Beachboys hadern mit dem Pech und den SchiedsrichternEHC Timmendorfer Strand

Beachboys hadern mit dem Pech und den SchiedsrichternBeachboys hadern mit dem Pech und den Schiedsrichtern
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Denn am letzten Freitag waren Fans, Spieler und Verantwortliche, die das Spiel live erlebten, kaum zu beruhigen. „Göschy, nimm die Jungs vom Eis“, skandierten die mitgereisten Zuschauer bereits während der Partie und auch Trainer Sven Gösch war vor allem nach dem Spiel nicht mehr zu beruhigen: „In 25 Jahren Eishockey hab ich so etwas noch nicht nie gesehen.“ Etwas, das war eine ganz schwache Schiedsrichterleistung mit einer stark einseitigen Regelauslegung zu Ungunsten der Timmendorfer, welche selbst Kult-Betreuer Karl Rieck nicht nur einmal mit dem Kopfschütteln ließ.

20 Minuten konnten die dezimierten Beachboys, die auf die Saggau-Brüder, Christian Herrmann, Marcus Klupp und Dennis Overbeck verzichten mussten, die Partie in Unna offen halten und führten durch ein Powerplay-Tor von Rob Labute aus der siebten Minute nicht unverdient mit 1:0. Vor allem defensiv stand die junge Mannschaft gut und konnte sich auf einen guten Matthias Rieck im Kasten verlassen.

Doch im zweiten Drittel nahm das Unheil seinen Lauf. Mehrfaches Haken gegenüber Rino Schroeder bleibt ungeahndet, so dass Schroeder die Scheibe verliert und die Bulldogs zum Ausgleich (25.) einnetzen können. Dazu muss Schroeder mit einer Disziplinarstrafe vom Eis. Keine halbe Minute später muss Marc Vorderbrüggen nach einem normalen Zweikampf für zwei Minuten vom Eis, nach folgenden Diskussionen muss auch Tibor Uglar für zehn Minuten in der Kühlbox Platz nehmen und für Rino Schroeder ist die Partie nach der zweiten „Zehner“ sogar beendet. In Unterzahl geraten die Beachboys in der 26. Minute in Rückstand und verunsichert durch die beiden schnellen Gegentore sowie die Entscheidungen des Schiedsrichters verlor die Mannschaft vor allem defensiv ihre Linie. Matthias Rieck hielt, was es zu halten gib, war aber beim dritten Gegentreffer in der 33. Minute machtlos. Für Unmut sorgte dann das 4:1 kurz vor der zweiten Drittelpause: Matthias Rieck hatte die Scheibe gefangen und der Schiedsrichter zeigte sofort an, dass die Scheibe nicht drin war. Doch der Linienrichter wollte von der blauen Linie gesehen habe, dass die Scheibe drin war und so gab der Schiedsrichter dann doch das vermeintliche Tor.

In der Pause fingen sich die Beachboys wieder und kamen mit Elan aus der Kabine. Doch zwei gute Chancen wurden nicht genutzt, ehe die Bulldogs einen Konter  in der 55. Minute zum 5:1 nutzten. Eine Minute später rückte das Schiedsrichtergespann wieder in den Mittelpunkt. Ein Königsborner Stürmer stocherte gegen Matthias Rieck, was erneut ungeahndet blieb. Die Beachboys verteidigten ihren Goalie und es entwickelte sich eine handfeste Keilerei zwischen Jesper Delfs und Königsborns Denis Forminych. Die Linesmen griffen nicht ein, als Delfs wehrlos war, so dass Moritz Meyer die Streithähne zu trennen versuchte. Die Folge waren eine Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Meyer und insgesamt 14 Strafminuten für Delfs sowie eine fünfminütige Überzahl für Königsborn.

Ohne ihre Führungsspieler fielen die Beachboys auseinander und clevere Bulldogs nutzten dies konsequente aus. Bis zur 54. Minute erhöhten sie auf 9:1, wobei auch das neunte Tor nicht regulär war, denn die Scheibe hatte die Torlinie deutlich sichtbar nicht überquert. André Gerartz und Yannick Mund (beide 57.) sorgten noch mal für Ergebniskosmetik, ehe die Bulldogs den 10:3-Endstand herstellten.

Unter dem Strich ist der Sieg für die Königsborner Bulldogs verdient, vermutlich wären die Punkte auch ohne das Zutun der Schiedsrichter in Unna geblieben, aber so bleibt mehr als nur ein bitterer Beigeschmack.

Mit Wut im Bauch wollten die Beachboys im Heimspiel gegen Leipzig punkten. Sven Gösch konnte auf alle Spieler zurückgreifen, lediglich die gesperrten Moritz und Rino Schroeder fehlten. Es entwickelte sich eine rasante Partie, in der beide Mannschaften gute Chancen verpassten. Unnötige Strafzeiten gegen die Beachboys brachten die Leipziger in Front. Zwei Überzahlsituationen nutzten die Icefighters und gingen so nach 16 Minuten mit 2:0 in Front. Vor allem das zweite Tor ließ die Herzen der Eishockeyfans nach einem No-Look-Pass deutlich höher schlagen. Die Beachboys blieben dran und kamen durch Kenneth Schnabel zum 1:2 in der 18. Minute.

Das zweite Drittel begannen die Beachboys mit einem Übergewicht, hatten aber doppelt Pech als erst Jeff Maronese den Außenpfosten traf und in der 31. Minute ein reguläres Tor aberkannt wurde. Aus unerfindlichen Gründen hatte ein Linesman die Partie vor dem Schuss unterbrochen. Zu allem Überfluss trafen die Icefighters 30 Sekunden später in Unterzahl und erhöhten auf 3:1. Kurzzeitig verloren die Beachboys den Faden und Leipzig führte so nach 40 Minuten mit 4:1.

Aber wie schon am Freitag kamen die Beachboys mit dem Willen aus der Kabine die Partie zu drehen. Und diesmal wurden sie belohnt, denn Patrick (41.) sowie Thorben Saggau (42.) konnten gleich zweimal abstauben und verkürzten auf 3:4. Ein unglückliches Gegentor durch einen abgefälschten Schuss von der blauen Linie (43.) nahm den Beachboys den Schwung, die dann sogar in der 46. Minute den sechsten Gegentreffer hinnehmen musste. Auch wenn die Timmendorfer weiterkämpfen, reichte es nur noch zum vierten Treffer durch Kenneth Schnabel in der 54. Minute. In der Schlussminute trafen die Leipziger zum 4:7-Endstand aus Beachboys-Sicht.

Mit Ausnahme des Ergebnisses war Sven Gösch, der das Lob des Gegners gerne annahm, zufrieden mit seiner Mannschaft: „Wir haben gut gespielt, gekämpft und hatten die richtige Einstellung. Die Jungs haben gezeigt, dass sie zu recht in der Endrunde stehen. Leider werden die wenigen Fehler, die wir machen, gnadenlos bestraft.“

Weiter geht es nun am kommenden Wochenende mit zwei Spielen. Am Freitag empfangen die Beachboys um 20 Uhr die Startruppe der Löwen Frankfurt, ehe sie am Sonntag um 18 Uhr zu den Hammer Eisbären reisen. Sorgen bereitet Marc Vorderbrüggen. Der Stürmer verdrehte sich beim Spiel gegen Leipzig das Bein und musste vorzeitig in die Kabine. Nach einer kurzen Untersuchung im Krankenhaus kehrte er auf Krücken nochmal zur Verabschiedung von Jeff Maronese zurück. Weitere Untersuchungen zu Wochenbeginn sollen Klarheit zur Art und Schwere der Verletzung geben.


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