Derby in HerneBären wollen etwas Zählbares mitnehmen

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Für den Herner EV ist es (k)ein Derby von vielen, für den EHC Neuwied ist es ein Derby von wenigen: Die Bären reisen am Freitagabend zum schweren Auswärtsspiel nach Herne. Ein Duell, das seit vielen Jahren von einer gesunden sportlichen Rivalität geprägt ist. Ein Spiel, auf das man sich auf beiden Seiten freut – auch wenn man in den beiden Fanlagern nicht gerne drüber spricht. Es soll bloß nicht der Eindruck entstehen, man würde sich auf den anderen freuen. Fakt ist aber: Es sind genau diese Duelle, die für Spieler und Fans das Salz in der (Oberliga)Suppe sind. Die Partie am Gysenberg beginnt um 20 Uhr.

Google Maps lügt nicht. 162 Kilometer nach Herne, das ist für die Neuwieder nach dem Gastspiel in Rostock in der Vorwoche gefühlt um die Ecke. Näher „wohnen“ nur die Moskitos Essen (145), aber zu denen haben sich in den vergangenen Jahren einzelne Freundschaften entwickelt, und Duisburg (147), aber die waren zuletzt sportlich eher nicht auf einer Wellenlänge mit dem EHC. Also muss das Spiel in Herne als „Derby“ herhalten für die Bären – es bringt zwei Teams zusammen, die sich ungerne auch nur einen Zentimeter Eis schenken und deren Fanlager nur selten die gleiche Eishockey-Sprache sprechen. „Freitag kommt unser ganz spezieller Freund Neuwied“, ließ HEV-Vizepräsident Frank Schäfer in der Vorwoche als Moderator der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Essen das Publikum wissen. Zartes Gelächter im Herner VIP-Raum, der Bärenfan blickt sich derweil erschrocken um: „Was? Wer? Wir?“ Zeit für 60 Spielminuten gepflegte Rivalität.

„Wir sind mit dem, was wir in Rostock gezeigt haben, sehr zufrieden“, blickt Neuwieds Trainer Craig Streu zunächst zurück auf die letzte Partie seiner Mannschaft. Das 6:2 bei den Piranhas war die wohltuende Antwort auf die vermeidbare Niederlage zwei Tage zuvor gegen Wedemark. „Am Sonntag haben wir unsere Chancen gut ausgenutzt. Am Freitag nicht.“ In dieser Woche würden die Neuwieder den Rhythmus gerne ändern: Freitag treffen, Sonntag nicht – der EHC hat Sonntag spielfrei. „Wir werden nicht viele Chancen in Herne bekommen, das wissen wir“, sagt Streu. „Die, die wir bekommen, müssen wir nutzen. Dafür wird es ganz wichtig sein, erneut mit viel Disziplin zu agieren. Beim Spiel Fünf-gegen-Fünf könnten wir eine gute Chance haben.“

Der Herner Eissportverein hat trotz der Niederlage vor einer Woche gegen Essen einen starken Lauf: Neun der jüngsten zehn Spiele konnte das Team von Trainer Frank Petrozza gewinnen. Die Mannschaft aus dem Ruhrpott steht mit 40 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz, nur einen Zähler hinter dem Dritten aus Neuwied. „Alles, was zählbar ist, nehmen wir sehr gerne mit“, gibt Streu die Devise aus. Ein, zwei oder gar drei Zähler – egal, Hauptsache nicht mit leeren Händen heimfahren. Denn Herne ist zusätzlich einer von vier Gegnern in der Neuwieder Regionalgruppe. Die ist mit Duisburg, Essen, Tilburg, Herne und Neuwied so prominent besetzt wie keine zweite in der Oberliga Nord. Umso wichtiger ist es, in diesen Spielen, deren Ergebnisse allesamt in die Gesamttabelle einfließen, fleißig zu punkten. Blöd nur: Herne hat das gleiche Problem und daher auch den gleichen Plan.

„Es wird für uns wichtig sein, sofort ins Spiel zu finden“, sagt Streu, der weiß. „Die Kulisse ist absolut ein Faktor. Wir müssen uns und unsere Fans schnell ins Spiel bringen, um eine Chance zu haben.“ Der Neuwieder Fanbus nach Herne ist ausverkauft, zudem werden zahlreiche Fans mit Autos anreisen. Ist halt ein Derby für die Bären – da fährt man doch gerne nach Herne.


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