Black Dragons Erfurt lösen Essen an der Spitze abIndians besiegen Essen – Halle gewinnt zweistellig
Die Hannover Indians gedachten ihres Torhüters Jan Dalgic. (Foto: Manfred Schneider)Der Sieg der Indians über den Tabellenführer verblasste in dieser Hinsicht etwas, zeigte jedoch auch die Moral und Stärke der Mannschaft vom Pferdeturm. Somit im Schatten pirschte sich ein Team an die Spitze, das kein Experte auf der Rechnung hatte. Die Black Dragons Erfurt führen den Norden vor Essen an. Dahinter lauern die Scorpions, Tilburg, die Indians und ab jetzt auch Halle. Alle vier gewannen ihre Spiele. Hamm verlor in Erfurt, hat jetzt gleich viele Punkte wie Herne, das im Ruhrderby Duisburg besiegte. Hinten blieb alles beim alten, wobei Leipzig torlos blieb und weiterhin fünf Punkte Rückstand auf den Vorletzten aus Herford hat.
Hannover Indians – Moskitos Essen 5:2 (2:1, 1:1, 2:0)
Es war das Topspiel des Tages, aber leider stand es unter einem schrecklichen Vorzeichen. Vor einer Woche war Jan Dalgic, Torhüter der Hannover Indians, nur 25-jährig, an den Folgen eines Gehirntumors, der erst vor neun Monaten entdeckt worden war, gestorben. Obwohl gestern die Trauerfeier in seiner Heimstadt Köln stattfand, wurde die Partie mangels kalendarischer Alternativen durchgeführt. Das nutzten 3058 Fans, darunter 100 aus Essen, um von dem beliebten Torhüter Abschied zu nehmen. Da Dalgic in Hannover die Rückennummer 90 hatte, vereinbarten die Fangruppe im Vorfeld, die ersten neunzig Sekunden der Begegnung schweigend beizuwohnen.
Mit dem Ablauf der neunzig Sekunden wurde es urplötzlich laut im Stadion und beide Teams demonstrierten dem Publikum, warum sie an der Spitze stehen. In höchstem Tempo wurden die ersten zwanzig Minuten absolviert, und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Partie stellenweise DEL2-Niveau hatte. Der Höhepunkt des ersten Drittels war dann der Ablauf der 13. Spielminute. Erst brachte Saccomani seine Farben in Führung, nur neun Sekunden später glich der Neuzugang der Hannover Indians, Timo Ruckdäschel, ausgeliehen vom DEL-Clubs Grizzlys Wolfsburg, aus. Der Turm tobte und bekam noch eine Steigerung mit. Nur 52 Sekunden später traf Dante Salituro zum 2:1. Essen, dass mit den ersten beiden Sturmreihen extrem viel Druck aufbaute, glich in der 26. Minute aus. Zu einem Zeitpunkt, als die Indians scheinbar einen Tribut an den Speed im ersten Drittel zahlten. Aber das ligaweit effektivste Team im Powerplay zeigte Nehmerqualitäten. Dmitriew musste nur noch zwei Sekunden auf der Strafbank abwarten, als seine Mannschaft wieder zurücklag. Igor Bacek brachte seine Indians wieder in Führung. Aber auch danach stand das Match auf des Messers Schneide. Immer wieder wurden die Verteidigungsreihen gefordert und auch beide Torhüter, Brett Jaeger bei den Indians und auch Essens Bastian Kucis standen nervenstark ihren Mann, hatten an den Gegentoren keine Schuld. Eine Vorentscheidung fiel in der 47. Minute. Robin Palka traf zum 4:2 und erhöhte den Druck auf den Tabellenführer. In seiner Not nahm dann Essens Coach Danny Albrecht bereits sechs Minuten vor Schluss seinen Keeper vom Eis. Drei Minuten hielt die Hoffnung, denn zerstörte sie Salituro mit einem Empty-Netter zum 5:2. Fazit: Das Spitzenspiel war jeden Cent wert und hätte wohl auch Jan Dalgic gut gefallen.
Tore: 0:1 (12:08) Enrico Saccomani (Zolmanis, Biezais), 1:1 (12:17) Timo Ruckdäschel (Möller), 2:1 (13.09) Dante Salituro (Wolter, Hausinger), 2:2 (25:51) Enrico Saccomani (Zolmanis, Biezais), 3:2 (31:23) Igor Bacek (Christmann, Pohanka 5-4), 4:2 (46:22) Robin Palka (Stumpe, D. Palka), 5:2 (56:43) Dante Salituro (Wolter, Turnwald ENG)
Black Dragons Erfurt – Hammer Eisbären 3:1 (1:0, 0:1, 2:0)
Das Wunder von Erfurt geht weiter. Immerhin ist dieses Wunder jetzt bei den Fans angekommen, denn immerhin 811 Zuschauer wollten das Spiel sehen. Erfurt begann wie die Feuerwehr, konnte die hohe Überlegenheit im ersten Drittel jedoch nur zu einem Tor nutzen. Im zweiten Drittel ein fast umgekehrtes Bild. Jetzt stand Hamm im Mittelpunkt, aber auch sie trafen nur einmal. Spielstand nach vierzig Minuten somit 1:1. Im letzten Drittel übernahm wieder Erfurt die Kontrolle, wobei die Thüringer vom schnellen Führungstreffer von Ricardo Hendreschke profitierten, der außerdem auch das 3:1 erzielte und damit zum Spieler des Tages wurde.
