Crocodiles Hamburg und Herner EV nähern sich den ScorpionsNur Diez-Limburg gewinnt auswärts – Rote Laterne jetzt in Krefeld

Die anderen sechs Teams gewannen ihre Spiele bei 34:13 Toren, eine eindeutige Angelegenheit. Das wird Tabellenführer Hannover Scorpions nicht so gerne gesehen haben, denn auch die beiden ärgsten Verfolger, die Crocodiles Hamburg und der Herner EV Miners, waren unter den Heimteams, und sie sind jetzt bis auf Schlagdistanz herangekommen. Dahinter, schon mit vier Punkten Rückstand, Mitfavorit Tilburg. Der Fünfte, die Leipziger Icefighters, konnte am Pferdeturm bei den wiedererstarkten Indians nur einen Punkt mitnehmen, immerhin. Halle, Diez-Limburg und die Indians gewannen, stehen auf den Rängen sechs bis acht. Hinter Diez gab es nur Niederlagen zu betrauern. Einzige Ausnahme: Rostock. Die Piranhas hatten das zweite Kellerderby nacheinander zu bestreiten, diesmal gegen Krefeld und sie konnten den ersten Saisonerfolg feiern, gewannen und überholten ihre Gäste, die nunmehr die rote Laterne mit in die Seidenstadt nehmen durften.
Crocodiles Hamburg – Moskitos Essen 8:2 (2:1, 2:1, 4:0)
Die Niederlage für die Essener war letzten Endes nicht vermeidbar, aber sie hätte geringer ausfallen können. Stark war der Start der Stechmücken. Gleich der erste Angriff saß durch Mitch Bruijsten. Danach mussten sich die Hamburger erstmal sammelten, zeigten aber ihre Stärke beim Ausgleich, als dieser in Unterzahl gelang. Fast wären die Essener mit einem Remis in die erste Pause gegangen, aber 17 Sekunden vor der Sirene brachte Reed die Crocodiles erstmals in Führung. Ein Doppelschlag nur drei Minuten nach Drittelstart brachte gar das 4:1 für die Gastgeber, die zwar schnell das zweite Gegentor der Moskitos kassierten, danach aber erst einmal auf Nummer Sicher gingen und ihren Vorsprung verwalteten. In den letzten zwanzig Minuten kassierten die Gäste schnell zwei ihrer drei Strafzeiten und beide wurden von den Hamburgern bestraft. Dazu kamen zwei Gegentore bei personeller Gleichheit und am Ende stand es gar 8:2 für Hausherren, die keineswegs bis an ihr Limit gehen mussten. Beste Hamburger waren Sebastian Moberg mit vier Punkten sowie Dennis Reimer und Dominik Lascheit mit drei Zählern und Keeper Kai Kristian mit 92,3 Prozent Fangquote. Bei Essen Enrico Saccomani und Aaron McLeod mit einer starken Bullyquote.
Tore: 0:1 (00:21) Mitch Bruijsten (Behrens, Kreuzmann), 1:1 (09:05) Sebastian Moberg (Reimer, Habel 4-5), 2:1 (19:43) Harrison Reed (Walch, Kuschel), 3:1 (22:21) Niklas Jentsch (Moberg, Domogalla), 4:1 (23:15) Thomas Zuravlev (Reimer, Lascheit), 4:2 (25:17) Enrico Saccomani (Lamers, Slanina), 5:2 (42:42) Adam Domogalla (Moberg, Rajala 5-4), 6:2 (46:28) Thomas Zuravlev (Lascheit, Reimer), 7:2 (48:45) Niklas Jentsch (Lascheit, Kuschel 5-4), 8:2 (57:50) Maximilian Spöttel (Habel, Moberg)
Herner EV Miners – Hammer Eisbären 4:2 (0:1, 2:1, 2:0)
Das war der Sprung auf Rang eins. Allerdings nicht für seine Mannschaft, sondern nur für ihn persönlich. Chris Seto, Mittelstürmer der Herner, wendete im zweiten und dritten Drittel mit einem waschechten Hattrick das Blatt, machte persönlich aus dem 0:2 ein 3:2 und avancierte damit vor nur 908 begeisterten Zuschauern zum Herner Matchwinner. Bis zu der One-Man-Show des Chris Seto hatten die Hammer zwar nicht überlegen agiert, aber gekonnt defensiv und sie hatten ihre Gastgeber am Haken. Bis dann der Hakenlöser in Gestalt des Kanadiers kam. Zum Glück für den HEV, denn den Mannschaftskameraden fiel zu dem Problem nicht allzu viel ein. Einzig das letzte Drittel, als den tapferen Gästen die Kraft ausging, lief aus Sicht der Miners gut, denn jetzt waren so hochüberlegen, scheiterten aber immer wieder an der vielbeinigen Hammer Defensive und an einem großartigen Daniel Filimonow im Tor.
