Braunlage gewinnt in Langenhagen mit 4:2Harzer Falken halten Play-off-Hoffnungen aufrecht

Zunächst begann das Spiel jedoch sehr nervös auf beiden Seiten. Man merkte beiden Vertretungen an, dass eine Niederlage keineswegs in das Konzept passen würde. Vor allem die Harzer Falken wollten den Rückstand zu den Hannover Indians verkürzen und für die Hannover Scorpions sollte ein Erfolg ein erster Schritt in wieder bessere Zeiten sein. Leider wurde zu Spielbeginn den nur 630 Zuschauern ein Fehlpassfestival geboten, dass sich bis Spielende fortpflanzte. Völlig überraschend, es war die erste Torchance schlechthin, gingen die Gäste in Führung. Dylan Quayle, zusammen mit McGrath nicht nur allgemein Braunlages Führungsspieler, sondern auch beim Spiel die klaren Antreiber, brachte mit seinem 0:1 nach nur sieben Minuten die Gastgeber mächtig ins Schwitzen. Diese versuchten zwar die Kontrolle an sich zu reißen waren aber viel zu hektisch um wirkliche Gefahr vor dem Kasten des nervenstarken Hessel in Braunlages Tor zu erzeugen. Lediglich in den Überzahlspielen kamen die Scorpions wirklich gefährlich vor den Kasten der Gäste und eine dieser Möglichkeiten, es war ein absolut faires Spiel, brachte das 1:1. Vojtech Suchomer, bis jetzt nicht gerade als Blueliner bekannt, knallte die Scheibe ins Eck, Hessel war chancenlos. Sollte die Scorpions den Erfolgsschwung nutzen können? Bevor dieser Plan umgesetzt werden konnte, war er bereits wieder über den Haufen geworfen. Tobias Schwab zeigte, dass auch seine Kollegen das Powerplay können und er besorgte die erneute Harzer Führung.
Das zweite Drittel ähnelte sehr dem ersten. Die Scorpions wollten mit viel Kampfkraft den Ausgleich erzwingen, die Braunlager standen hinten massiv, setzten auf Konter und waren nicht nur gefährlicher, ein 1:3 wäre durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. Schmid, McGrath mit sehenswertem Alleingang und auch Brückner besaßen unglaubliche Chancen, die alleine in Mathis ihren Meister fanden. Bei den Scorpions dagegen, bei denen viel auf Zufall basieren schien, hatten lediglich Niddery und Suchomer wirkliche Möglichkeiten.
Den Schwung schienen die Scorpions in das dritte Drittel mitnehmen zu wollen, denn Weist, Blank und Steller hätten bereits in den ersten sechzig Sekunden nach Drittelbeginn den Ausgleich erzielen können. Dann hatten sich die Falken auf die Angriffe eingestellt und veränderten ihre Taktik vom reinen zerstören zu konstruktiven Kontern, wobei sie etwas reifer von der Spielanlage wirkten. Mitten in den Ausgleichsbemühungen der Scorpions dann der Rückschlag, der das Spiel entschied. Bei einer der relativ seltenen Angriffe der Falken stand deren bester Mann, Ryan McGrath, auf einmal völlig frei vor Mathis. Dieser ließ sich nicht lumpen und vollstreckte eiskalt. Die Antwort der Langenhagener war grandios. Anstatt zurückstecken griffen sie sofort mutig wieder an, Goller schickte Niddery, der ließ sich auch von zwei Braunlagern nicht hindern, passte zum völlig freien deCoste und dieser knallte förmlich die Scheibe in den Kasten von Hessel. Nach 32 Minuten Nullkost zwei Tore in einer Minute. So ist Eishockey! Jetzt griffen die Scorpions mit dem Mute der Verzweiflung an aber wieder versagten die Nerven. Lupzig verlor die Scheibe in Überzahl an Dylan Quaile und dieser markierte mit einem Shorthander das 2:4 und gleichzeitige Endergebnis. Da half auch die letzte Maßnahme von Trainer Martinec (Scorpions) nicht mehr viel, seinen durchaus starken Keeper Mathis bereits 134 Sekunden vor Spielende aus dem Kasten zu nehmen. Zwar gab es noch Chancen für Niddery, Koziol und Blank aber mit etwas Glück nahmen die Gäste die drei Punkte mit in den Harz.
Falken-Trainer Norbert Pascha: „Der Sieg war verdient, nach dem wir eine harte Woche mit zahlreichen Ausfällen beim Training hatten.“ Scorpions-Trainer Tomas Martinec: „Die Jungs haben gekämpft, gefightet aber das Pech klebt wie eine Seuche an den Schlittschuhen. Wir müssen jetzt geradeaus sehen und versuchen, aus dem Tal wieder herauszukommen. Verstärkende Transfers sind aktuell aber nicht geplant.“
Tore: 0:1 (6:49) Dylan Quaile (McGrath, Schwab), 1:1 (14:36) Vojtech Suchomer (Dreschmann/5-4), 1:2 (17:55) Tobias Schwab (McGrath, Quaile/5-4), 1:3 (49:54) Ryan McGrath (Schmid, Hähnlein), 2:3 (50:20) Kyle deCoste (Niddery, Goller), 2:4 (56.20) Dylan Quaile (4-5). Strafen: Hannover Scorpions 8, Harzer Falken 12. Zuschauer: 630.