Die letzte Entscheidung ist gefallen: Hannover Indians auf Platz vierPre-Play-off-Teilnehmer sind in Form für die nächste Runde

Der bisherige Vierte aus Leipzig hat sich seine Topposition schon am Freitag mit dem 0:3 gegen Rostock selbst genommen und auch wenn man toll in Tilburg kämpfte, am Ende gab es eine Niederlage und das zusätzliche Heimrecht in der ersten Play-off-Runde war futsch. Die Scorpions hätten es zumindest spannend machen können, aber auch ein Sieg gegen Halle hätte nicht mehr Platz vier gebracht. Platz vier ging letztendlich an die Hannover Indians, die sich nach einem äußerst mäßigen Saisonverlauf wieder, wie schon vor einem Jahr, am Ende mit Punkteserien den Sonnenplatz verdienten. Platz eins ging an Tilburg, dass sich verdient den Titel holte. Ebenso verdient die Vizemeisterschaft des Herner EV und der dritte Platz der Hamburger Crocodiles ist aller Ehren wert. In der nächsten Woche beginnen die Pre-Play-offs und alle Teilnehmer können mit Fug und Recht behaupten, dass sie fit sind. Duisburg zeigte in Hannover ab der 21. Minute eine starke Leistung und Halle bot beim Sieg in Mellendorf ebenfalls eine Topleistung. Rostock zeigte sich zumindest mit seinen Gegnern ebenbürtig und Essen sollte sich an der Leistung vom Freitag beim Sieg gegen die Indians messen und lassen und nicht an der Niederlage in Krefeld.
Tilburg Trappers – Icefighters Leipzig 7:2 (0:0, 2:1, 5:1)
Ein viel zu hoch ausgefallenes Ergebnis, das die Leipziger Leistung nicht würdigt. Bis zur 48. Minute stand es 2:2, dann brach die Leipziger Defensive zusammen und kassierte noch fünf Gegentore. Bis eben zu dieser Spielminute hatten die zuletzt etwas formschwachen Tilburger zwei Tore erzielt und zwar durch Mitch Bruijsten (31.) und Raymond van der Schuit (40.). Für die kampfstarken Leipziger waren bis zu diesem Zeitpunkt Gianluca Balla (22.) und Dmitri Komnik (48.) erfolgreich. Nach dem 3:2 durch Danny Stempher (50.) in Überzahl brachen die Leipziger Dämme und nacheinander erhöhten noch einmal van der Schuit (51.), Mitch Bruijsten (54.), Reno de Hondt (58.) und Danny Stempher (59.) auf 7:2. Erstaunlich bei dem harten Fight, dass insgesamt von Schiedsrichter Marc Andre Naust nur zehn Strafminuten ausgesprochen werden mussten.
Black Dragons Erfurt – Crocodiles Hamburg 5:3 (0:1, 2:1, 3:1)
Noch eine weitere Überraschung der Black Dragons, die schon am Freitag bei ihrem Erfolg gegen Halle aufhorchen ließen. Lediglich im ersten Drittel war das Spiel ausglichen und da gingen die Gäste auch folgerichtig durch Thomas Zuravlev (08.) in Führung. Im zweiten Drittel übernahmen die Gastgeber die optische Führung und glichen prompt in der 25. Minute durch Fritz Denner aus. Als Rico Rossi (28.) Hamburg erneut in Führung schoss, da sah es nach einem der typischen Crocodiles-Spiele aus, wo man auch in schwereren Spielen Glück hat. Dem war aber nicht so, denn genau 37 Sekunden vor der zweiten Pause glich Roberto Geiseler aus und genau 23 Sekunden nach Drittelbeginn erzielte der an diesem Tage weiter stark agierende Fritz Denner das 3:2 für die Black Dragons. Dennis Reimer glich nur zwei Minuten nach dem Rückstand für die Crocos aus und erst das 4:3 in der 50. Minute durch Reto Schüpping brachte Sicherheit in die Aktionen der Erfurter. Genau zwei Minuten vor Schluss nahm Hamburg dann seinen starken Keeper Kai Kristian vom Eis und kassierte 90 Sekunden vor Ende schließlich das entscheidende 5:3 durch den Finnen Joonas Toivanen.
