Crocodiles Hamburg lassen Punkt in Rostock liegenHerne beendet Pleitenserie – Torfestival in Krefeld

Ob das so bleibt, muss sich zeigen, schon in der letzten Woche des Jahres, denn die Crocodiles mussten einen Punkt in Rostock abgeben, haben nur noch zwei Zähler Vorsprung vor den Verfolgern aus Tilburg und Halle. Und auch die Hannover Indians, die im Augenblick nur mit einem Ausländer antreten, sind noch längst nicht abgehängt. Selbst Herne wird sich Chancen ausmalen, haben die Miners doch noch zwei Nachholspiele auf dem Programm. Ein bisschen raus um Platz sechs sind zurzeit die Leipziger Icefighters. Sieben Punkte Rückstand auf Herne und gleich 16 auf die Indians, scheinen jegliche Hoffnung auf Platz fünf realitätsfern erscheinen. Direkt hinter Leipzig die zuletzt formstarken Hammer, die ihrerseits sieben Punkte Vorsprung auf Duisburg haben. Die Füchse stehen auf Rang neun, führen ein Quartett, bestehend aus ihnen selbst, Diez, Herford und jetzt aus Erfurt an. Essen dagegen hat den Anschluss verloren, muss sich erst einmal Gedanken um Rostock machen, dass augenblicklich nur noch vier Punkte entfernt ist.
Icefighters Leipzig – Hannover Scorpions 2:4 (1:0, 1:4, 0:0)
Zehn konzentrierte Minuten und ein funktionierendes Powerplay. Mehr Zutaten brauchte es für den Tabellenführer nicht, um sich den 16. Sieg in Folge einzuverleiben. Für Leipzig tröstlich: Zwei Drittel ohne Gegentor gegen die Scorpions zu überstehen haben in dieser Saison auch nicht viele geschafft. Auffällig beim Tabellenführer, dass gleich zehn Spieler scorten, von gerade einmal 13 Feldspielern. Witziges Detail: Beide Torhüter, Brett Jaeger von den Scorpions und Patrick Glatzel aus Leipzig kamen am Ende auf 87,5 Prozent Fangquote.
Tore: 1:0 (19:25) Jonas Wolter (Burns, Riekkinen), 1:1 (22:54) Allan McPherson (Aquin, Rinke 5-4), 1:2 (24:20) Patrick Klöpper (Koziol, Raabe), 1:3 (29:06) Ralf Rinke (Alderson, Just 5-4), 1:4 (31:18) Christoph Kabitzky (Trattner, McPherson), 2:4 (33:25) Connor Hannon (Burns, Riekkinen)
Hammer Eisbären – Saale Bulls Halle 1:3 (0:0, 0:2, 1:1)
Am Ende stand ein etwas glücklicher Sieg für die leicht favorisierten Hallenser zu Buche. Die gastgebenden Eisbären machten es jedenfalls den Sachsen-Anhaltinern nicht leicht und diese konnten sich erst 15 Sekunden vor Spielende über die drei Punkte freuen, als Patrick Schmid mit einem Empty-Netter die Entscheidung herbeiführte. Davor hatte es 59 Minuten einen harten Fight mit stellenweise Play-Off-Charakter gegeben, bei dem die Eisbären am bärenstarken Timo Herden im Bulls-Tor scheiterten. Herden kam am Ende auf hervorragende 96,4 Prozent Fangquote, näherte sich damit mit seinem Saisonwert von 92,8 Prozent dem führenden Brett Jaeger (Scorpions) bis auf 0,1 Prozent. Aber auch Sebastian Wieber auf Hamms Seite konnte über seine 93,3 Prozent Fangquote mehr als zufrieden sein. Auf jeden Fall hielt Herden bis zur 55. Minute sein Tor rein und als Markus Gretz bei angezeigter Strafe gegen Becker das Ehrentor der Eisbären erzielte, wurde es noch einmal richtig spannend.
