Crocodiles Hamburg unterliegen Tilburg in OvertimeSchützenfest bringt 15 Tore
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Es waren für beide Mannschaften keine einfachen Verhältnisse: Tilburg durfte erst am Dienstag die Quarantäne verlassen und Hamburg musste auf sechs Spieler verzichten, darunter die beiden Stammtorhüter Niklas Zoschke und Kai Kristian.
Dementsprechend vorsichtig gingen beide Teams in die Partie. Keiner wollte einen Rückstand riskieren und sicherte eher hinten ab, als in der Offensive das Glück zu suchen. Nach einigen Minuten erspielten sich die Gäste Vorteile, bekamen von den Crocodiles aber wenig Räume und mussten sich mit Schüssen aus der Distanz begnügen. Erfolg brachte diese Taktik dennoch: In der elften Spielminute wurde ein Schuss von Kilian von Gorp abgefälscht und landete im Tor der Hanseaten. Die Antwort der Hausherren kam spät und in Überzahl, aber zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt. 15 Sekunden vor der Pausensirene netzte Harrison Reed zum 1:1 ein. Bitter für die Crocodiles: Patrick Saggau musste nach einem Schuss gegen den Fuß das Spiel abbrechen.
Im zweiten Spielabschnitt brachte das Powerplay erneut einen Torerfolg für die Gastgeber. In doppelter Überzahl überwand Dennis Reimer Tilburgs Ian Meierdres und besorgte die Führung (26.). Den Vorsprung konnte Victor Östling in der 28. Minute nach schöner Kombination mit Reed und Suchomer noch ausbauen (29.), doch obwohl in dieser Phase von den Tilburgern wenig zu sehen war, glichen die Gäste per Doppelpack aus. Kevin Bruijsten (32.) und Jordy Verkiel (33.) stellten innerhalb von 22 Sekunden auf 3:3. Die Niederländer waren dadurch wieder besser im Spiel, mussten aber kurze Zeit später wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Yannis Walch traf von der blauen Linie zum 4:3 (35.). Diesen egalisierte das Team von Trainer Bo Subr aber noch vor der Pausensirene (38.).
In den dritten Spielabschnitt starteten die Hamburger mit einem schnellen Tor durch Reed (41.), dem die Trappers aber gleich wieder einen Gegentreffer folgen ließen (43.). Als Max Hermens per Doppelpack auf 5:7 stellte (44./52.), schien das Spiel einen Sieger gefunden zu haben. Doch die Gastgeber gaben nicht nach, nahmen Luis Wittorf aus dem Tor und glichen durch Norman Martens (59.) und Reed (59.) tatsächlich noch einmal aus.
Das Spiel ging in die Verlängerung, die die Tilburg Trappers allerdings schon nach 19 Sekunden beendeten. Danny Stempher sicherte seinem Team den Zusatzpunkt (61.).
„15 Tore sind für den Zuschauer sicher toll, für die Coaches weniger. Im ersten Drittel haben wir ein bisschen verhalten angefangen und zu viel abgewartet. Im zweiten Drittel war es ganz gut. Unser Powerplay hat funktioniert. Dann haben wir die Scheibe zweimal nicht aus dem Drittel gebracht und es stand wieder 3:3. Aber die Jungs haben einen tollen Kampf geliefert. Wenn du zwei, drei Minuten vor Schluss noch mit zwei Toren hinten liegst und trotzdem einen Punkt mitnimmst, sieht man, was das Team für einen Charakter hat. Nach den 60 Minuten nehmen wir den Punkt gern“, so Hamburgs Trainer Jacek Plachta.