Erstes Null-Punkte-Wochenende für die IndiansNiederlage gegen Leipzig
Die zweite Niederlage in Folge brachte den Hannover Indians den Sturz auf Platz sieben der Oberliga Nord. Mit dem 2:6 (0:2, 1:1, 1:3) gegen die Icefighters Leipzig vor der stattlichen Kulisse von 2.658 Fans kassierten die Hannoveraner zweimal das gleiche Ergebnis und gehen nun auf Verfolgungsjagd.
Es war ein Spiel auf recht hohem Niveau. Beide Teams starteten intensiv, versuchten, Akzente zu setzen und mehr als einmal mussten die beiden starken Keeper, Sebastian Staudt auf Leipziger Seite, sowie Boris Ackers bei den Indians, eingreifen. So wäre es vermutlich bis zur ersten Drittelpause gegangen und auch die Frage, wem das erste Tor gelingen würde, hätte nicht beantwortet werden können. Wenn nicht Schiedsrichter Schoch mit seiner Entscheidung, möglichst kleinlich zu pfeifen, in Aktion getreten wäre. Innerhalb von einer Minute mussten Turcotte und Finkel auf die Strafbank und die im Powerplay starken Leipziger ließen sich diese einmalige Chance nicht entgehen. Innerhalb von nur 19 Sekunden erzielten Kai Schmitz (14.) und Jari Neugebauer (14.) das vorentscheidende 0:2 und brachten die Indians in Zugnot.
Im Mitteldrittel ein ähnliches Bild. Die Leipziger, nun mit dem 2:0 im Rücken immer sicherer agierend, während die Indians mit aller Macht versuchten, den Anschluss zu erzielen. Wenn man drückt, können schnelle, gut vorgetragene Konter vorentscheidend wirken. Dennis Dörners 0:3 in der 27. Minute hatte so einen Charakter. Die Indians zeigten sich weiterhin kampfbereit, mit starkem Engagement aber wenig guten Ideen. In der 38. Minute wurde der Kampf schließlich doch belohnt. Sebastian Lehmann setzte sich im Powerplay im direkten Duell mit Sebastian Staudt durch und überwand den tadellosen Leipziger Keeper zum Anschluss zum 1:3. Mit einmal war das Stadion erwacht und wollte noch das 2:3 vor der Sirene, aber es kam ganz anders als man denkt. Indians-Neuzugang Hugo Turcotte, der ein bis zu diesem Zeitpunkt ansprechendes Heim-Debüt feierte, traf unabsichtlich in der 39. Minute Leipzigs Kai Schmitz mit dem Stock im Gesicht. Dieser verließ das Eis blutend, worauf prompt Turcotte eine Fünfer plus Spieldauer kassierte. Wie hektisch die letzten 94 Sekunden vor der Drittelpause abliefen, zeigten die drei Strafen, die in dieser Zeit verhängt wurden, wobei es ganz danach aussah, als ob der Schiedsrichter mit diesen Entscheidungen seine Autorität auf Eis anzeigen wollte.
Die Konsequenz dieser Strafen wurde dann in den ersten drei Minuten des dritten Drittels offensichtlich. Wieder trafen die Ice-Fighters innerhalb weniger Sekunden, diesmal durch Damian Martin (42.) und Florian Eichelkraut (44.) innerhalb von nur 79 Sekunden und beide Treffer bei doppeltem Überzahlspiel. Damit war die Messe gelesen, da halfen auch beiden letzten Tore (Frederik Gradl (56.; Indians) sowie Hannes Albrecht (60.; Leipzig) nichts mehr.
Wichtiger jedoch als die null Punkte für die Hannover Indians, dass Neuzugang Turcotte beim nächsten Punktspiel gegen die Crocodiles Hamburg (23. Oktober; 20 Uhr) gleich nach seinem zweiten Punktspiel gesperrt ist und sicherlich seinem Team fehlen wird. Laut Indians steht eine Rückkehr von Kontingentspieler Branislav Pohanka zurzeit in den Sternen, da dieser an einer „schwerwiegenden Krankheit“ leidet.