Tore: 1:0 (12:03) Carl Zimmermann (Wunderlich, Bosas 5-4), 1:1 (30:03) Joshua Geuss (Demmler, Israel), 2:1 (41:36) Ricardo Hendreschke (Eichstadt, Reed 5-4), 3:1 (53:12) Ricardo Hendreschke (Jakob,Wunderlich)
Tilburg Trappers – Rostock Piranhas 4:3 (1:0, 2:2, 1:1)
Das war Pech für die Piranhas. Erstmals befanden sie sich ganz nah am ersten Punkt bei den Trappers, aber sie scheiterten. Die Tilburger waren eigentlich überlegen, aber die Piranhas standen stark in der Abwehr und sie hatten Glück, dass die Tilburger das physische Spiel übertrieben. So kamen die Ostseestädter gleich zweimal in den Genuss eines doppelten Überzahlspieles und beide male klingelte es im Kasten von Keeper Ruud Leeuwesteijn, der den Vorzug vor Stammkeeper Andree erhalten hatte. Erneut erfolgreichster Scorer wurde Tilburgs Kanadier Brendan Gracel, bei Rostock überragten die brandgefährlichen Kanadier Matthieu Tousignant und Keegan Dansereau.
Tore: 1:0 (04:55) Branden Gracel (Hermens 5-3), 2:0 (21:21) Björn Borgman (Gracel), 2:1 (36:20) Mike Mieszkowski (Tousignant, Dansereau), 3:1 (39:29) Danny Stempher (Hessels), 3:2 (39:45) Mike Mieszkowski (Dansereau, Tousignant 5-3), 3:3 (48:27) Mathieu Tousignant (Dansereau, Tramm 5-3), 4:3 (49:25) Wouter Sars
Icefighters Leipzig – Hannover Scorpions 0:4 (0:1, 0:2, 0:1)
Ein verdienter Erfolg des abgeklärt wirkenden Favoriten. Die Scorpions standen felsenfest in der Defensive und ließen den Leipzigern nur wenige Torchancen und wenn es wirklich mal gefährlich wurde, dann war auf Gerald Kuhn Verlass.
Tore: 0:1 (15:56) Steven Raabe (McPherson, Kabitzky), 0:2 (26:21) Justin Kirsch (Wruck, Airich), 0:3 (32:45) Pascal Aquin (Wruck, McPherson), 0:4 (54:32) Julian Airich (Raabe, Heinrich)
Herner EV Miners – Füchse Duisburg 5:3 (1:0, 1:2, 3:1)
Die Kulisse war im Ruhrderby ansprechend. Fast 1.500 Zuschauer waren in die Hannibal-Arena gekommen und sie sahen einen ausgeglichenen Fight, der am Ende die Herner als glücklichen Sieger sah. Das erste Drittel war ausgeglichen, Abschnitt zwei dominierte Herne, bis Duisburgs Trainer Schubert eine Auszeit nahm. So stand es zur zweiten Pause 2:2. Ein Zwischenspurt im letzten Abschnitt brachte dann Herne den Sieg, als dem HEV innerhalb von nur 167 Sekunden drei Tore gelangen. Herausragend am heutigen Tag war das Herner Powerplay mit einer 66 Prozent Erfolgsquote. Beste Akteure bei Herne waren Jacobs, Liesegang und Ackers mit je drei Punkten, bei Duisburg gefielen Schymainski und Krämer mit je zwei Punkten.
Tore: 1:0 (11:57) Dennis Swinnen (Liesegang, Ackers 5-4), 2:0 (24:03) Colin Jacobs (Ackers), 2:1 (33:14) Dominik Piskor (Schymainski,, Krämer), 2:2 (39:55) Cornelius Krämer (Schymainski, Bauermeister 5-4), 3:2 (43:15) Maximilian Braun (Keresztury), 4:2 (44:01) Dennis Swinnen (Liesegang, Jacobs), 5:2 (46:02) Michel Ackers (Liesegang, Jacobs 5-4), 5:3 (49:12) Manuel Neumann (Walkowiak)
Saale Bulls Halle – Herford Ice Dragons 11:3 (4:0, 3:0, 4:3)
Tag der offenen Tür in Halle und wieder war Herford daran beteiligt. Die Gäste, die erstmals vom neuen Coach Miha Zbontar gecoacht wurden, wurden in der Partie kalt erwischt. Bereits nach 55 Sekunden lag sie zurück, vier Minuten später stand es 0:3, am Drittelende 0:4. Im zweiten Drittel ging es weiter und der Rückstand erhöhte sich auf ein desaströses 0:7. In den letzten zwanzig Minuten nahmen die Hallenser dann etwas Druck zurück, Herford konnte etwas offener agieren, was sich auch in drei Toren widerspiegelte. Trotzdem gelangen den Bulls noch vier Tore, so dass es zweistellig wurde.
Tore: 1:0 (00:55) Martynas Grinius (Schug, Schmid), 2:0 (02:01) Brett Perlini (Gams), 3:0 (08:54) Brett Perlini (Vihavainen, Gams 5-4), 4:0 (18:29) Thomas Merl (Schmid, Schug), 5:0 (31:06) Thomas Merl (Schmid, Grinius), 6:0 (31:50) Fabian Bassler (Köhler, Walters), 7:0 (37:07) Sergej Stas (Perlini 5-4), 8:0 (40:11) Brett Perlini (Gams, Vihavainen), 8:1 (42:24) Marius Garten (Maslovskis, P. Gulda), 8:2 (43:43) Andre Gerartz (Garten), 9:2 (45:52) Thomas Gauch (Merl, Schmid), 10:2 (50:23) Patrick Schmid (Merl, Grinius), 11:2 (53:33) Leon Köhler (Stas, Walters), 11:3 (58:03) Logan deNoble (Garten, Maslovskis)