Aufstiegsinteressenten stehen SchlangeBeginn der Oberliga-Play-Offs am Freitag

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Lesedauer: ca. 16 Minuten

Vorschau:

Blue Devils Weiden – Füchse Duisburg

Eigentlich eine eindeutige Angelegenheit. Bereits im letzten Jahr galten die Blue Devils als Aufstiegskandidat, scheiterten aber überraschend im Viertelfinale an den Hannover Indians. Daraufhin wurde der Kader gezielt ausgebessert. Aufsteiger Duisburg, vor zwei Jahrzehnten noch DEL-Mitglied, hat sein Ziel, den Klassenerhalt, bereits erreicht. Die Play-Offs sind der Zuckerbonus.

Tor: Die Weidener verfügen mit Jaroslav Hübel über den besten Süd-Torhüter (1,60 Gegentore/Spiel), der auch 1837 Minuten im Tor stand (Platz 3). In Duisburg teilten sich Linus Schwarte (1672 Minuten) und Niklas Lunemann (1645 Minuten) das Tor, liegen aber mit 2,99 bzw. 3,88 Gegentoren/Spiel klar zurück. Vorteil Weiden

Verteidigung: Mit Kurt Divis und Adam Schusser verfügen die Weidener über zwei Top-Verteidiger mit Offensivqualitäten. Unter den Ausflügen leidet die Defensive nicht. Nur 88 Gegentore (Platz 2) sprechen eine eindeutige Sprache. Gegner Duisburg kassierte insgesamt 204 Gegentore. Allerdings steht Manuel Neumann mit starken 55 Punkten auf Rang drei. Vorteil: Weiden

Sturm: 55 Tore mehr als der zweitstärkste Ligasturm aus Riessersee. Mit Homjakovs, Rubes, Heinisch und Thielsch besetzen gleich vier Blue-Devils-Plätze unter den besten 20. Außerdem wurde zur Absicherung Bajaruns aus Diez geholt und zwei Talente aus der DEL (Ribarik und Kechter) unterstützen die Blue Devils. Bei Duisburg erzielten das Trio Wernerson Libäck und Uski zusammen 93 Tore, waren somit für die Hälfte aller Füchse-Tore verantwortlich. Damit sind die Füchse ausrechenbarer. In der Breite besitzen die Duisburger eine junge, hungrige, aber unerfahrene Mannschaft, die vermutlich eine Menge Lehrgeld bezahlen muss. Vorteil: Weiden.   

Tipp: 3:0 für Weiden

Hannover Scorpions – EV Füssen

Der Altmeister holperte mit letzter Kraft über die Ziellinie, die von den Scorpions bereits im Januar überschritten wurde. Laut EVF-Trainer Kujala ist bereits die erste Runde der berühmte Bonus. Erstes Ziel war der Klassenerhalt. Ganz anders die Ziele der Scorpions. Diese wollen in die DEL2, haben wie noch nie aufgerüstet und gelten in dieser Runde als Favorit.

Tor: Mit Brett Jaeger haben die Scorpions wirklich ein hartes Brett zu bieten. Mit 2,03 Gegentoren auf Rang zwei im Norden, Erster gar mit 6 Shutouts. Als Ersatz dient der während der Saison aus Rostock gekommene Jakub Urbisch. Bei Füssen ist Benedikt Hötzinger der Alleinunterhalter. 2146 eingesetzte Minuten bedeuten im Süden Platz zwei, mit 3,47 Gegentoren sogar nur Platz 17. Back-up Moritz Borst steht mit 4,61 Gegentoren sogar nur auf Rang 24. Vorteil: Scorpions

Verteidigung: Nur 118 Gegentore, mit elf Toren Vorsprung Rang zwei im Norden und dann noch die Defensive mit Bettauer und Maschmeyer verstärkt. Wer an den Scorpions vorbeikommen will, muss diesen Riegel erst einmal knacken. Füssen kassierte 189 Gegentore, kann einzig auf Defender Lukas Slavetinsky als offensivstarken Verteidiger, allenfalls noch auf Jörg Noack verweisen. Bei den Scorpions gefallen sich Robin Thomson, Steven Raabe und Andre Reiß in dieser Rolle. Vorteil: Scorpions

Sturm: Es ist wie bei einem Song der namensgebenden Rockgruppe Scorpions: Der Sturm der Scorpions ist kein Sturm, sondern ein Hurrikan. Sagenhafte 321 Tore bedeuten 5,7 Tore/Spiel. Da kommen selbst die Weidener nicht ganz mit. Natürlich, dass man bei solchen Zahlen auch die Topscorer unter Vertrag hat. Allan McPherson und Pascal Aquin schossen zusammen 70 Tore und gaben 136 Assist. Und Brandon Alderson? Der liegt nur auf Platz 7 mit 79 Punkten. Dazu kommen noch deutsche Akteure, die schon einmal DEL- oder DEL2-Luft geschnuppert haben, wie Robin Just, Christoph und Lukas Koziol, Christoph Kabitzky, Patrick Klöpper, Dennis Reimer. Lediglich Ralf Rinke ist verletzt, wird diese Saison nicht mehr angreifen können. Füssen kann mit seinen 157 Toren oder 3,27/Spiel da nicht mithalten. Die Allgäuer leben von ihren Kontingentspielern wie z.B. Bauer Neudecker, Platz 13 mit 63 Punkten und Janne Seppänen, der 56 Punkte erreichte. Bester deutscher Füssener ist Julian Straub auf Rang 21 mit 55 Punkten. Immerhin: Füssen lässt kaum Unterzahlchancen zu, stand mit 8,2 Strafminuten auf Platz 4. Vorteil: Scorpions.

