Die erste Oberliga-Halbfinalrunde geht an den SüdenRegensburg verbucht Shutout – starker Memminger Endspurt
Die Indians aus Memmingen und Hannover boten sich ein packendes Duell. Von links: Marco Eisenhut (Memmingen), Kyle Gibbons (Hannover) und Leon Kittel (Memmingen). (Foto: dpa/picture alliance/nordphoto)Vor allem das Team vom Pferdeturm versetzte die 2.700 Zuschauer am Hühnerberg in Panikstimmung und erst ein energischer Endspurt der Memminger brachte das von den Hausherren gewünschte Ergebnis. Gegenteilig die Torausbeute in Mellendorf. Ganze zwei Tore fielen und das auch noch innerhalb von weniger als 360 Sekunden. Danach machten die Regensburger die Schotten dicht und die Scorpions rannten gegen eine Wand. Allerdings kann das schon am Donnerstag ganz anders aussehen, da die Auswärtsstärke der Scorpions bekannt ist. Am Pferdeturm, beide Spiele beginnen um 20 Uhr, wird mit Sicherheit die Bude brennen. Nach dieser Vorstellung können die Macher mit einem ausverkauften Haus rechnen, und das wären 4.608 Zuschauer.
Hannover Scorpions – Eisbären Regensburg 0:2 (0:0, 0:2, 0:0)
Das war nicht das, was sich die Scorpions erhofft hatten. Vor der, auch für einen Tag in der Woche, enttäuschenden Kulisse von gerade einmal 1.073 Zuschauern, berannten die Scorpions nach dem 0:2 das Gästetor, ohne einen Treffer zu erzielen. Für die Statistiker: Das letzte Mal ohne eigenes Tor, das passierte den Scorpions zuletzt am 13. März 2016 gegen Tilburg beim 0:1. Man kann den Hannoveranern jedoch nicht absprechen, dass sie nicht gekämpft hätten. Sie versuchten alles, scheiterten im ersten Drittel auch an ihren Nerven und vor allem an der prächtig aufgestellten Defensive der Eisbären, die mit Keeper Patrick Berger auch einen ausgezeichneten Schlussmann zwischen den Pfosten hatte. Dieser parierte unter anderem gegen Klöpper und Hammond und rettete sein Team in die erste Pause. Aber auch Brett Jaeger musste mehrfach sein Repertoire abrufen, u.a. gegen Schmidt oder Heider. Der zweite Abschnitt begann mit einem Paukenschlag. Gleich der erste Regensburger Angriff, lanciert durch Richard Divis, landete zum 1:0 für die Eisbären im Scorpions-Kasten. Ein Vorsprung, der der Regensburger Taktik zugänglich war und es kam noch schlimmer für die Hausherren. Ein blitzschneller Angriff, initiiert von Tomas Gulda, weitergeleitet von Andrew Schembri kam bei Tomas Schwamberger an und der Stürmer überwand Brett Jaeger zum 2:0. Jetzt waren die Hausherren gefordert, und sie warfen alles nach vorne, waren vor allem mit Schlussdrittel optisch drückend überlegen, aber die echten Torchancen blieben Mangelware. Am Ende lief den Scorpions die Zeit davon und auch die letzte Option, den Torhüter vom Eis zu nehmen und dies bereits drei Minuten vor dem Ende, reichte nicht, um wenigstens ein Tor zu erzielen. Am Ende stand ein verdienter Erfolg der Eisbären Regensburg, die mit einer guten Taktik und soliden Defensivarbeit den Scorpions den Angriffszahn gezogen hatten.
Tore: 0:1 (20:14) Richard Divis (Ontl, Gulda), 0:2 (26:07) Tomas Schwamberger (Schembri, Gulda)
ECDC Memmingen Indians – EC Hannover Indians 7:5 (1:3, 2:1, 4:1)
Die mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein in die Partie eingestiegenen Memminger mussten nach dem ersten Drittel wohl erst einmal durchatmen. Der Grund war nicht die schnelle 1:0-Führung durch den wieder genesenen Jaroslav Hafenrichter, sondern die schnelle Antwort der Gäste, die im „indianischen Duell“ schnell aus dem 0:1 ein 3:1 machten. Ein Zustand, den die Memminger nicht kannten, waren sie doch im Minimalverfahren mit sechs Siegen in sechs Spielen ins Halbfinale gehopst. Und es wäre vermutlich noch schlimmer für die Memminger gekommen, hätten die Schiedsrichter ab dem zweiten Drittel die deutlich härtete Note der Hausherren entsprechend geahndet. Die süddeutschen Indians kamen zwar superschnell im Mitteldrittel an, weil gleich der erste Angriff zum 2:3 erfolgreich war, und auch zum 3:3 nachgelegt werden konnte, aber danach sollte mit Macht, sprich extremen physischen Spiel, die Führung durchgesetzt werden, was zunächst nicht gelang. Vor allem das gnadenlose Foul von Jaroslav Hafenrichter an Robin Palka erhitzte die Gemüter und Hafenrichter konnte froh sein, dass er mit einer Fünfer plus Spieldauer davonkam. Als dann auch noch Pfalzer die Memminger Strafbank bevölkerte, konnten die Indians diesen Vorteil zum 5:3 nutzen. Eine vorzeitige Entscheidung war dies jedoch nicht, denn jetzt schadeten sich die Indians, die voll dagegenhielten, selbst. Zwei Strafen konnten sie abwehren und als sie im Abschlussdrittel schnell das 5:3 durch Jayden Schubert machten, schienen sie auf der Siegerstraße. Schienen, denn immer wieder ließen sich die Gäste-Indians von den Memmingern provozieren und dann kam der Auftritt des genialen Duos Matej Pekr/Petr Pohl. Pekr und der DEL-erfahrene Pohl überwanden den wiederum starken David Böttcher-Miserotti im hannoverischen Tor dreimal in Folge in Überzahl, machten aus dem 3:5 ein 6:5, dem Sergei Topol mit einem Empty-Netter den Endstand folgen ließ. Fünf Gegentore hatten die Memminger zuletzt am 3. Dezember gegen Rosenheim beim 2:7 kassiert.
Tore: 1:0 (03:17) Jaroslav Hafenrichter (Peter, Pohl), 1:1 (04:22) Robin Palka (Gibbons, Kiss), 1:2 (08:36) Parker Bowles (Bacek), 1:3 (11:18) Joe Kiss (Palka, Thalmeier), 2:3 (20:14) Donat Peter (Svedlund, Kittel), 3:3 (26:53) Sergei Topol (Pekr, Stange), 3:4 (35:07) Nicolas Turnwald (Bacek, Gibbons 5-3), 3:5 (41:49) Jayden Schubert (Strakhov), 4:5 (45:46) Petr Pohl (Topol), 5:5 (52:36) Petr Pohl (Pekr, Topol 5-4), 6:5 (55:16) Matej Pekr (Svedlund 5-4), 7:5 (59:32) Sergei Topol (Pekr ENG)