Essen zu stark für ScorpionsLangenhagener verlieren mit 1:4

Das Spiel selbst lebte lange Zeit von der Spannung. Die Hannover Scorpions, die mit nur noch 13 Spielern angetreten waren, kämpften verzweifelt, machten den überlegenen Essenern das Leben schwer und hätten trotz klar weniger Chancen durchaus das Spiel gewinnen können. Allerdings war es von Anfang nur eine Frage der Kraft und die hielt bei den Gastgebern exakt 40 Minuten. Dazu hielt Christoph Mathis im Langenhagener Kasten brillant, hatte auch etwas Glück und so stand es vor dem Abschlussdrittel überraschend 1:1.
Die Essener Führung hatte Dominik Patocka mit Schlagschuss besorgt, der nach feiner Vorarbeit von Hildebrand und Bires Scorpions-Keeper Mathis keine Chance ließ. Im zweiten Drittel schienen die Scorpions das Schicksal mit aller Macht auf ihre Seite ziehen zu wollen. Das Spiel war, vermutlich auch weil die Essener sich mehrere Strafzeiten leisteten, ausgeglichen und das 1:1 absolut verdient. Der in letzter Zeit wieder stärker wirkende Sachar Blank glich zum Entsetzen von Essens Trainer Gentges in der 36. Minute aus, als er einen Abpraller des Essener Keepers nach einem Schlagschuss von Strakhov verwertete. (Gentges später: „Wir waren zum Glück ziemlich geduldig, haben auf die Fehler der anderen Seite gewartet. Allerdings präsentierte sich Hannover stärker als erwartet.“).
Die Entscheidung gegen die nun physisch abbauenden Scorpions wurde von diesen selbst ermöglicht. Kurz vor der zweiten Pause kassierte erst Suchomer eine Strafe und kurz nach der Pause ereilte del Castillo das gleiche Schicksal. Die nun konzentrierter wirkenden Essener zeigten, warum sie in der Tabelle oben zu finden sind. Nardo Nagtzaam, niederländischer Nationalspieler und erst vor kurzem aus Manchester nach Essen gestoßen, schoss das 2:1 bereits 87 Sekunden nach Wiederbeginn und zweieinhalb Minuten später erhöhte, wieder war Nagtzaam mit involviert, Julian Lautenschlager das 3:1. Obwohl die Spielstatistik eindeutig gegen die Gastgeber sprach, Essens Keeper Staudt musste im letzten Drittel einen einzigen Schuss abwehren, versuchte Scorpions-Coach Tomas Martinec das Unmögliche und nahm bereits 120 Sekunden vor Schluss seinen Keeper vom Eis. Es half nichts. Im Gegenteil, Andrej Bires erzielte mit seinem 17. Saisontor das hochverdiente 4:1. Dazu Scorpions-Coach Martinec: „Wir haben an diesem Wochenende gute Leistungen gegen zwei Top-Teams der Liga gezeigt und die Spiele lange offen gehalten. Am Ende haben wir durch unnötige Strafzeiten und bedingt durch den dünnen Kader an diesem Wochenende keine Punkte geholt.“
Tore: 0:1 (18:40) Dominik Patocka (Hildebrand, Bires), 1:1 (35:19) Sachar Blank (Strakhov, deCoste), 1:2 (41:27) Nardo Nagtzaam (Gejerhos, Erk/5-4), 1:3 (44:26) Julian Lautenschlager (Nagtzaam, Gejerhos), 1:4 (58:20) Andrej Bires (Patocka, Niederberger). Strafen: Hannover 10, Essen 10 + 10 (Sebastian Staudt). Zuschauer: 538.
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