Tore: 0:1 (02:44) Chris Schutz (Brothers, Lichnovsky), 0:2 (22:53) Kevin Lavallee (Schutz, Brothers), 1:2 (25:32) Chris Seto (Hane, Fominych), 2:2 (33:04) Chris Seto (Liesegang, Ackers), 3:2 (45:30) Chris Seto (Fominych, Peleikis), 4:2 (55:02) Leon Köhler (Hüfner, Shmyr)
Hannover Indians – Icefighters Leipzig 3:2 (1:1, 0:0, 1:1, 1:0) n.P.
Der Bann könnte jetzt gebrochen sein. In einem abwechslungsreichen Match holten die Indians ihre ersten Heimpunkte in dieser Saison, verbesserten sich auf Rang sieben. Die 2.024 Zuschauer wurden jedenfalls bestens unterhalten von zwei Teams, die beide durchaus offensiv eingestellt waren und die beiden Torhüter, Eric Hoffmann und David Miserotti-Böttcher immer wieder auf die Probe stellten. Bei beide Teams fehlte dabei ein wichtiger Spieler. Bei Leipzig der Ex-Indian Michael Burns, bei den Indians Igor Bacek. Der Start war fulminant für die Gastgeber und so richtig nach dem Geschmack der eigenen Zuschauer. Nach nur 52 Sekunden brachte Dennis Palka seine Farben erstmals in Führung. Danach stürmten die Indians munter weiter, konnten aber keine Chance verwerten und kassierten am Drittelende prompt den Ausgleich, als nach einem Bully Riekkinen sich heimlich Richtung ECH-Tor wegstahl, den anschließenden scharfen Pass von Hannon kurz vor Miserotti stoppte, Jonas Wolter bediente und dieser problemlos das 1:1 markierte. Dieses ungenügende Remis nagte an den Indians, die nur schwer ins zweite Drittel kamen und zehn Minuten brauchten, um wieder gefährlich zu werden. Die 31. Spielminute wurde dann turbulent. Erst gelang nach schöner Vorarbeit von Pistilli Sofiene Bräuner mit einer technisch sauberen Aktion das 2:1 und nur zwanzig Sekunden später glich Joonas Riekkinen für Leipzig mit einem Blueliner aus. Danach neutralisierten sich beide Teams weitestgehend, auch die Torschüsse blieben fast gleich (10:9) und so stand es nach sechzig Minuten 2:2. Da auch in der Verlängerung es keine Höhepunkte gab, musste das Penaltyschiessen herhalten und hier gab es eine Premiere für die Indians-Fans. Alle drei trafen und da Leipzigs-Stürmer Victor Östling beim ersten Versuch gescheitert war, hieß es am Ende 3:2.
Tore: 1:0 (00:52) Dennis Palka (Christmann, Turnwald), 1:1 (19:32) Jonas Wolter (Riekkinen, Hannon), 2: 1 (30:09) Sofiene Bräuner (Pistilli, Selan), 2:2 (30:31) Joonas Riekkinen (Heyer, Wolter), 3:2 (65:00) Matthew Pistilli (PEN)
Saale Bulls Halle – Herforder EV 4:2 (1:1, 0:0, 3:1)
Bei den Bulls steigt eine Zahl, während eine nicht aus dem Keller kommt. Die mit dem Keller ist das Personal. Spielten bei den Scorpions immerhin 12 Spieler, so waren es am Sonntag gegen Herford nur noch 10 Feldspieler und somit die Mindestzahl. Herford brachte es auf 14…und scheiterte. Vor allem scheiterten sie an der brillanten Kondition und der Mannschaftseinstellung der Bulls. Diese gingen zwar schnell in Führung, mussten jedoch noch im ersten Drittel den Ausgleich hinnehmen. Danach war Torpause bis in den dritten Abschnitt und hier gingen die Bulls wieder in Führung, als Pfennings traf. Das 3:1 war noch verrückter, denn Gulda gelang das Tor in Unterzahl. Nur zwei Minuten später brachte Begovs Herford wieder heran, aber die kämpferisch guten Gäste scheiterten danach immer wieder an Hall aufopfernder Defensive und an Torhüter Timo Herden. Für die Entscheidung sorgte schließlich Tatu Vihavainen zwei Minuten vor Spielende mit einem verwandelten Penalty.
