Crocodiles Hamburg wehren direkten Angriff der Indians erfolgreich abKrefeld überrascht in Leipzig, Tilburg muss in die Overtime
Die Crocodiles Hamburg haben sich gegen die Hannover Indians durchgesetzt. ((Foto: Holger Beck/Crocodiles Hamburg))Halle unterlag zwar in Tilburg, zeigte aber eine starke Leistung und kann darauf aufbauen. Ganz anders Leipzig. Die Icefighters hatten vor dem Wochenende auf vier bis fünf Punkte gehofft und gingen am Ende komplett leer aus. Sie gestatteten dem Tabellenletzten aus Krefeld den ersten Auswärtssieg seitdem legendären 5:1 in Hamburg im Oktober. Kleiner Nutznießer Duisburg, dass sich den Leipzigern bis auf vier Punkte näherte. Rostock hat jetzt nach dem mühevollen Erfolg gegen Erfurt vier Punkte Vorsprung auf Essen, wobei diese ihren Lokalrivalen aus Herne ziemlich forderten, am Ende am keinen Punkt mitnehmen konnten. Erfurt holte sich seinen dreißigsten Zähler und Krefeld steht jetzt immerhin bei 14 Punkten, gepaart mit dem Wissen, dass sie durchaus mithalten können.
Tilburg Trappers – Saale Bulls Halle 5:4 (1:1, 2:2, 1:1, 1:0) n.V.
Dass auch einseitige Spiele höchst spannend sein können, zeigte sich in der Nachmittagsbegegnung zwischen den Trappers und den Bulls aus Halle. Die Gäste spielten äußerst defensiv, konnten sich am Ende aber auch bei ihrer Abwehr und vor allem bei Keeper Sebastian Albrecht bedanken, die beide einen Sahnetag hatten und mit ihrer Leistung die Mannschaft im Spiel hielten. Zwar mussten auch die Hallenser Stürmer eine Menge Defensivarbeit verrichten aber wenn die Konter so gekonnt abgeschlossen werden wie in diesem Spiel, dann muss man keine Angst vor kommenden Aufgaben haben. Obwohl Tilburg am Ende auf 39 Torschüsse kam, brauchten sie nach Toren von Mitch Bruijsten (15.), dem Mann des Tages Danny Stempher (22.,44.,61) und Delaney Hessels (24.) die Verlängerung, wo dann Stempher traf. Für die effektiven Hallenser, die bei elf Torschüssen am Ende auf eine Scoringrate von unglaublichen 36 Prozent kamen, trafen Kyle Helms (2.), Tyler Mosienko (23., 38.) und Nicholas Miglio (60.).
Crocodiles Hamburg – EC Hannover Indians 4:2 (1:1, 2:0, 1:1)
Das Spitzenspiel des Tages bot die zu erwartende Spannung. Beide Teams waren nach den Erfolgsmeldungen der letzten Wochen hochmotiviert und vor der tollen Kulisse von 1955 Fans gab es dann auch ein Spiel mit hohem Oberliganiveau. Entscheidend für den Erfolg der Hamburger war ein Doppelschlag in Überzahl im Mitteldrittel, obwohl ab dem zweiten Drittel die Indians das Geschehen beherrschten aber immer wieder an Kai Kristian im Tor der Crocodiles scheiterten. Dieser war in der 23. Minute für den zuerst eingesetzten Niklas Zoschke gekommen, weil dieser sich verletzt hatte. Im ersten Drittel hatten die Crocos ncoh optisch die Nase vorn, gingen auch folgerichtig in der zwölften Minute durch Raik Rennert in Führung. Eine tolle Einzelaktion von Arnoldas Bosas brachte in der 20. Minute den Ausgleich. Die Entscheidung dann, wie bereits erwähnt, im Mitteldrittel zwischen der 27. und 31. Spielminute. Jeweils in Überzahl trafen Norman Martens und Dennis Reimer für die Crocodiles. Spannend wurde es ab der 42. Minute, nachdem Stefan Goller getroffen hatte. Die Indians drängten nach vorne, konnten aber die heimische Abwehr nicht überwinden und in der 58. Minute entschied Hamburgs Förderlizenzspieler Leon Fern nach Vorlage von Lascheit und Draper die spannende aber immer faire Partie.
Hannover Scorpions – Füchse Duisburg 3:2 (1:0, 0:1, 1:1, 1:0) n.P.
Am Ende hatte jenes Team gewonnen, dass einen Hauch mehr Agilität in das Spiel brachte als der knappe Außenseiter. Die Scorpions, die vor der Begegnung sechs Punkte Vorsprung vor Duisburg hatten, mussten gewinnen, wollten sie ihre Chance auf Platz drei nicht verspielen. Das wussten auch die Füchse, die dementsprechend diszipliniert und defensiv spielten und gegen die Scorpions nur wenig zuließen. Auch aus diesem Grund dauerte es bis zur 18. Minute, dann traf Torjäger Patrick Schmid zur Führung. Im zweiten Drittel kamen die Füchse sofort erfolgreich zurück. Bereits in der 23. Minute glich Robin Slanina aus. Als nach verteiltem Spiel Mario Valery Trabucco vier Minuten vor Schluss die Scorpions in Führung schoss, da dachten die anwesenden 1053 Zuschauer, dass das Spiel entschieden wäre, aber ein Glücksschuss von Matt Abercrombie nur 46 Sekunden vor Schluss rettete die Füchse in die Verlängerung und auch später in das Penaltyschießen. Hier war schließlich Patrick Schmid der entscheidende Vollstrecker für die Gastgeber. Auf Duisburger Seite schied Slanina in der 39. Minute nach einem harten Hit verletzt aus – die Schiedsrichter entschieden auf keine Strafe.
