Die beste Saison der Crocodiles seit 15 JahrenCrocodiles Hamburg

Der Traum der Crocodiles zerstob innerhalb von nur 125 Sekunden am Ende des ersten Drittels, als in der Abwehr kurzzeitig totale Konfusion herrschte und die Falken aus einem 2:2 eine 6:2-Führung machten. Im Verlauf des Spiels kamen die Crocodiles vor 400 Zuschauern zwar noch auf 4:6 und 5:7 heran, kassierten aber postwendend jeweils den nächsten Gegentreffer. Für die Crocos trafen Bezouska (2), Hollmann, Gebauer und Bruns.
Trotz aller Enttäuschung herrschte im Lager der Farmsener aber dennoch auch große Zufriedenheit nach dem Erreichen des fünften Platzes in der Endabrechnung: „Das ist die beste Platzierung der Crocodiles seit 15 Jahren, ein wunderbarer Abschluss der Saison“, freute sich Crocodiles-Sprecher Nils Abraham. Auch aus Braunlage erhielten die Crocos viel Lob. „Diese Serie war Werbung für das Eishockey. Ein großes Kompliment an die Crocodiles. Sie haben mit teilweise elf oder zwölf Spielern in einer Riesenserie alles versucht, diese doch noch zu drehen“, sagte Falken-Trainer Bernd Wohlmann, der nun mit seinem Team im Halbfinale gegen die Hannover Scorpions ran muss. Im zweiten Halbfinale stehen sich die Hanniver Indians und die Rostock Piranhas gegenüber.
Das Abschneiden der Crocodiles ist umso höher zu bewerten, weil es im letzten Saisondrittel mit einem Mini-Kader zustande kam. Auch im sechsten Viertelfinale hatten die Farmsener wieder nur 14 Feldspieler parat. Mit Blank (Schulter) und Koubenski (Job) fehlten in der Abwehr die Stabilisatoren, zudem spielten Bruns mit gebrochener Rippe, Michalek mit einer leichten Gehirnerschütterung und Bartanus mit Grippe, um dem Team zu helfen. Um im sechsten Spiel innerhalb von nur zwölf Tagen eine personelle Alternative zu haben, kam so auch noch der frühere Bremer Regionalliga-Spieler Kerkau zu seinem zweiten Einsatz im Croco-Trikot.
Crocodiles-Trainer Sven Gösch wusste daher auch nicht so recht, ob er sich freuen oder traurig sein sollte. „Die Saison mit dieser tollen Truppe hat mir super-viel Spaß gemacht. Aber andererseits bin ich mega-enttäuscht, weil wir bittere drei Minuten total gepennt haben vom 2:2 zum 2:6. Sonst hätten wir eine gute Chance gehabt, doch noch ins Halbfinale zu kommen. Aber wenn man alle Spiele zusammen nimmt, dann waren die Falken eben doch einen kleinen Tick besser und sind verdient ins Halbfinale eingezogen“, sagte Gösch.