Blue Devils Weiden und Hannover Scorpions per Sweep im HalbfinaleTilburg überrascht Rosenheim – Halle geht gegen Deggendorf in Führung
(Foto: dpa)In letzter Sekunde vermieden dabei die Tilburg Trappers ihr Ausscheiden, machten aus einem 1:3 in Rosenheim im letzten Drittel ein 4:3 und können sich jetzt über eine zusätzliche Einnahme am Dienstag freuen. In der vierten Partie des Abends setzten sich die Saale Bulls Halle hauchdünn mit 3:2 gegen Deggendorf durch und können am Dienstag in Niederbayern mit einem Erfolg in die nächste Runde einziehen.
Hannover Scorpions – SC Riessersee 4:3 (2:0, 1:1, 1:2)
Serienstand: 3:0
Auch der zweite Altmeister wurde ein Opfer des Nordchampions, der sich wiederum mit einem Sweep den Einzug ins Play-Off-Halbfinale mehr als verdiente. Allerdings waren die drei Spiele gegen Riessersee enger als die erste Runde gegen Füssen. Dabei starteten die Scorpions in die dritte Partie mit viel Power und gingen bereits mit dem ersten Angriff, den EX-DEL-Verteidiger Andre Reiß abschloss, mit 1:0 in Führung. Garmisch musste sich nach dem Rückstand etwas sortieren, versuchte aber mit viel Physis gegenzuhalten und hielt die Gastgeber halbwegs in Schach, hätte sich aber nicht wundern müssen, wenn weitere Tore zugunsten der Scorpions gefallen wären. In der 16. Minute war es dann soweit. Alexander Heinrich gelang das 2:0 und nur fünf Minuten später, das zweite Drittel hatte gerade begonnen, hieß es schon 3:0. Wieder war den Scorpions ein Blitzstart gelungen. Aber die Garmischer gab nicht auf, hielten das Geschehen offen, bedrängten immer mehr die heimische Defensive und prüften auch Torhüter Brett Jaeger, kamen dann durch ihren Torjäger Robin Soudek, der sein viertes Play-off-Tor markierte, zum ersten Tor. Danach zogen sich die Scorpions etwas zurück, verwalteten den Vorsprung, und konnten sich im dritten Spielabschnitt in der 48. Minute freuen, als Steven Raabe mit dem 4:1 die vermeintliche Entscheidung erzielte. Vermeintlich, denn ein Garmischer Doppelschlag in der 52. Minute durch Cimmerman und Dibelka machten das Geschehen vor der Mellendorfer Rekordkulisse von über 2200 Zuschauern wieder interessant. Tatsächlich nahmen die Rießerseer 100 Sekunden vor Ende ihren glänzenden Torhüter David Allavena aus dem Kasten, aber das mögliche Remis und damit die Verlängerung blieb ihnen versagt. Herausragender Akteur bei den Scorpions neben Torhüter Brett Jaeger war Allan McPherson mit drei Scorerpunkten, sowie seine Mitspieler Brandon Alderson und Pascal Aquin.
Tore: 1:0 (00:32) Andre Reiss (Aquin), 2:0 (15:13) Alexander Heinrich (McPherson, Alderson), 3:0 (20:35) Allan McPherson (Aquin, Alderson), 3:1 (25:07) Robin Soudek (Killins, Höller), 4:1 (47:22) Steven Raabe (Supis, McPherson), 4:2 (51:16) Sebastian Cimmerman (Israel, Schmid), 4:3 (51:44) Lubor Dibelka (Soudek, Mayr)
Starbulls Rosenheim – Tilburg Trappers 3:4 (1:1, 2:0, 0:3)
Gesamtstand: 2:1
Eigentlich war alles für den Einzug ins Halbfinale vorbereitet. Der „Grünsonntag“ war ein voller Erfolg und dann auch noch 5022 Zuschauer, was ein ausverkauftes Haus bedeutet. Leider gab es einen Mitspieler, der eben nicht mitspielte, und dies waren die Tilburg Trappers. Zunächst schienen die Niederländer zwar unbequem, gingen gar mit 1:0 in Führung, störten somit die vorzeitigen Feierlichkeiten, aber nachdem die Starbulls im Mitteldrittel nach Toren von Hauner und McGowan die Weichen auf den Halbfinaleinzug gesetzt hatten, schien der Weg zur großen Party frei. Aber so schön die Ferien an der niederländischen Küste auch sein mögen, die Trappers wollten dort noch nicht hin, begannen das Abschlussdrittel mit ihrem zweiten Tor, erzielt von ihrem besten Akteur neben Torhüter Cedrick Andree, Giovanni Vogelaar und dieser führte die dritte Reihe der Trappers, in der auch van Gorp, de Hondt, Stempher und Richards ihren Dienst tun, zum überraschenden Erfolg. Erst gelang Vogelaar ganze vier Minuten vor dem Ende der Ausgleich und Linienkamerad Richards durchkreuzte die Rosenheimer Feierwünsche mit einer Einzelleistung, die nur eine Minute später zum 4:3 der Tilburger führte. Nach der Schlusssirene hatten die Rosenheimer lange Gesichter, dürfen sich am Dienstag noch einmal die 1.600 Km für Hin- und Rückfahrt nach Tilburg antun, während die Tilburger ihre Wiederauferstehung feierten. Beste Rosenheimer waren Aaron Reinig und Norman Hauner, auf Tilburger Seite glänzten Keeper Cedrick Andree (90 Prozent Fangquote) und neben Vogelaar (3 Punkte) noch Sean Richards (2 Punkte).
