Beachboys krönen MammutwocheEHC Timmendorfer Strand
Beachboys bauen Siegesserie ausBeim Debüt von Henning Schroth im Timmendorfer Kasten am letzten Freitag ließen die Beachboys lange Zeit vieles vermissen, was sie in dieser Saison auszeichnete. Der Blitzstart, eigentlich eine Timmendorfer Spezialität, gelang diesmal den Gastgebern aus Adendorf, die in der dritten Minute durch Wikström in Führung gingen. Nach einem Fehlpass in der Defensive stand der Finne völlig frei und konnte sich zwei Meter vor dem Tor die Ecke aussuchen.
Die Beachboys kämpften sich in der Folge in die Partie zurück und 40 Sekunden vor der ersten Pausensirene war es Rob Labute, der mit einem fulminanten Schlagschuss den Ausgleich erzielte.
Mit diesem Pausenstand im Rücken begann die Mannschaft offensiv in das zweite Drittel zu starten und hatte zahlreiche gute Chancen. Doch ein Gegentreffer von Buckup, der in der 28. Minute mit dem ersten Adendorfer Torschuss des Mittelabschnitts die Führung erzielte, kippte die gesamte Partie. Ungewohnte Passivität, Abstimmungsfehler und fehlende Zuordnung sorgten für eine Überlegenheit des Tabellensiebten aus Adendorf. Einzig Henning Schroth, dem das fehlende gemeinsame Training noch anzumerken war, verhinderte lange einen höheren Rückstand.
In der 40. Minute war allerdings auch der Neuzugang geschlagen, als Szygula mal wieder völlig freistehend abschließen konnte. Der Trainer muss in der folgenden Drittelpause wohl die richtigen Worte gefunden haben, denn das letzte Drittel begannen die Beachboys mit deutlich geringerer Fehlerquote, höherer Konzentration und viel Druck. Nun lief Angriff auf Angriff auf den Kasten von AEC-Goalie Korff, der sich auch schnell zweimal geschlagen geben musste. André Gerartz sorgte mit zwei Toren (25./27. Minute) nach jeweils mustergültigen Vorlagen seiner Lines-Kollegen Moritz Meyer und Christian Herrmann für den Ausgleich. In der Folge berannten die Beachboys das Tor der Heidschnucken und hatten eigentlich genug Gelegenheiten, die Partie bereits in der regulären Spielzeit zu entscheiden, welche aber sämtlich ungenutzt blieben. Der AEC hatte nur noch wenige Kontergelegenheiten, aber wenn dann waren sie stets gefährlich. So konnte sich auch Schroth nochmal auszeichnen, wenn seine Vorderleute mal doch etwas durchließen. Die Overtime musste dann die Partie entscheiden und hier fand André Gerartz die richtige Lücke, als er in der 62. Minute zum 4:3 einschoss. Unter dem Strich war der Sieg dank eines bärenstarken letzten Drittels verdient, auch wenn es natürlich ärgerlich war, dass die Partie nicht nach 60 Minuten entschieden wurde.
Damit hatten sich die Beachboys den Mini-Ausrutscher bereits geleistet, den sie sich hätten leisten dürfen, denn nun sind sie punktgleich mit den Hannover Indians. Und nun sollte der vermeintlich stärkste Gegner, der Hamburger SV, noch kommen. Doch der HSV, der als einzige Mannschaft unter den letzten Fünf die Beachboys bereits einmal besiegen konnte, reiste nur mit zwölf Feldspielern plus einem Torwart an den Strand und war entsprechend geschwächt.
Zwar setzten die Hamburger immer wieder gefährliche Nadelstiche und hätten durchaus das eine oder andere Tor verdient gehabt, aber Henning Schroth im Kasten zeigte eine tadellose Leistung, inklusive eines gehaltenen Penaltys Sekunden vor Spielende. Offensiv agierten die Beachboys enorm druckvoll und machten auch zu den richtigen Zeitpunkten die Tore. So war die Partie nach den Treffern von André Gerartz (9.), Marc Vorderbrüggen (10.) und Moritz Meyer (14.) in Überzahl früh auf einem guten Wege. Und da die Beachboys immer wieder nachlegten, war auch dieses Heimspiel sehr schnell entschieden. Sukzessive baute die Mannschaft ihre Führung aus und nach den Toren von Thorben Saggau (22.), Rob Labute (34.), Patrick Saggau (38.), Marcus Klupp (45./55.) und Kenneth Schnabel (45.) stand am Ende ein deutlicher 9:0-Heimerfolg zu Buche.
Entsprechend zufrieden war Trainer Sven Gösch nach den letzten Spielen der Mammutwoche (fünf Spiele in zehn Tagen): „Ich hätte den Jungs diese Leistung zum Ende der Woche nicht unbedingt zugetraut, von daher ist das super. Wir haben fünf Siege in fünf Spielen geholt und können daher die Vizemeisterschaft aus eigener Kraft schaffen. Uns hat man um Platz vier kämpfen sehen, daher ist die Vizemeisterschaft genauso anzurechnen, wie die Meisterschaft im Vorjahr.“
Mit Blick auf die Endrunde wünscht sich der Trainer seine Ex-Teams aus Hamm und Leipzig, ferner will er Platz zwei oder drei in seiner Gruppe erreichen.
Ein hohes Ziel hat sich Sven Gösch da gesetzt, zuvor müssen die Beachboys aber ihre Aufgaben erfüllen, um die Vizemeisterschaft in der Oberliga Nord unter Dach und Fach zu bringen. Im Kampf um den zweiten Platz geht es am kommenden Freitag (20 Uhr) mit einem Heimspiel gegen die Crocodiles Hamburg weiter, ehe es am Sonntag (18 Uhr) zum Vorrundenabschluss bei den Rittern aus Nordhorn kommt.