Bringen Halle und Rostock erneut die Wende bei den Harzer Falken?Gegner markieren Zeitpunkt des Systemwechsels

Doch vom Papier sind die Vorzeichen gerade gegen Halle ähnlich schwierig wie noch vor ein paar Wochen, als man sich nach großem Kampf knapp mit 2:3 in Halle geschlagen geben musste. Und nicht nur das Phantomtor der Hallenser sorgte bei Trainer Pascha für Ärger, sondern vor allem auch einige Undiszipliniertheiten seiner Spieler, die dafür sorgten, dass Halle mit zwei Powerplay-Toren die Oberhand behalten sollten. So wurde nicht nur eine Systemumstellung vorgenommen, sondern auch die mahnenden Worte des Trainers schienen bei seinen Jungs angekommen zu sein und so zählt man mittlerweile zu den fairsten Mannschaften der Liga. Eine Statistik, in der die Saale Bulls bis zum letzten Wochenende allerdings noch vor den Harzern gelegen haben. Doch bei ihrer Niederlage gegen Essen vor heimischer Kulisse am letzten Sonntag (2:3 nach Penaltyschießen) zeigten sie zwar mächtig Moral und holten einen 0:2-Rückstand noch auf, doch ließen sich Verteidiger Kai Schmitz und Stürmer Jakub Wiecki derart gehen, dass sie beide eine Spieldauerdisziplinarstrafe kassierten und entsprechend gegen die Harzer fehlen werden.
Dennoch haben sich die Bullen derzeit auf den fünften Tabellenplatz gesetzt, der sie zwar nur vier Punkte vom siebten aber auch nur drei Punkte zum zweiten Platz entfernt. Insofern sollte die aktuelle Situation wohl recht zufrieden stellen. Garant für die gute Platzierung ist sicherlich die bären- bzw. bullenstarke Defensive rund um Torwart Sebastian Albrecht, der mit lediglich 2,05 Gegentoren pro Spiel zu den besten der Liga zählt. Und so hält man sich insgesamt mit wenig Gegentoren sehr erfolgreich im Kampf um die Play-off-Plätze. Denn lediglich 78 geschossene Tore (nur die Hannover Indians sind derzeit als potenzieller Play-off-Kandidat mit 66 Toren noch schwächer) sprechen nicht zwingend für ein offensives Feuerwerk.
Ganz anders sind dagegen mittlerweile die Rostock Piranhas aufgestellt. Hat sich der ehemalige Trainer Sergej Hatkevich nach der 2:6-Niederlage in Braunlage noch darüber ereifert, dass sein Team nie mehr als zwei, drei Tore schießt, so scheint sein Nachfolger Kenneth Latta mittlerweile die richtigen Stellschrauben gedreht zu haben. Und so stehen aus den letzten sieben Spielen erstaunliche fünf Siege auf der Habenseite der Rostocker, die dabei mal so eben namhafte Teams wie Erfurt (4:1), die Hamburg Crocodiles (9:7) und die Hannover Indians (in Hannover 7:4) in die Knie gezwungen haben. Dabei zeigten sich vor allem Michal Bezouska (bislang 12 Tore und 18 Torvorlagen) sowie Tomas Kurka (12 Tore und 17 Torvorlagen) überaus treffsicher. Und so hat man sich nach einem schwachen Start in der Liga mittlerweile begünstigt durch ein Spiel mehr und die Punktewertung am grünen Tisch zu dem Spiel gegen Duisburg an den Harzer vorbei auf Platz elf geschoben (punktgleich mit dem besseren Torverhältnis). Umso größer also die Bedeutung für die Harzer Falken, in Rostock tabellarisch nicht an Boden zu verlieren.
Und das wird schwer genug. Zwar ist Fabian Pyszynski in der Woche wieder in das Training eingestiegen, hat jedoch noch erhebliche konditionelle Rückstände aufzuarbeiten. Zudem werden Lukas Brückner und Robert Wittmann von einem Grippevirus geplagt und definitiv fehlen. Und hinter Florian Böhm, der im Hinspiel gegen Rostock noch mit drei Treffern zum Matchwinner mutierte, steht aufgrund Problemen mit der Schulter noch ein Fragezeichen. Im Tor wird auf alle Fälle Fritz Hessel beginnen. Ob Jannis Ersel oder Mario D'Antuono seinen Backup geben, hatte Trainer Norbert Pascha noch nicht entschieden.