Bittere Niederlage – Piranhas vergeigen OstseegipfelRostock Piranhas
Bittere Niederlage – Piranhas vergeigen OstseegipfelDas fast ausverkaufte Haus und die Verantwortlichen hatten große Erwartungen in dieses Spiel gesetzt und die Piranhas wollten sich mit einem Sieg in die Weihnachtszeit verabschieden. Dass daraus nichts wurde, lag zum einen an einer hervorragend eingestellten Timmendorfer Mannschaft, die es von Anfang an verstand, das Aufbauspiel der Raubfische zu zerstören. Das Kurzpassspiel wurde durch die hoch stehende Angriffsreihe der Timmendorfer weitestgehend unterbunden, lange Pässe landeten in der Kelle der Verteidiger und auch das Zentrum war immer wieder verbaut. Gelang es den Rostockern trotzdem einmal durchzubrechen, fehlte es an der nötigen Präzision um den eigenen Mitspieler mit einem entscheidenden Pass vor dem Gehäuse der Gäste in Szene zu setzen. Die Timmendorfer dagegen wirkten frischer, ideenreicher und motivierter.
15 Minuten konnte die Rostocker Verteidigung und Goalie Tobias John dem Druck der Gäste standhalten. Als dann aber Karol Bartanus für zwei Minuten in die Kühlbox geschickt wurde, nutzten die Beachboys ihre Überzahl aus und gingen durch den Treffer von Marcus Klupp in Führung. Moritz Meyer besorgte nur 30 Sekunden später das 2:0.
Wie der erste Spielabschnitt endete, so begann auch der zweite. Timmendorf, immer einen Schritt schneller als die Rostocker Verteidigung, drehte erneut auf. Erst eine Strafe gegen die Gäste unterbrach deren Sturmlauf. Die sich endlich ergebenen Räume nutze Jens Stramkowski in der 28. Minute zum Anschlusstreffer. Als der Rostocker Kapitän kurze Zeit später nur den Rand des Gehäuses traf, lag der Ausgleich in der Luft. Das kurze Aufbäumen der Raubfische ließ die Gäste völlig kalt, denn längst war ihnen klar: Hier geht heut´ was. Die Rostocker taten einfach zu wenig, um den Tabellendritten ernsthaft in Gefahr zu bringen. Jeff Maronese (32.) und Tibor Uglar (33.) bestraften die Piranhas für ihre Untätigkeit. Zwischenstand nach dem zweiten Spielabschnitt 1:4.
Die Kabinenansprache trug wohl dazu bei, dass die Piranhas nun mehr tun wollten. Das Problem war nur, sie konnten es nicht umsetzen. Immer wieder blieben die Angreifer in der Timmendorfer Verteidigung hängen. Auch, weil die Beachboys nun endgültig dicht machten und sich aufs Kontern verlegten. Patrick Saggau, lehrbuchhaft von Kenneth Schnabel und Moritz Meyer in Szene gesetzt, traf in der 44. Minute in das Gehäuse von Tobias John und in die Herzen der Fans. Wie ein angeschlagener Boxer schossen die Piranhas um sich, aber rein wollte die Hartgummischeibe nicht. Sie kam auch nie wirklich in den Gefahrenbereich. Als Karol Bartanus den Puck und all seinen Frust in der 51. Minute aus einem Meter Entfernung zum 2:5 in die Maschen von Gästegoalie Matthias Rieck hämmerte, war es längst zu spät. Daran konnte auch der Treffer von Vitalij Blank (55.) nichts mehr ändern. Als Tobias John zu Gunsten eines sechsten Feldspielers geopfert wurde erzielte Patrick Saggau in der 57. Minute den Treffer zum 3:6-Endstand.
Nein, das war wahrlich nicht der Tag der Piranhas. Trotzdem darf und muss man nach einem solchen Spiel nicht alles in Frage stellen. Die Piranhas stehen nach wie vor auf dem zweiten Tabellenplatz der Oberliga Nord und das zu Recht. Mit „aufstehen, Krone richten, weiter machen“ ist es diesmal aber nicht abgetan. Während der Feiertage sollte sich jeder zwischen Hühnerbrust und Gänsebraten Zeit nehmen um sich zu hinterfragen. Die Antwort darauf wollen die Spieler mit Sicherheit auf dem Eis geben.
Gelegenheit dazu bekommen sie vor heimischem Publikum schon am 29. Dezember beim Scandlines-Cup gegen den fünffachen dänischen Meister Gladsaxe Bears.