Crocodiles Hamburg schocken Hannover Indians vor Jahreswechsel Überlegener 6:2-Erfolg am Pferdeturm

Die Crocodiles Hamburg liefen den Hannover Indians davon. (Foto: TKH Photography)Die Crocodiles Hamburg liefen den Hannover Indians davon. (Foto: TKH Photography)
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In der Pressekonferenz war die Stimmung noch nicht einmal so düster, wie man es erwartet hätte. Indians-Coach Lenny Soccio, bei normalen Pressekonferenzen nach dem Spiel nie um einen Satz verlegen, fehlten einfach die Worte. Sein Kommentar sprach Bände: „Nach dem Leipzig-Spiel wollten wir so weitermachen und haben einfach alles falsch gemacht. Die Fans wollten eine Eishockeypartie erleben und das haben sie auch, nur das wir nicht anwesend waren. Ich kann mich für das Erlebte nur entschuldigen.“

Damit war wirklich alles gesagt und anschließend durfte auch Jacek Plachta, Trainer der Crocodiles noch zum Besten geben, dass er stolz auf seine Mannschaft sei: „Wir wussten, dass die Indians physisch spielen würden und wir waren von Anfang an voll da und konsequent.“

Wahre Worte, denn die Konsequenz zeigte sich auch in einer beeindruckenden Effizienz, denn der Sekundenzeiger hatte noch keine drei vollen Runden absolviert, da führte der Gast schon mit 2:0. Igor Bacek hatte sich bereits nach 26 Sekunden eine Strafzeit gegönnt und die cool auftretenden Hamburger kombinierten solange, bis Lennart Palausch frei vor dem Tor war und der gebürtige Bremerhavener durfte sogar zweimal auf das Tor schießen ohne gestört zu werden. Noch besser das zweite Tor. Mit einer schnellen Direktkombination wurde Ryan Warttig gesucht und gefunden und Kevin Beech im Tor der Indians war geschlagen. Danach war es im Stadion zunächst ruhig. Die Indians-Fans waren geschockt und die Hamburger glaubten wohl einer Fata Morgana aufgesessen zu sein. Dem war jedoch nicht so. Die Indians versuchten sich aus dem Dilemma zu kämpfen, aber was sie zusammenspielten war nur Stückwerk. Ganz anders die Gäste, die mit Bravour kämpften und sich vor allem spielerisch immer wieder gefährlich dem Tor von Beech näherten. Wie konfus die Indians agierten, zeigte sich in den nächsten Minuten. Als die Crocos mal wieder Powerplay spielten, Ziolkowski saß diesmal, ergaben sich drei Hochkaräter für die Hamburger, die entweder nicht genau zielten oder in Beech ihren Meister fanden. Kaum war das Überzahlspiel vorbei, fiel doch das 3:0. Fabian Calovi schaltete in der elften Minute mal wieder schneller als alle hannoverschen Verteidiger, Beech machte keine glückliche Figur und das Ding war drin. Vier Minuten später zeigte Brad McGowan seinem alten Verein, dass er es immer noch versteht Tore zu erzielen und in der 18. Minute fiel gar noch das 5:0 für die Hamburger, als Moritz Israel ohne Probleme abschließen konnte.

Der Chronist dieser Begegnung erinnerte sich an eine Partie Anfang der neunziger Jahre, als der damalige EC Hannover beim 1.EHC Hamburg 7:1 nach zwanzig Minuten führte und es am Ende 7:7 stand. Sollte es ein ähnliches Ereignis geben? Den Start zu diesem Unterfangen machten die Indians zumindest. In der 19. Minute spielte sich Branislav Pohanka durch, verzögerte zweimal den Schuss und überwand dann Hamburgs guten Keeper Kai Kristian zum 1:5.

Die auffälligste Aktion in der ersten Pause: Kevin Beech blieb auf der Bank und ab sofort stand Patrick Golombek im Indians-Gehäuse. Dieser zeigte in seinen vierzig Minuten eine starke Leistung, wurde nur noch einmal bezwungen. Moritz Israel traf in der 29. Minute, nachdem zuvor die Indians zumindest mehrere Lebenszeichen von sich gegeben hatten und durchaus auch Chancen kreierten, die jedoch allesamt kläglich vergeben wurden.

Damit war die Hoffnung zunichte, dass es eventuell noch einen Punkt zu gewinnen gibt. Die Hamburger Defensive machte zwar nicht immer einen kompakten Eindruck aber es reichte aus, um eine zwar kämpferische aber spielerisch schwache Indians-Mannschaft auf Distanz zu halten. Wenigstens gab es am  Ende noch ein schönes Tor auf Gastgeberseite zu bejubeln. Brent Norris traf dabei ein, von Kristian freigehaltenes Areal von vielleicht zwanzig Quadratzentimetern in der kurzen Ecke, perfekt.

Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel längst entschieden und die Indians-Fans zeigten ihre humorvolle und auch sportliche Seite. Sie peitschten ihre Spieler trotzdem noch nach vorne, machten gemeinsam mit dem Hamburger Fans die La-Ola-Welle und gratulierten nach dem Spiel den Hamburger Spielern zu ihrem verdienten Erfolg.

Tore: 0:1 (1:34) Palausch (Mitchell, Lascheit/5-4), 0:2 (2:31) Warttig (Lascheit, Balla), 0:3 (10:29) Calovi (McGowan, Saggau), 0:4 (14:28) McGowan (Israel, Mitchell), 0:5 (17:33) Israel (Mitchell, McGowan), 1:5 (18:55) Pohanka (Bacek, Peleikis), 1:6 (29:11) Israel (Mitchell, Synowiec), 2:6 (54:09) Norris (Pfennings, Peleikis). Strafen: Hannover 22 + 10 (Knaub) + 10 (Bovenschen), Hamburg 14 + 10 (Warttig). Zuschauer: 4221.


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