Krefelder EV U23 – Moskitos Essen 6:4 (2:1,3:2,1:1)
Eine weitere Überraschung des Tabellenletzten, der sich gegen ein mit nur zwölf Mann angereistes Team aus Essen verdient durchsetzte. Immerhin kamen für Krefelder Verhältnisse gute 280 Zuschauer und diese sahen bei aller Rivalität eine sehr faire Partie mit nur zehn Strafminuten und zehn Toren. Für die kampfstarken Krefelder waren Adam Kiedewicz (15.), Edwin Schitz (17.), Tom Schmitz (29.), Patrick Demetz (36.) und Michael Jameson (49.) erfolgreich, für die Essener, die sich nach dem zwischenzeitlichen 1:5 doch nicht so extrem besiegen lassen wollten, schossen Enrico Saccomani (14., 40.), Erik Hoffmann (39.) und Stephan Kreuzmann (55.) die Tore.
Hannover Scorpions – Saale Bulls Halle 3:5 (2:1, 1:2, 0:2)
Das hatten sich die Scorpions sicherlich anders vorgestellt. Das Ziel war es gewesen, mit einem fulminantem Schlussspurt noch Platz vier zu erreichen. Stattdessen stand am Ende auf der Habenseite die null und es wurde somit Platz sechs nach der Vorrunde. Gegen Halle war die Partie über vierzig Minuten ausgeglichen, dann übernahmen die Scorpions vollends die Kontrolle, kassierten aber trotz drückender Überlegenheit zwei Kontertore. Vor 1120 Zuschauern gingen die Gastgeber in der fünften Spielminute durch Christoph Koziol in Führung. Halles Topscorer Michal Bezouska glich in der 15. Minute aus, aber der Frankokanadier Julien Pelletier brachte die Scorpions in der 18. Minute erneut in Führung. Als Julian Airich in der 30. Minute das 3:1 gelang, da schien die Weichen für einen Sieg der Scorpions gegeben. Allerdings hatte wohl Halles Viktor Knaub etwas dagegen, denn dieser sorgte mit zwei Toren in der 36. und 39. Minute für den Ausgleich. Lukas Valasek brachte bereits in der 41. Minute Halle in Führung und danach berannten die Scorpions das Tor von Bulls-Keeper Michael Weidekamp, der alle zwanzig Schussversuche entschärfte und dafür das 5:3 für sein Team durch Jannik Striepeke (59.), erzielt per Empty-Netter, bejubeln konnte.
Hannover Indians – Füchse Duisburg 5:4 (3:0, 0:3, 2:1)
Ein völlig ausgeglichenes Spiel, das nach dem ersten Drittel auch 7:1 hätte stehen können. Roman Pfennings (11.), Igor Bacek (16.) und Branislav Pohanka (17.) drückten mit ihren Toren die Indians-Überlegenheit nur zum Teil aus. Was sich in der ersten Drittelpause in der Duisburger Kabine abgespielt hat wurde nicht bekannt, aber es muss gekracht haben, denn auf einmal spielten die Füchse wieder mit. Sie brachten die Indians immer mehr in Verlegenheit und nach dem Drittel hatten Kyle Gibbons (24.), Robin Slanina (36.) und Artur Tegkaev (37.) für den Ausgleich gesorgt. Balsam auf den Indians-Seelen war das schnelle 4:3 von Igor Bacek (41.), aber wieder glichen die Füchse aus mit einem perfekten Schuss von Alexander Eckl (45.) Die Entscheidung fiel durch ein Zaubertor von Steven Raabe, der im Fallen die Scheibe an dem guten Duisburger Torhüter Christian Wendler vorbei ins Netz schob.
Rostock Piranhas – Herner EV 2:4 (2:0, 0:1, 0:3)
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Dieser Satz für die Ewigkeit, ausgesprochen von einem bekannten Politiker, galt auch für diejenigen, die zu spät kamen, denn die Rostocker überraschten den Tabellenzweiten mit einem Blitzstart und führten schon nach vier Minuten mit 2:0. Zunächst verlud Roman Tomanek den gegnerischen Torhüter Lukas Schaffrath und nur 120 Sekunden später traf Tom Pauker (4.), zuletzt eh schon sehr treffsicher, zum 2:0. Die geschockten Herner mussten sich nach diesem Rückstand erst einmal sammeln und sie brauchten volle 35 Minuten bis zum Anschlusstor. Genau eine Minute vor der zweiten Drittelpause traf Artjom Alexandrov (40.) zum 1:2. Dennis Palka glich schon in der 46. Minute aus und Dominik Piskor traf schließlich in der 53. Minute zur erstmaligen Herner Führung. Danach versuchte Rostock alles für den Ausgleich, nahm in seiner letzten Option Keeper Jan Urbisch aus dem Tor und musste in der 59. Minute schließlich noch das 2:4 durch Dennis Thielsch hinnehmen.