Braunlage gewinnt nach Schützenfest8:6 der Falken gegen Wedemark

Und dass es nun ernst wird, sollte man den Falken im ersten Spieldrittel deutlich anmerken. Zwar konnte man in der vierten Spielminute in Überzahl durch Tobias Schwab in Führung gehen, doch diese vierte Spielminute hatte es in sich. Denn schon 36 Sekunden später sollte es nach einem Doppelschlag durch Michael Budd plötzlich 1:2 für die Wedemarker stehen. Und vor allem die Reihe mit Michael Budd, Charlie Adams und Jeffrey Keller bekamen die Falken zunächst nie so richtig in den Griff. Folgerichtig erhöhte Adams in der 13. Minute auf 1:3. Doch die Harzer legten die anfängliche Unsicherheit immer mehr ab und der diesmal ganz starke Robert Wittmann konnte 19 Sekunden vor Drittelende noch den mental so wichtigen 2:3-Anschlusstreffer erzielen.
Und das war ein Treffer, der deutlich Wirkung zeigte. Die Falken bekamen von Beginn des zweiten Drittels an Spiel und Gegner immer besser in den Griff. Und in der 27. Spielminute durfte der Harzer Anhang erstmals den Ausgleich bejubeln, als sich Robert Wittmann in Überzahl in einer starken Einzelleistung durch die Wedemarker Abwehr kämpfte, auf Ryan McGrath ablegte, der Erik Pipp sauber freispielte und letztendlich erneut Robert Wittmann diese tolle Kombination zum 3:3 abschloss. Und nun sollte das Spiel so richtig Fahrt aufnehmen, denn die Wedemarker waren natürlich gewillt, drei Punkte aus dem Harz zu entführen. So war es erneut der ganz starke Michael Budd, der abermals zur 3:4-Führung einschoss, die jedoch Kapitän Alexander Engel postwendend nur 70 Sekunden später wieder egalisierte, als sich der ehemalige Braunlager Thomas Pape zum wiederholten Male auf der Strafbank aufhielt. Und in der 37. Minute war es endlich so weit, dass die Harzer erneut eine Führung bejubeln durften, als Roy Hähnlein sein Herz in die Hand nahm, sich mit einem spektakulären Alleingang durch Mann und Maus tankte und zum 5:4 einnetzte. Wie schon in der Vorbereitung gegen Wedemark, ließen diese jedoch nicht locker und sollten nach weiteren Treffern von Adams und Budd mit einer 6:5-Führung in die nächste Drittelpause gehen.
Doch wer nun meinte, dass diese Treffer an der Moral der Falken kratzen sollte, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Mit einem unbändigen Kampfgeist und tollen Kombinationen ließen sie den Wedemarker kaum noch Zeit zum Luftschnappen. Und nicht nur das Überzahlspiel, welches bereits drei Harzer Tore folgen ließ, sollte an diesem Abend großartig funktionieren. Als Lukas Brückner eine sehr fragwürdige Strafe wegen Spielverzögerungs absitzen musste war es Artjom Kostyrev, der mit einem tollen Zuspiel von Ryan McGrath auf die Reise geschickt wurde und in der 45. Minute souverän zum 6:6 abschloss. Nun merkte man den Wedemarkern deutlich an, dass sie eine Menge Kraft investiert hatten, um sich dem starken Spiel der Falken entgegen zu setzen. So war es in der 57. Minute Tobias Schwab, der nach einer tollen Kombination mit Kostyrev und Böhm die erneute Führung erzielte, als sich die Scorpions anscheinend schon mit dem Gedanken an die Overtime angefreundet hatten. Trainer Dieter Reiss blieb nun nichts anderes mehr übrig, als Torwart Lukas Müller zu gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zu nehmen, was der glänzend aufgelegte Tobias Schwab mit seinem dritten Tor 16 Sekunden vor Schluss dankend registrierte und die Scheibe aus dem eigenen Drittel in das nun verwaiste Wedemarker Tor schoss. Der Schlusspunkt eines imposanten Eishockeyabends, der an Dramatik, Kampf und tollen Toren kaum zu überbieten war.