Tore: 0:1 (09:39) Delano Hessels (Hofland, Vogelaar), 1:1 (13:56) Tyler McNeely (Hauner, Vollmayer 5-4), 2:1 (32:43) Norman Hauner (Reinig, Oleksuk), 3:1 (37:06) Brad McGowan (Laub, Reinig), 3:2 (41:50) Giovanni Vogelaar (Stempher, van Gorp), 3:3 (56:03) Giovanni Vogelaar (van Oorschot, Richards), 3:4 (57:58) Sean Richards
Blue Devils Weiden – EC Hannover Indians 6:2 (3:1, 1:1, 2:0)
Gesamtstand: 3:0
Im Gegensatz zur Vorsaison hatten die Weidener gegen die Hannover Indians diesmal keinerlei Probleme, schickten die Niedersachsen mit einem Sweep und 18:7 Toren in die Sommerpause. Auch in Spiel drei hatten die Blue Devils klar die Hosen an, bestimmten über die vollen sechzig Minuten, mit wenigen Ausnahmen, die Partie. Allerdings zeigten die Indians trotz der am Ende klaren Niederlage eine eindeutig bessere Partie als am Freitag in Hannover. Sie kämpften wie es sich für Indianer gehört, versuchten auch Druck zu machen und brachten, ebenfalls wie am Freitag, die Weidener tatsächlich einige Male ins Wanken, aber für ein erfolgreiches Tackling reichten die Mittel einfach nicht aus. Dabei soll nicht die Rede von Stammkeeper David Böttcher-Miserotti sein. Der Deutsch-Italiener zeigte sich wiederum solide, verhinderte letztendlich eine zweistellige Niederlage, wurde aber auch einige Male sträflich im Stich gelassen. Diese Abwehrfehler werden natürlich von einer Mannschaft wie den Blue Devils bestraft und wer dann noch im Sturm stellenweise alleine vor dem gegnerischen Torhüter steht, in diesem Fall Jaroslav Hübl, und diesen nicht bezwingen kann, der muss sich am Ende über ein Ausscheiden nicht wundern. Letztendlich zeigten die Weidener eine starke Leistung, mussten aber vermutlich nicht an ihr Limit gehen. Dies wird sicherlich im Halbfinale mehr von Nöten sein. Sehr stark auch das Weidener Überzahlspiel. Von sieben Chancen wurden drei genutzt (42 Prozent Erfolgsquote) und damit liegen die Blue Devils in den diesjährigen Play-Offs mit 37,5 Prozent hinter Rosenheim (40 Prozent) und Leipzig (50 Prozent) auf Rang drei. Herausragende Akteure waren bei Weiden der dreifache Torhüter Martin Heinisch sowie der dreifache Assistgeber Tomas Rubes. Ebenfalls einen guten Auftritt hatten Luca Gläser, Kurt Davis und Edgars Homjakovs. Bei den Indians glänzte neben Keeper Böttcher-Miserotti noch die vierte Reihe mit Esposito-Selivanov, Tiainen und Thalmeier, die immerhin zwei Scorerpunkte einsammelte.
Tore: 1:0 (04:33) Martin Heinisch (Gläser, Rubes 5-4), 2:0 (12:04) Martin Heinisch (Rubes, Davis 5-4), 2:1 (12:59) Joe Kiss (Aichinger, Möller), 3:1 (16:32) Martin Heinisch (Gläser, Homjakovs), 3:2 (20:47) Riku Tiainen (Esposito-Selivanov, Turnwald), 4:2 (30:58) Fabian Voit (Davis, Rubes), 5:2 (45:24) Chad Bassen (Nagtzaam, Kechter), 6:2 (55:57) Edgars Homjakovs (Thielsch, Samanski ENG)
Saale Bulls Halle – Deggendorfer SC 3:2 (0:0, 2:1, 1:1)
Gesamtstand: 2:1
Vor knapp über 2000 Zuschauern besiegte der Nord-Vizemeister den süddeutschen Kontrahenten, kann nun mit breiter Brust am Donnerstag nach Deggendorf fahren. Allerdings wird die Partie keinen deut leichter werden, denn dieses Spiel war bis zum Ende hart umkämpft. Dabei waren die Bulls über dreißig Minuten stärker als der DSC, aber sie konnten den wiederum exzellenten Timo Pielmeier im DSC-Kasten nur zweimal überwinden. Erst durch Hildebrand (24.) und dann, in Überzahl, durch den besten Spieler des Tages, Matias Varttinen, in der 39. Minute. Wie gefährlich die Deggendorfer jedoch sein können, zeigte sich zwischen der 40. und 45. Spielminute. Noch kurz vor der zweiten Pause brachte Pfänder in Überzahl seine Farben wieder heran und kurz nach der zweiten Pause glich Elsberger aus. Das Spiel war jetzt absolut ausgeglichen und als alle Welt mit einer Verlängerung rechnete, traf Varttinen nach Vorlage von Kaplan zum entscheidenden 3:2. Zwar nahmen die Deggendorfer sechs Sekunden nach dem dritten Gegentor ihren Keeper vom Eis, aber die Maßnahme sollte sich nicht auszahlen. Bei Halle glänzte noch neben Varttinen Jordan Kaplan und Torhüter Timo Herden, bei Deggendorf war Julian-Maximilian Elsberger an beiden Toren beteiligt.
Tore: 1:0 (23:43) Niklas Hildebrand (Stas, Hoffmann), 2:0 (36:47) Matias Varttinen (Kaplan, Weyrauch 5-4), 2:1 (39:02) Marcel Pfänder (Elsberger, Miculka 5-4), 2:2 (43:26) Julian-Maximilian Elsberger (Stloukal), 3:2 (58:56) Matias Varttinen (Kaplan, Gauch)