Ausverkauftes Hannover-Derby am PferdeturmIndians besiegen Scorpions auch beim zweiten Heimspiel

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Bereits Anfang Januar rückte dieses vierte hannoversche Stadtderby mit einer eigentlich nicht überraschenden Besonderheit in den Fokus der Eishockeyexperten. Zum Jahresanfang meldeten die Hannover Indians das magische Wort „ausverkauft“ und damit wurden drei der vier Derbys mit der maximalen Besucherzahl durchgeführt. Lediglich in der hannoverschen TUI-Arena fehlten noch 2.700 Besucher, aber die erreichten 7.600 Zuschauer waren neuer deutscher Oberligarekord und hievten gleichzeitig den Zuschauerschnitt des Gastgebers Hannover Scorpions auf 1.700.

Bereits 60 Minuten vor Spielbeginn glichen die Stehplatztribünen einer Sardinenbüchse und auch die Sitzplätze waren, entgegen der Normalität, zu über 80 Prozent gefüllt. Später wurde sogar bekannt, dass Freunde der Hannover Indians aus Straubing, Frankfurt, Kassel und aus dem dänischen Esbjerg zum Pferdeturm gekommen waren. Sogar die Presseplätze, in den letzten Spielen relativ leer, waren voll und spätestens dies ist ein Indiz, dass ein wichtiges Spiel ansteht.

Auch der DEB sah die Wichtigkeit dieser Begegnung und schickte wie schon im Dezember in die TUI-Arena zwei Hauptschiedsrichter (Gregor Brodnicki und Emanuel Pupello), die auch jede Menge zu tun bekamen und mit ihrer Taktik, das Spiel laufen zu lassen, richtig lagen, zumindest in den ersten fünfzig Minuten.

Das Spiel begann wie die erste Partie an dieser Stelle im November. Die Scorpions im Vorwärtsgang, die Indians in die Defensive gedrückt. Das hatte Hannovers Coach Piwi Willmann wohl auch so erwartet und seine Maßnahme war, vier Mann an die blaue Linie zu stellen und möglichst alle Spielzüge des Gegners zu zerstören. Dabei kommt natürlich die eigene Offensive zu kurz und somit war es auch kein Wunder, dass bis auf einen ersten Konter, von Brendan Sanders abgeschlossen, nur ein Schuss auf das Heiligtum von Scorpions-Schlussmann Englbrecht kam, während der neue Liebling der Indians-Fans, Jimmy Hertel, warm geschossen wurde. Nach zehn Minuten führten die Scorpions im Schussverhältnis mit 6:1, danach hatten sich die Indians auf die wuchtigen Angriffe des Tabellenführers eingestellt und verlagerten das Geschehen in das Mitteldrittel. Es wurde um jeden Zentimeter gekämpft, und als die Scorpions einmal nicht aufpassten, fuhr Indians-Goalgetter Brendan Sanders seinen zweiten Konter und diesmal passte es genau. Maxi Englbrecht kam wohl noch an den Puck, musste ihn aber passieren lassen. Das Stadion stand Kopf. Das 1:0 war nach den Spielanteilen bis dahin unverdient. Die Folge waren wütende Angriffe der Scorpions, meistens initiiert vom Topsturm Gerbig, Ringe, Morczinietz, allerdings ohne Erfolg.

Im zweiten Drittel änderte sich das Spielbild grundlegend. Die Indians blieben zwar defensiv, zeigten aber deutlich mehr Mut und setzten die Scorpions stellenweise unter Druck. Trotzdem blieben die Gäste brandgefährlich. Bereits in der 22. Minute setzte sich Morczinietz im Zweikampf mit Pohl durch und verfehlte das Gehäuse von Hertel nur knapp. Danach war Arthur Lemmer dran, aber auch seine Prüfung wurde von Hertel bestanden. In der 24. Minute musste dann erstmals nach zwei Scorpions ein Indian auf die Strafbank. Grass wurde verdonnert und musste die erste Strafe auf Pferdeturm-Eis seit 95 Spielminuten (Vaillancourt gegen Adendorf) hinnehmen. Zwar konnten die Indians mit Glück und Geschick den Ausgleich verhindern, aber exakt vier Sekunden nach Strafenablauf passierte es dann doch. Jimmy Hertel ließ einen Schuss von Maxi Schaludek (26.) durch seinen Schoner rutschen. Wenn es ein Fehler war, dann sein einziger. Nicht wenige Zuschauer erwarteten jetzt einen Einbruch, aber nach einem kurzen Durchschütteln spielten die Gastgeber weiter als wenn nichts passiert wäre. Es folgte ein Schlagabtausch der höheren Güteklasse, nur ohne jeden Torerfolg. Mit dem 1:1 ging es in die Kabine.

Durch eine Strafe für Vaillancourt begannen die Scorpions mit einem Spieler mehr auf dem Parkett und suchten sofort die Entscheidung. Die Indians mussten in der Defensive Schwerstarbeit leisten und da langsam die Kräfte schwanden, ließ Coach Willmann die Reihen in kürzester Zeit wechseln, um Kraft zu sparen. Trotzdem ließen sich einige Hochkaräter des Tabellenführers nicht vermeiden wie die Powerplay-Chance von Gerbig in der 46. Minute. In der 51. Minute hatten dann die Zuschauer ein Deja-vu-Erlebnis. Mitten in die gegnerische Drangphase platzte ein Konter der beiden Kanadier und Nutznießer war Artus Grass. Der Kasache in Indians-Diensten markierte seinen 13. Saisontreffer zum 2:1. Dieser Rückstand kreierte Schockwellen bei den Scorpions, die immer verzweifelter anrannten. Immer häufiger fehlte die ordnende Hand und als diese mal wieder ausfiel, machte sich der Indians-Supersturm per Konter auf den Weg, um die Gästedefensive gekonnt auszuhebeln. Brendan Sanders erzwang die Vorentscheidung in der 56. Minute. Obwohl der Rückstand aussichtslos schien, setzten die Scorpions noch einmal alles aufs Spiel. Zwei Strafen für die Gastgeber (Kiel, Pohl) ermöglichten dem Team von Trainer Lenny Soccio die Anschlussmöglichkeit, aber immer, wenn es richtig spannend wurde, brachte Indians-Keeper Jimmy Hertel ein Körperteil ins Spiel und verhinderte so das 2:3. Als schließlich die Begegnung beendet würde, erhob ein Jubelsturm aus etwa 4.000 Kehlen und ließ das Stadion beben. Die Indians hatten dem hohen Favoriten zum zweiten Male getrotzt. In der Meisterschaft würde zunächst einmal den Angriffen der Gegner Rostock und Timmendorf getrotzt und im Stadtduell verlor man zwar gegen die Scorpions, aber nur knapp bei 5:7 Punkten mit 9:11 Toren.

Scorpions-Coach Lenny Soccio: „Wir haben ein für den Norden sehr gutes Eishockeyspiel gesehen. Die Indians haben zwar verdient gewonnen, aber die Gegentore waren drei Geschenke von uns.“

Indians-Coach Peter Willmann: „Unser Sieg war verdient. Allerdings mussten wir bis an unsere Grenzen gehen. Da wir am Sonntag frei haben, dürfen die Jungs heute mal so richtig feiern.“


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