Die Bären zieht es an die ElbeDoppelpack in Hamburg

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Auf in den hohen Norden: Der EHC Neuwied ist in der Oberliga Nord am Wochenende gleich im Doppelpack in der Hansestadt Hamburg gefordert. Am Freitag gastieren die Bären um 19.30 Uhr im Eisstadion Stellingen beim Hamburger SV, am Sonntag um 19 Uhr in der Eissporthalle Farmsen bei den Crocodiles. Da liegt es auf der Hand, dass das Team um Trainer Craig Streu gleich das gesamte Wochenende in Hamburg verbringt.

„Das wird sicherlich interessant“, sagt Streu, der durchaus auch Gefahren sieht. „Die Situation ist neu. Ein ganzes Wochenende zusammen. Und plötzlich hast du nicht den gewohnten Rhythmus, sondern zwischendurch auch viel freie Zeit. Wir brechen aus unserer bisherigen Routine aus, verändern unseren Zeitplan und die Abläufe. Obendrein erwarten uns zwei schwere Spiele.“ Die Mannschaft wird am Freitag anreisen, nach der Partie beim HSV in einem Vier-Sterne-Hotel einchecken, samstags und am Sonntagvormittag einige gemeinsame Programmpunkte, aber auch Zeit für Freizeit einplanen, am Sonntag nach Farmsen fahren und nach dem Spiel wieder zurück nach Neuwied. All dies mit einem Ziel vor Augen: Sechs Punkte einfahren.

Der aktuelle Tabellenvierte der Oberliga Nord aus der Deichstadt möchte seine Serie ausbauen, in jedem Spiel zu punkten. „Die Mannschaft ist stabil und zeigt konstant gute Leistungen“, sagt Streu. „Egal, wer auf dem Eis steht, du hast stets ein gutes Gefühl und nie die Sorge, gleich passiert etwas Katastrophales. Dazu ist natürlich auch das Selbstbewusstsein vorhanden nach den bisherigen Erfolgen.“ Und dennoch sehen die Neuwieder ihre bisherigen Leistungen „äußerst geerdet“ – und bewerten auch den Tabellenplatz nicht über. „Natürlich schauen viele Menschen gerne und oft auf die Tabelle. Aber wir verlieren unseren Fokus nicht aus den Augen und blicken nur von Spiel zu Spiel. Am Ende der Vorrunde wird niemand auf den 20. Oktober zurückschauen und sich dafür interessieren, wo Neuwied an diesem Tag gestanden hat. Deshalb heißt es auch am Freitag und am Sonntag: Wir wollen drei Punkte holen.“

Nicht überraschend ist jedoch, dass diesen Plan auch die beiden Gegner in der Hansestadt haben – beginnend mit dem HSV am Freitagabend in Stellingen. Zwei Siege und fünf Niederlagen hat man bisher eingefahren, besonders der „Nuller“ gegen die Preußen aus Berlin am vergangenen Wochenende schmerzt. „Das war eine Negativerfahrung“, sagt HSV-Kapitän Marcel Schlode. „Uns war klar, dass wir gegen den Abstieg spielen. Aber wir hatten schon gedacht, Zuhause gegen die Preußen gewinnen zu können. Ansonsten sind wir mit den Ergebnissen zufrieden. Auch wenn nach oben natürlich immer noch ein bisschen mehr geht.“

Auch wenn man gegen den Abstieg spielt, so ist man beim HSV dennoch froh über die neue Oberliga Nord. „Wir sind große Befürworter dieser Liga. Sie ist sportlich attraktiver für die Zuschauer, auch wenn wir davon nicht viele haben. Aber die, die zu unseren Spielen kommen, sehen interessante Spiele. Ich kann mich zum Beispiel nicht daran erinnern, wann Neuwied das letzte Mal in Hamburg gespielt hat. Wir sind der klare Außenseiter in diesem Spiel, aber wir freuen uns sehr auf die Bären.“ Die werden gewarnt sein vor dem HSV, schließlich verlor der am vergangenen Sonntag nur denkbar knapp mit 3:4 bei den starken Scorpions in Hannover. Wie man die Hamburger schlagen kann, wird Schlode selbstredend nicht verraten. „Aber wenn Ihr einen Tipp braucht, wo man zum Beispiel lecker Essen gehen kann, dann meldet Euch einfach.“

Vom HSV ein paar S-Bahn-Stationen weiter zu den Crocodiles: „Bei unseren Voraussetzungen war klar, dass es für uns eine schwere Saison werden würde“, sagt Crocodiles-Trainer Sven Gösch. „Wir trainieren nur zwei Mal in der Woche. Spielerisch haben wir schon das eine oder andere gute Spiel gezeigt. Aber Neuwied gehört nicht zu den Teams, gegen die wir punkten müssen, um den Klassenverbleib zu sichern. Vom Tempo und auch vom spielerischen Aspekt her erwarte ich ein sehr schweres Spiel. Mal schaun, ob wir ein gutes Ergebnis erzielen können. In jedem Fall müssen wir defensiv einen guten Job machen.“

Die Crocodiles haben bisher in acht Spielen sieben Niederlagen kassiert und nur gegen FASS Berlin gewinnen können – mit 5:4 nach Penaltyschießen. „Aber wir haben es auch so erwartet und es auch so gewollt. Wir wollten uns dem sportlichen Wettkampf mit den starken Teams wie Neuwied stellen.“ Dass die Bären nun ausgerechnet ohne die klassischen „Busbeine“ nach Farmsen kommen, findet Gösch „schade“. „Bisher konnten wir es verhindern, abgeschossen zu werden. Das soll auch am Sonntag so bleiben.“


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