (Fiedler, Gläser), 1:3 (18.) Ehmann (Gläser, Watzke), 2:3 (23.) Horst, 3:3 (27.) Spöttel, 4:3 (28.) Balla, 4:4 (38.) Duris (Patrzek), 4:5 (30.) Müller, 4:6 (39.) Merk (Krüger, Miethke), 4:7 (46.) Czajka (Patrzek, Duris), 5:7 (50.) Balla, 5:8 (57.) Matthäs (Fiedler, Gläser), 5:9 (60.) Czajka.