Tore: 1:0 (04:57) Marius-Luca Demmler (Becker, Gulda), 1:1 (11:50) Dominik Patocka (Berezovskyy, Pietschmann), 2:1 (42:03) Roman Pfennings (Gulda, Tousignant), 3:1 (47:32) Dennis Gulda (Vihavainen 4-5), 3:2 (49:24) Rustams Begovs (Garten, Krumpe), 4:2 (57:59) Tatu Vihavainen (PEN)
Tilburg Trappers – Füchse Duisburg 8:4 (6:0, 1:3, 1:1)
Der Trappers-Spielstart war rekordverdächtig. Der Sekundenzeiger der Stadionuhr hatte gerade einmal fünf Umdrehungen geschafft, da führten die Gastgeber sage und schreibe mit 5:0. Und das, obwohl die Gäste bereits nach 72 Sekunden den Torhüter getauscht hatten. Für Niklas Lunemann kam Linus Schwarte, aber auch der 20-jährige Dinslakener konnte der Gegentorflut zunächst nicht Herr werden. Erst nach dem 0:5 wurde es ruhiger. Und im Mitteldrittel zeigten dann die Duisburger, dass auch sie gefährlich sein können. Zum Glück für die Trappers traf Ninho Hessels zum 7:2, aber die drei Gegentore waren für die Gastgeber eine Warnung. In den letzten 20 Minuten war dann die Torarbeit nach fünf Minuten erledigt und Tilburg hielt sich zurück, verwaltete das Ergebnis bis zum Ende. Bester Niederländer war Sean Richards mit drei Punkten, es folgten Connor Sills, Delany Hessels, Jordy van Oortschot und Ninho Hessels mit zwei Zählern. Bei den Füchsen überzeugten Pontus Wernerson Libäck mit drei Zählern sowie Oula Uski und Cornelius Krämer, die zwei Punkte dazu steuerten.
Tore: 1:0 (01:05) Janne de Bonth (van Gorp, Sars), 2:0 (01:22) Jordy van Oortschot (Hermens), 3:0 (02:14) Andrei Loginow (Hessels, de Hondt), 4:0 (02:58) Connor Sills (Richards, Hessels), 5:0 (04:35) Danny Stempher (van der Schuit), Vogelaar 5-4), 6:0 (10:14) Delano Hessels (Richards), 6:1 (22:56) Oula Uski (Ziolkowski, P. Wernerson Libäck 5-4), 6:2 (29:46) Lars Schmitz (Uski, P. Wernerson Libäck), 7:2 (30:38) Ninho Hessels, 7:3 (33:38) Cornelius Krämer (Neumann, Cohut), 8:3 (42:49) Connor Sills (Richards, van Oortschot), 8:4 (44:46) Cornelius Krämer (P. Wernerson Libäck, L. Wernerson Libäck)
Black Dragons Erfurt – EG Diez-Limburg 2:5 (0:1, 2:2, 0:2)
Ein Erfolg einer homogenen Mannschaftsleistung, einer streng ausgelegten Defensivtaktik und dreier starker Kontingentspieler, die ihren Gegenpart ausstachen. Die Rede ist vom Trio Egils Kalns, Sandis Zolmanis und Lauris Bajaruns. Die drei Letten beherrschten bei ihrem Auftreten die Eisfläche und holten zusammen 12 der zu vergebenen 15 Punkte. Bei Erfurt, dass trotz optischer Überlegenheit enttäuschte, waren Ricardo Hendreschke, Leihgabe des DEL2-Ligisten Dresdner Eislöwen, und Gabriel Lehmann mit je zwei Punkten die besten Akteure.
Tore: 0:1 (13:17) Egils Kalns (Bajaruns, Brunner), 0:2 (21:05) Egils Kalns (Kolupaylo, Zolmanis 4-5), 1:2 (30:48) Ricardo Hendreschke (Lehmann), 1:3 (32:40) Sandis Zolmanis (Kalns, Bajaruns), 2:3 (32:48) Max Weigandt (Lehmann, Hendreschke), 2:4 (54:34) Marcel Kurth (Zolmanis, Bajaruns 5-4), 2:5 (58:24) Lauris Bajaruns (Kalns, Zolmanis ENG)
Rostock Piranhas – Krefelder EV U23 7:1 (3:0, 2:0, 2:1)
Im zweiten Kellerderby hintereinander zeigten die Piranhas endlich einmal die Leistung, auf die die 794 Zuschauer lange gewartet hatten. Nach einem abwartenden Start gelang den Rostockern ein Doppelschlag, dem sie drei Minuten vor der ersten Pause ein weiteres Tor hinzufügten. Das schnelle 4:0 bereits nach 43 Sekunden im Mitteldrittel brach den Krefeldern wohl das Genick, denn sie zeigten sich zwar stärker als im ersten Drittel, konnten den Piranhas aber weiterhin nur Paroli bieten, kaum eigene Akzente setzen. Nach dem 5:0 in der 37. Minute war die Partie endgültig entschieden, aber immerhin schafften die Krefelder in der 50. Spielminute den Ehrentreffer, auch wenn dies für den guten Rostocker Keeper Christopher Strasen ärgerlich war.
Tore: 1:0 (08:17) Stephane Döring (Kraus, Dansereau), 2:0 (09:42) Dante Hahn (Ledlin, Pauker), 3:0 (17:01) Brett Parnham (Dansereau, Döring), 4:0 (20:43) Dante Hahn (Paul-Mercier, Ledlin 5-4), 5:0 (36:14) Brett Parnham (Dansereau, Döring), 6:0 (48:34) Mark Ledlin (Pauker, Hahn), 6:1 (49:13) Edwin Schitz (Benes, Nix), 7:1 (55:57) Stephane Döring (Dansereau, Kraus)