Tore: 0:1 (25:51) Lukas Valasek (Tousignant, Gauch), 0:2 (35:28) Sergei Stas (Valasek, Hoffmann), 1:2 (54.36) Marcus Gretz (Balla, Schutz), 1:3 (59:45) Patrick Schmid (Tousignant, Plauschin ENG)
EG Diez-Limburg – Herforder EV 2:3 (0:1, 0:1, 2:1)
Diese Heimniederlage vor nur 189 Zuschauern hatten sich am Ende die Diezer selbst zuzuschreiben. Der Grund: Zwei individuelle Fehler bei Überzahl ermöglichten den abgezockten Gästen zwei Shorthander, und so etwas kann nicht gut gehen. Damit haben die Herforder in Unterzahl bereits in der Saison sechs Tore erzielen können, liegen mit diesem Wert auf Rang vier. Nur drei andere H-Teams waren besser (Hamm, Halle, Hannover Scorpions). Bei Diez überzeugten in der Begegnung die Face-off-Spezialisten Zolmanis und König, bei Herford Torhüter Justin Schrörs (92,3 Prozent Fangquote) und Logan Denoble, dem zum dritten Male in dieser Saison drei Punkte gelangen.
Tore: 0:1 (07:10) Andre Gerartz (Hutt, Denoble), 0:2 (34:30) Marius Garten (Denoble, Schrörs 4-5), 1:2 (47:42) Lauris Bajaruns (Kurth, Kalns), 2:2 (56:07) Egils Kalns (Zolmanis, Bajaruns), 2:3 (59:16) Logan Denoble (Begovs 4-5)
Hannover Indians – Füchse Duisburg 6:1 (1:0, 4:0, 1:1)
Die 2.727 Zuschauer konnten zufrieden sein, das Weihnachtsfest wurde nicht vorab verdorben. Mit einem klaren Erfolg über den Aufsteiger, dem dritten in dieser Saison, festigten die Indians Rang fünf, blieben mit neun Punkten Vorsprung vor Herne erster Verfolger der vor ihn liegenden Crocodiles, Trappers und Bulls. Entscheidend über die Füchse war jedoch nicht eine spielerische Überlegenheit, auch wenn die Indians im ersten Drittel die Hosen anhatten. Entscheidend waren die Aktionen ausgerechnet jenes Brüderpaares, ohne dass die Duisburger bis jetzt nicht so weit oben stehen würden. Die Rede ist von den Brüdern Wernerson Libäck. Der eine, Pontus steht mit 48 Punkten auf Rang 10, Bruder Linus mit 44 auf Rang 17. Nachdem Pohanka die Gastgeber in der 12. Minute in Führung gebracht hatte, blieb die Begegnung ruhig bis zur 29. Spielminute. Dann handelte sich Linus Wernerson Libäck eine Fünfer plus Spieldauer ein und ab da wurde die Überlegenheit der Indians nicht nur deutlicher, sie wurde extrem und am Ende gab es sogar einen Oberligarekord. Aber der Reihe nach. Das Powerplay des Indians, zuvor immer wieder ein Kritikpunkt, funktionierte auf einmal wie ein schweizer Chronograph. Pohanka, Möller, Christmann und Jayden Schubert nutzten die fünfminütige Überzahl, erhöhten auf 5:0 und ließen das Indians-Powerplay in der Statistik erstmals seit Oktober wieder über die 20 Prozentmarke springen. Mit jetzt 20.7 Prozent liegt man nur noch 0,3 Prozent hinter Herford. Auf der Gegenseite verbuchten die Füchse ein Unterzahlergebnis von 42 Prozent, mussten Herford und Tilburg im Gesamtergebnis passieren lassen und stehen jetzt mit 76,8 Prozent im Penaltykilling jetzt auf Rang acht. Im letzten Drittel ließen es dann die Indians ruhiger angehen. Pohanka erhöhte noch auf 6:0, ehe Rasmus Lundh-Hahnebeck wenigstens den verdienten Ehrentreffer für Duisburg markieren durfte. Zurück zum bereits erwähnten Oberligarekord: Erstmals gab es in einem Drittel ein Schussverhältnis zugunsten der Gastgeber von 22:0, also wurde Indians-Torhüter Jan Dalgic im zweiten Drittel nicht einmal vom Gegner geprüft.