Icefighters Leipzig – Krefelder EV U23 2:3 (1:1, 0:2, 1:0)
Die Überraschung schlechthin oder anders: Endlich einmal Glück gehabt. Der Tabellenletzte aus Krefeld rief endlich einmal sein Potenzial ab und weil die Leipziger scheinbar am Freitag in Hannover zu viel Kraft gelassen hatten, gab es am Ende nicht nur einen auf die Mütze, sondern es fehlten auch drei sicher eingeplante Punkte. Vielleicht waren die Icefighters nach dem schnellen 1:0 von Antti Paavilainen (3.) auch zu sicher, denn die Krefelder kamen stark zurück, blieben immer am Puck und das 1:1 von Verteidiger Matthias Onckels (9.), sein erster Saisontreffer nach fünf Assist in 23 Spielen, war ein erstes Warnzeichen. Als Michael Jameson (21.) die Gäste im zweiten Abschnitt schnell in Führung brachte, da dachten die meisten der 1382 Zuschauer, dass dies wohl nur einen Zwischenschritt der Gelb-Schwarzen wäre, aber dem war nicht so. Gestützt auf eine stark agierende Abwehr mit einem fast fehlerlosen Sebastian Staudt gelang es den Krefeldern sogar, durch Tim Dreschmann (38.) mit 3:1 in Führung zu gehen. In den dritten zwanzig Minuten gab es jedoch nicht die erwartete Abwehrschlacht der Gäste, denn diese zeigten durchaus Mut im Vorwärtsspiel, mussten allerdings in der 57. Minute durch Damian Schneider, der sein elftes Saisontor erzielte, noch den Anschluss hinnehmen.
Herner EV – Moskitos Essen 8:6 (0:3,5:1,3:2)
Eishockey verrückt bekamen die 2658 Zuschauer, davon eine erkleckliche Zahl aus Essen, in der Herner Eishalle geboten. Im ersten Drittel schien sich eine echte Überraschung anzubahnen, als es nach zehn Minuten schon 3:0 für Essen hieß. Der Ex-Herner Aaron MacLeod (3., 6.) und Tom Richter (6.) waren die Torschützen. Im zweiten Drittel begann dann die Aufholjagd des HEV. Ihr Torschütze vom Dienst, der Kanadier Patrick Asselin (21., 23.), traf zum Anschluss. Dann brachte Niklas Hildebrand (24.) die Essener wieder mit zwei Toren in Front. Aber jetzt hatte Herne Blut geleckt. Marcus Marsall (29.) und Anthony Calabrese (31.) glichen aus und als Patrick Asselin 15 Sekunden vor der zweiten Drittelpause Herne mit 5:4 erstmals in Führung schoss, da tobte die Halle. Aber Essen gab sich noch nicht auf. Bereits in der 42. Minute glich Dominik Patocka aus. Dann kam Dennis Thielsch ins Spiel. In der 44. und 52. Minute traf er zum 6:5 und 7:5 für die Herner. Dominik Patocka gelang in der 56. Minute der Anschluss, ehe Mr. Goalgetter, Patrick Asselin, in der 59. Minute, zum 8:6-Endstand für Herne traf.
Rostock Piranhas – Black Dragons Erfurt 4:3 (1:0, 1:2, 1:1, 1:0) n.V.
Ein am Ende verdienter Erfolg der Rostocker, die zwar optisch stärker waren, auch am Ende mit 37:23 klar mehr Torschüsse abgegeben hatten, sich am Ende aber bei Keeper Jakub Urbisch bedanken konnten, dass dieser die zwei Punkte festgehalten hatte. Sebastian Brockelt brachte die Piranhas schon nach sechs Minuten in Front. Roman Tomanek erhöhte in der 32. Minute. Doch der Sieg war noch längst nicht sicher, denn auf einmal startete Erfurts Sean Fischer seine Retourkutsche. In der 33. und 40. Minute glich er persönlich zum 2:2 aus und als Peter Gulda in Überzahl seine Farben in der 46. Minute gar mit 3:2 in Front brachte, da schien ein Auswärtssieg für Erfurt möglich. Aber Chris Stanley beruhigte die Fans mit dem 3:3 bereits in der 48. Minute. Da es keine Entscheidung in der regulären Spielzeit gab, ging es in die Verlängerung und da hatten die Rostocker in der 64. Minute durch Jonas Gerstung ihren Glücksmoment.