Cleverness besiegt KampfkraftEC Hannover Indians

Die Eisbären Hamm jubelten zusammen mit den mitgereisten Fans, denn die zwei Punkte für den Erfolg nach Verlängerung waren äußerst glücklich. Dabei hatte es am Anfang ganz anders ausgesehen. Die Eisbären machten das Spiel immer wieder schnell, postierten stellenweise bis zu zwei Spieler an der blauen Linie und die sprinteten wie 100-m-Läufer in Richtung Christoph Oster, der wieder das ECH-Tor hüten durfte. Indians-Coach Peter Willmann: „Ich entscheide von Spiel zu Spiel bei den Torhütern. Nachdem der Jimmy Hertel super gehalten hat, wollte ich den Oster ins Rennen werfen und er hat ein ausgezeichnetes Spiel geliefert.“ Tatsächlich hatten die Indians es bereits in den ersten Minuten Oster zu verdanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Besonders sein Hechtsprung in der fünften Minute gegen Bacek hatte Topsave-Charakter. Wie aus dem Nichts dann das 1:0, als Christoph Koziol die ersten gute Kombination mit Michl und Moallim (6.) gleich ausnutzen konnte. Gleichwohl blieb die Nervosität im Indians-Spiel vorhanden und der Ausgleich wie auch das spätere 2:2 war zu diesem Zeitpunkt für die grippegeschwächte Indians-Defensive einfach zu schnell. Beide Hammer Torschützen, Joseph Lewis (13.) und Michael Maaßen (19.), kamen jeweils nach ankommenden Pässen in den Slot direkt zum Schuß und liessen Oster im Indians-Tor keine Chance. Zwischenzeitlich hatte übrigens Darcy Vaillancourt(18.), der ein sehr starkes Spiel, allerdings auch manchmal eigensinniges Verhalten an den Tag legte, für die erneute Führung der Gastgeber gesorgt, als er nach einem Abpraller der Eisbären Verteidigung den Puck direkt auf den Schläger bekam und diesen mit Vehemenz in die Maschen jagte.
Das zweite Drittel hatte kaum begonnen, da zeigte sich die läuferische Eleganz der Hammer Tschechen. Furda bediente Igor Bacek (22.) und dieser durfte in unmittelbarer Nähe von Oster dezente Slalomkringel drehen und die Scheibe zur Krönung auch noch mit der Rückhand am Schoner von Oster vorbei ins Tor zirkeln ohne besonders gestört zu werden. Ein Tor, das Indians-Coach Willmann grantig werden ließ. Folgerichtig wurden die Indians jetzt defensiv stärker und das schmeckte den Gästen gar nicht. Sie fingen an, unsauber zu spielen, versuchten die Grenzen des Möglichen bei den Schiedsrichtern auszuloten und bevölkerten erst einmal die Strafbank. Das Ergebnis war, dass die Indians ihre Powerplay-Statistik verbesserten. Erst traf Verteidiger Frank Richardt (28.), dann noch Karan Moallim (32.). Nachdem die Eisbären ihre Strafbankphase abgesessen hatten, kamen die Indians dran. Marvin Knauf traf in der Vorwärtsbewegung unglücklich in Kopfhöhe Ibrahim Weißleder, und der Hammer Stürmer ging zu Boden. Glück für Knauf, dass es keine Spieldauer gab und das wäre sicherlich zu viel gewesen, denn Weißleder spielte nach zwei Minuten auf der Bank, ohne medizinische Betreuung, wie ein junger Gott weiter. Diese Leistung plus die spieltechnische Behandlung von Hauptschiedsrichter Marc Naust war der Anfang einer Reihe von Fallaktionen der Hammer, die, besonders im dritten Drittel, die Indians reihenweise auf die Strafbank brachten. Dabei hatte das dritte Drittel für die Gastgeber stark begonnen. Vaillancourt bediente mit einem genialen Querpass seinen Landsmann Brendan Sanders(41.) und der bezwang den guten Eisbären-Keeper Christian Wendler zum 5:3. Danach spielte, wie bereits beschrieben, der Hauptschiedsrichter die Hauptrolle und das 5:4, erzielt von Dennis Palka (44.) bei 5-3 war die logische Folge. Im weiteren Spielverlauf stürmten die Hammer mit Mann und Maus, während die Indians nur noch auf Konter setzten, diese aber mehr als einmal in den Sand setzten und sich, auch in diesem Fall, die Niederlage selbst zuschreiben mussten. Die Hannoveraner jedenfalls überstanden vier Strafzeiten in Folge, um, zwei Sekunden nach dem Ablauf der letzten, von Michael Maaßen (59.) das 5:5 zu kassieren. Trotzdem spielten sich in dne Schlusssekunden noch hektische Szenen vor dem Hammer Gehäuse ab, als Vaillancourt, Moallim und Sanders knapp den Siegestreffer verfehlten. Dafür gelang den Gästen, bereits nach 37 Sekunden in der Verlängerung der Siegtreffer, als Joseph Lewis (61.) einen Verteidigungsfehler der Indians zum 6:5 ausnutzte.
Hamms Sportwart Licht: „Über den Schiedsrichter muss man nicht weiter sprechen. Wir haben ein gutes, schnelles Spiel gesehen mit einem etwas glücklichen Sieg von uns.“
Indians-Coach Peter Willmann: „Ich bin sauer. Die Niederlage musste nicht sein. Jetzt spielen wir Endrunde und die Schiedsrichter werden immer schlechter, bei dreifachen Kosten. Heute war es wieder eine echte Lernerfahrung für meine Jungs, auf deren Leistung ich stolz bin.“
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