Tore: 1:0 (11:31) Branislav Pohanka (D. Palka, Bacek), 2:0 (29:55) Dennis Palka (Turnwald, Selan 5-3), 3:0 (30:48) Tobias Möller (Kiss, Bräuner 5-4), 4:0 (31:10) Stephan Christmann (Turnwald, Selan 5-4), 5:0 (33:12) Jayden Schubert (Möller, R. Palka 5-4), 6:0 (45:26) Branislav Pohanka (Möller, Bräuner), 6:1 (52:34) Michael Fomin (Lundh-Hahnebeck, Uski)
Rostock Piranhas – Crocodiles Hamburg 3:4 (3:1, 0:2, 0:0, 0:1) n.V.
Ein Ergebnis, dass am Saisonende noch bedeutungsvoll werden könnte. Zum einen Gastgeber Rostock. Die Piranhas holte zweifellos vor immerhin 883 interessierten Zuschauern einen nicht für möglich gedachten Zusatzpunkt. Da der augenblicklich wichtige Gegner Essen verlor, haben die Piranhas seit heute Abend nur noch vier Punkte Rückstand. Eventuell kann dieser Punktgewinn im Kampf um Platz 11 noch nachträglich interessant werden. Auf der anderen Seite die Crocodiles. Die Elbestädter spüren die Konkurrenz aus Tilburg und Halle, müssen möglichst immer drei Punkte holen und dieser verlorene Zähler kann am Ende Platz vier, vielleicht sogar fünf ausmachen.
Hochinteressantes Detail einer Begegnung, in der Rostock optisch den Ton angab. 47:32 Torschüsse zählte man zugunsten der engagierten Piranhas, die schon alleine deswegen einen zweiten Punkt verdient gehabt hätten. Daher logischer Matchwinner auf der Gästeseite: Torhüter Kai Kristian. 93,6 Prozent Fangquote hielten ihn weiterhin in dieser Statistik im Norden auf Rang drei, aber auch nur, weil 400 Km weiter Halles Herden in Hamm ebenfalls eine Sahnetag hatte. Dazu konnte sich Hamburg auf das Quartett Zuravlev (3 Punkte), Rajala, Schaludek und Lascheit (je zwei Punkte) verlassen, dass für die notwendigen Scorerpunkte sorgte. Besonders die drei Assist von Thomas Zuravlev überraschten, ließen ihn von 30 Plätze auf Rang 127 in der Scorerliste aufsteigen. Bei Rostock war der zweite Block der stärkste, während sich der erste mit minus acht eine Abfuhr abholte. Und: Unglaublich die Fairness. Rostock kam ohne Strafminuten aus, bei Hamburg war Sebastian Moberg der böse Bube, weil der Defender, der gleichzeitig in seiner Kategorie die Scorerliste mit 42 Punkten anführt, alle vier Strafminuten seiner Mannschaft einsammelte.
Tore: 1:0 (06:33) Matthew Barry (Dansereau, Renke), 1:1 (09:02) Juuso Rajala (Kuschel, Reed), 2:1 (14:55) Christian Paul-Mercier (Steinmann, Kraus 5-4), 3:1 (16:36) Keegan Dansereau (Hahn, Barry), 3:2 (22:10) Maximilian Schaludek (Lascheit, Zuravlev), 3:3 (24:47) Dominik Lascheit (Schaludek, Zuravlev), 3:4 (60:23) Juuso Rajala (Moberg, Zuravlev)
Herner EV Miners – Moskitos Essen 5:2 (3:1, 2:1, 0:0)
Die Durststrecke für Herne und seinen neuen Trainer Tobias Stolikowski scheint ein Ende zu haben. Die Ruhrstädter, die im direkten Straßenbahnduell endlich wieder mit kompletter Truppe, 18 Feldspieler standen auf dem Spielberichtsbogen, antreten konnten, zeigten vor der Herner Rekordkulisse von 2.580 Zuschauern eine engagierte Leistung, die vor allem im ersten Drittel auch mit den notwendigen Toren belohnt wurde. Herausragend dabei Alexander Komov, dem zwei Tore gelangen und der scheinbar einen Flow hat, denn nach seinem Saisonauftakttor vor drei Tagen gegen Hamm traf er nun gleich doppelt. Essen, dass mit der Pleite in Herne die zehnte Niederlage in den letzten 12 Spielen kassierte, zeigte sich zumindest in der Kampfkraft und der Moral ebenbürtig. Erst als ausgerechnete zwei Essener, in der ansonsten extrem fairen Partie mit nur fünf Strafen, gleich zwei innerhalb kürzester Zeit im zweiten Drittel eine Strafe kassierten, erzielten die Miners in doppelter Überzahl das wichtige 4:2 durch Seto, dem wenige Minuten später Biezais das 5:2 folgen ließ. Danach begannen die Herner, die sich auf Torhüter Björn Linda verlassen konnten, mit der Ergebnisverwaltung, retteten den klaren Vorsprung über die Ziellinie. Und das Weihnachtsgeschenk kam für den HEV aus Leipzig. Jetzt beträgt der Vorsprung schon sieben Zähler auf die Icefighters.
