Black Dragons Erfurt verteidigen die TabellenführungRostock überrascht Indians – Tilburg mit blauem Auge
(Foto: dpa)Erfurt blieb oben, zeigte aber in der Begegnung, warum sie oben stehen. Platz drei, knapp dahinter, belegt Topfavorit Hannover Scorpions vor den Tilburgern, die in Herford wahrlich als glücklicher Sieger vom Eis gingen. Letzte haben jetzt vier Punkte Vorsprung vor den Hannover Indians, die sich eine knappe Niederlage in Rostock leisteten. Wenn man jedoch bedenkt, unter welchen Voraussetzungen die Pferdetürmler in den letzten drei Spieltagen spielen mussten, war die Niederlage nachvollziehbar. Halle gewann in Duisburg, holte die Indians ein und auf Platz sieben stehen einsam die Hammer Eisbären, die den zuletzt auch glücklosen Leipzigern kein Wunder bescherten. Herne kassierte eine Niederlage in Mellendorf, die aber zu verschmerzen ist, spürt jetzt aber den Atem von Rostock im Nacken, dass nach dem Erfolg gegen die Indians auch die Füchse Duisburg überholte. Herford blieb zwar auf 11, aber die Leistung gegen Tilburg sollte Anlass zu positivem Denken geben.
Moskitos Essen – Black Dragons Erfurt 4:3 (0:1, 1:1, 2:1, 1:0) n.V.
Wer vor der Saison auf diese Partie als Spitzenspiel zum zehnten Spieltag getippt hätte, wäre wohl bei entsprechendem Einsatz gut belohnt worden. Vermutlich ist dem Essener Publikum der Höhenflug der Moskitos noch etwas suspekt, sonst wären mehr als knapp 1.100 Zuschauer gekommen. Und die, die gekommen waren, sahen ein echtes Spitzenspiel. Die Black Dragons waren absolut gleichstark, gingen sogar mit 2:0 in Führung, ehe Reimer in der 38. Minute die Aufholjagd einläutete. Nach dem Ausgleich drohte die Verlängerung, aber Banach schoss die Gäste erneut in Führung. Danach wurde es eine richtige Nervenschlacht und ganze 25 Sekunden vor Schluss gelang Saccomani der erneute Ausgleich. Vermutlich waren die Erfurter noch zu sehr geschockt, weil sie gleich beim ersten Angriff in der Verlängerung das vierte Gegentor durch Biezais kassierten.
Tore: 0:1 (15:08) Harrison Reed (Eichstadt, Herrschaft 5-4), 0:2 (26:44) Niklas Jakob, 1:2 (37:21) Dennis Reimer (Dmitriew, Frick 5-4), 2:2 (42:33) Sandis Zolmanis (Biezais, Hane), 2:3 (55:14) Tom Banach (Zimmermann, Eichstadt), 3:3 (59:35) Enrico Saccomani (Biezais, Augstkalns), 4:3 (60:15) Elvijs Biezais (Frick, Dmitriew)
Hannover Scorpions – Herner EV Miners 5:1 (0:1, 3:0, 2:0)
Der Jubel der Scorpions nach dem Spiel war verständlich, war es doch der erste Heimsieg seit zwei Jahren gegen die Miners, die zwischenzeitlich drei Siege an dieser Stelle eingefahren hatten. Auch am heutigen Tage zeigten sich die Gysenberger als unangenehme Gegner, die zwar am Ende verdient verloren, aber auch etwas zu hoch. Dazu kam der exzellente Start der Gäste, als Jacobs schon nach 65 Sekunden traf. Erst ein Doppelschlag zu Beginn des zweiten Drittels führte die Scorpions wieder zurück in die Partie und als Aquin in der 36. Minute erhöhte, war dies eine Vorentscheidung. Ein weiterer Doppelschlag innerhalb von nur 14 Sekunden, ausgeführt von Kabitzky und Pohl bedeutete dann schließlich den Endstand. Neben Torhüter Kuhn zeigten bei den Scorpions Pohl, Dybowski, Thomson und Kabitzky die stärksten Leistungen, bei Herne waren Jacobs, Liesegang und trotz der fünf Gegentore Jeschke im Tor die Leistungsträger.
Tore: 0:1 (01:05) Colin Jacobs, 1:1 (22:48) Brad Snetsinger (Pohl, Thomson), 2:1 (24:31) Julian Airich (Raabe, Wruck), 3:1 (35:25) Pascal Aquin (Kabitzky, McPherson), 4:1 (50:48) Christoph Kabitzky (Raabe, McPherson 5-4), 5:1 (51:02) Patrick Pohl (Heinrich, Dybowski)
Füchse Duisburg – Saale Bulls Halle 2:4 (0:0, 2:2, 0:2)
Nach zwei Erfolgen gegen Topteams kassierten die Wedauer mal wieder eine Heimniederlage. Grund dafür war unter anderem ein starkes Trio der Bulls, bestehend aus Vihavainen, Schmid und Hoffmann, die zusammen acht Punkte einsammelten. Außerdem zeigte Keeper Herden mit 93,3 Prozent Fangquote eine sehr starke Leistung. Sein Gegenüber Fabian Hegmann war jedoch kaum schwächer, kam auch auf gute 91,9 Prozent. Allerdings gab es für Halle einen Wermutstropfen, denn der bis zur 31. Minute stark aufspielende Grinius kassierte nach einem Fight mit Schymainski eine Fünfer plus Spieldauer und eine weitere Fünfminutenstrafe wegen des vorherigen Fouls an Schymainski und wird mindestens ein Spiel fehlen. Bei Duisburg zeigte Neuzugang Raymond Brice eine zufriedenstellende Leistung.