Tore: 1:0 (02:13) Alexander Komov (Peleikis, Kirchhoff), 2:0 (05:36) Chris Seto (Swinnen, Köhler), 2:1 (13:46) Stephan Kreuzmann (Schneider, Dmitriew), 3:1 (16:25) Alexander Komov (Nieleck, Shmyr), 3:2 (23:26) Enrico Saccomani (Frick), 4:2 (29:00) Chris Seto (Biezais, Liesegang), 5:2 (35:01) Elvijs Biezais (Fominych, Liesegang)
Krefelder EV U23 – Black Dragons Erfurt 6:9 (2:2, 1:4, 3:3)
Im Kellerduell im Norden war wieder einmal Tag der offenen Tür. Beide Teams spielten offensiv, was vermutlich die Haare der betreffenden Trainer noch grauer werden ließ, und ließen stellenweise jedes Defensivverhalten vermissen. Für Krefeld ganz besonders ärgerlich. Von acht Powerplays konnte lediglich eines erfolgreich abgeschlossen werden. Gegner Erfurt hatte nur eine einzige Chance, die aber ebenfalls versiebt wurde. Matchwinner, und damit verantwortlich für den Erfurter Sieg, war Nolan Redler. Der US-Boy traf erstmals dreimal in einem Oberligaspiel, machte seinen ersten astreinen Hattrick und schoss erstmals seit dem 26.10., als er gegen Essen beide Tore zum 2:0 erzielte, mehr als zwei Tore. Außerdem verbesserte er sich in der Torschützenwertung für Defender von Rang sechs auf eins, steht jetzt in gleicher Position wie Duisburgs Neumann und Herfords Gerstung. Neben Redler sollte noch Jannis Kälble erwähnt werden, dem ebenfalls unglaubliche vier Punkte gelangen, für ihn ebenfalls Saisonbestleistung. Auf Krefelder Seite beeindruckte das Trio Grygiel, Bauermeister, Benes, welches zusammen auf neun Punkte kam.
Tore: 0:1 (04:14) Alexandre Ranger (Gulda, Denner), 1:1 (06:08) Martin Benes (Bauermeister, Schitz), 1:2 (08:42) Arnoldas Bosas (Schüpping, Bezouska), 2:2 (11:38) Edwin Schitz (Grygiel, Benes), 3:2 (20:18) Adrian Grygiel (Bauermeister, Schymainski 5-4), 3:3 (22:57) Michal Bezouska (Banach, Kälble), 3:4 (29:34) Nolan Redler (Herrschaft, Kälble), 3:5 (33:40) Nolan Redler (Kälble, Belendir), 3:6 (39:33) Nolan Redler (Ranger, Keil), 4:6 (40:15) Martin Benes (Bauermeister, Grygiel), 5:6 (41:10) Martin Schymainski (McLeod, Herzog), 5:7 (46:52) Janis Kälble (Redler, Herrschaft), 5:8 (54:24) Fritz Denner (Mannes, Jakob), 6:8 (55:08) Manuel Nix (McLlwain, Herzog), 6:9 (58:50) Niklas Jakob (Bosas, Ranger)
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