Tore: 0:1 (22:37) Tatu Vihavainen (Schug, Schmid 5-4), 0:2 (29:13) Martynas Grinius (Hoffmann, Schmid), 1:2 (31:29) Cornelius Krämer (Bauermeister, Piskor 5-3), 2:2 (32:25) Geoffrey Kitt (Pfeifer, Fomin 5-4), 2:3 (51:44) Erik Hoffmann (Vihavainen, Gams), 2:4 (59:24) Patrick Schmid (Vihavainen 5-4 ENG)
Rostock Piranhas – Hannover Indians 3:2 (1:0, 1:2, 1:0)
Für die psychisch zuletzt ziemlich gebeutelten Hannoveraner war die Niederlage unangenehm, wird aber zu verschmerzen sein. Für Rostock war es der erste Heimerfolg gegen die Indians seit dem März 2021 (6:3) und daraufhin vier Niederlagen. Das Match war ausgeglichen, Rostock kämpfte die mit einer feineren Klinge ausgestatteten Hannoveraner nieder und ging in Überzahl durch sein Toptrio Dansereau, Tousignant, Beymo in Führung. Den Ausgleich von Gron, in Überzahl, konterten die Gastgeber augenblicklich, wiederum im Powerplay, zur erneuten Führung. Zwar gelang Robin Palka danach schnell wieder der Ausgleich, aber dann fanden die Indians gegen die engagiert kämpfenden Rostocker kein Mittel, zumal auch ihr Ex-Torwart Sebastian Albrecht eine zweitligareife Leistung hervorzauberte und sein Team zum Sieg hexte.
Tore: 1:0 (12:50) Keegan Dansereau (Tousignant, Bejmo 5-4), 1:1 (21:06) Tyler Gron (Hausinger, Varttinen 5-4),2:1 (22:50) Mike Mieszkowski (Bejmo, Dansereau 5-4), 2:2 (29:00) Robin Palka (Messing, D. Palka), 3:2 (46:13) Kilian Steinmann (Tousignant, Paul-Mercier)
Herford Ice Dragons – Tilburg Trappers 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)
Die Überraschung wäre den Ice Dragons fast gelungen. Nach dem desaströsen 3:11 am Freitag in Halle unter der Führung des neues Chefcoaches Miha Zbontar zeigten die Gastgeber gegen die hochfavorisierten Tilburger eine echte Wiedergutmachung. Zwar waren die Niederländer optisch überlegen, kamen auch zu mehr Abschlüssen (36:24 Torschüsse), aber die äußerst diszipliniert kämpfenden Herforder machten ihnen das Leben schwer. Der wiederum überragende Logan deNoble schoss beide Tore für die Ice Dragons, brachte seine Farben in Führung und er besorgte im Mitteldrittel noch den Ausgleich. In den letzten zwanzig Minuten avancierte die heimische Deckung mit einem überragenden Justin Schrörs zu einer Topleistung, als ihnen die Kraft ausging. Trotzdem brauchten die Trappers die Hilfe eines Überzahlspieles plus einer Soloaktion von Joly um am Ende als glücklicher Sieger vom Eis zu gehen.
Tore: 1:0 (16:40) Logan deNoble (Woltmann, Maslovskis), 1:1 (19:49) Tijn Jacobs (Loginov), 1:2 (26:48) Kilian van Gorp (Huisman, Stempher), 2:2 (30:08) Logan deNoble (Maslovskis, P. Woltmann), 2:3 (55:27) D`Artagnan Joly (5-4)
Hammer Eisbären – Icefighters Leipzig 4:1 (1:0, 0:1, 3:0)
Die Leipziger bleiben weiterhin im Keller. Allerdings zeigten sie in Hamm ein aufbäumen, waren über die gesamte Distanz gleichstark und gaben sich erst im letzten Drittel geschlagen. Hamm begann selbstbewusst, konnte schnell durch Nieleck, der bereits sechs Scorerpunkte bis jetzt erreichte, in Führung gehen, aber die Icefighters besannen sich auf ihren Namen, fighteten, hielten sich im Spiel, und als Eichelkraut in der 24. Minute ausglich, war der Spielstand verdient. Erst ein Überzahltor von Tegkaev brachte Hamm auf die Siegerstraße. Evanish und Zuravlev besiegelten letztendlich den Eisbären-Erfolg.
Tore: 1:0 (01:49) Lennard Nieleck (Demmler, Lichnovsky), 1:1 (23:55) Florian Eichelkraut (Thalmeier, Kälble), 2:1 (44:07) Artur Tegkaev (Reichert, Zuravlev 5-4), 3:1 (53:44) Ben Evanish (Balla, Ortwein), 4:1 (55:30) Thomas Zuravlev (Tegkaev, Nieleck)