Tipp: 3:0 für die Scorpions

Saale Bulls Halle – Memmingen Indians

Zwei Aufstiegsinteressierte unter sich. Die Saale Bulls bekamen gleich zu Saisonanfang das Verletzungspech voll um die Ohren geschlagen, brauchten bis November um sich zu finden und eine Aufholjagd zu starten, die sie bis auf Platz zwei spülte. Die Indians brauchten noch deutlich länger um in Schwung zu kommen. Höhepunkte waren das 8:3 in Höchstadt und das 6:5 in Weiden. Danach fiel das Team, dass den Abgang von Petr Pohl hinnehmen musste, immer wieder in unkonzentrierte Phasen.

Tor: Hier hat Halle mit Timo Herden ein echtes Ass im Hemd. Herden gewann die Nordwertung mit 1,96 Gegentoren, und dass bei 2.540 Minuten Einsatzzeit (Platz 3). Back-up Sebastian Albrecht durfte nur 720 Minuten ran, blieb aber auch unter 3 Gegentoren/Spiel. Bei Memmingen steht Marco Eisenhut im Tor, mit 2,81 Gegentoren auf Rang 8. Back-up Leon Meder ist kaum schwächer (3,19 Gegentore). Vorteil: Halle

Abwehr: Die Saale Bulls vertrauen einen eingespielten Abwehr. Nur 129 Gegentore, 11 mehr als die Scorpions, und dann mit Dennis Schütt, den offensivstärksten Defender mit 61 Punkten. Aber auch Nachkauf Thomas Gauch kann gute Pässe spielen (31). Die Defensive ist schnell und noch sehr jung, Schütt mit 31 Lenzen der älteste. Das Schütt-Ass können die Memminger perfekt kontern. Linus Svedlund, der spielstarke Schwede führt die Südliste der Verteidiger mit 54 Punkten an. Mit einigem Abstand folgt Dominik Meisinger (31 Punkte, Rang 13) und Leon Kittel (20 Punkte, Rang 26). Die Indians kassierten 149 Gegentore, scheinen anfällig zu sein. Vorteil Halle:

Sturm: 251 Tore oder 4,48/Spiel. Auch die Saale Bulls wissen wo das gegnerische Tor steht. Bester Scorer ist der Ex-Mellendorfer Patrick Schmid mit 75 Punkten (Platz 11). Ihm folgen die Finnen Matias Varttinen (70; Platz 16) und Tatu Vihavainen (65; Platz 28). Sehr stark auch die Special Teams der Bulls. Im Powerplay Platz zwei mit guten 26,4 Prozent, im Penaltykilling führt man mit 89,4 Prozent den Norden an. Dazu gelangen sagenhafte 12 Shorthander. Memmingen kann aber mithalten. 171 Tore sind gut, aber die 19 Prozent Powerplayquote sind nur mäßig, die 80 Prozent Penaltykilling etwas besser. Auch den Memmingern gelangen fünf Shorthander. Bester Stürmer ist Matej Pekr (66 Punkte, Rang 11). Danach folgen Jaroslav Hafenrichter (40; Platz 33) und der weggegangene Petr Pohl. Auch Donat Peter ist immer wieder gefährlich. Dazu haben die Indians mit Johnston, Topol, Pfalzer, Marsall und auch Pascal Dopatka starke Stürmer. Vorteil: Halle

Tipp: 3:1 für Halle

Starbulls Rosenheim – Icefighters Leipzig

Auch diese beiden aufsteigen, wobei die Leipziger wohl das Unterfangen mehr theoretisch sehen. Ganz im Gegenteil zu den Starbulls, die ihren schon starken Kader im Laufe der Saison noch gewaltig aufgerüstet haben und somit neben Weiden und den Scorpions als Aufstiegsfavoriten gelten.

Tor: Tor: Mit Christopher Kolarz (1,62 Gegentore/Spiel; 998 Spielminuten) und Andreas Mechel (2,01 Gegentore; 1344 Spielminuten) hat man die Plätze zwei und vier im Team. Dazu kommt, zur Absicherung, Tomas Pöpperle, 38jähriger international erfahrener Goalie mit NHL, KHL, AHL und DEL-Erfahrung. Aber auch die Icefighter haben zwei Topgoalies unter Vertrag, die zwar nicht mit Namen glänzen, dafür aber mit konstanten Leistungen. Und sie standen fast die gleiche Zeit auf dem Eis. Eric Hoffmann (1695 Minuten), Patrick Glatzel (1680) und sie liegen beide bei 2,2 Gegentoren/Spiel auf den Plätzen drei und vier im Norden. Vorteil: Rosenheim

Verteidigung: Abwehr: 770 DEL-Spiele. Die Bilanz von Steffen Tölzer ist beeindruckend. Er ist der Leader in der Starbulls-Defensive und zusammen mit Aaron Reinig, Klemen Pretnar und Maximilian Vollmayer für die Offensivarbeiten zuständig. Dass die Abwehr klappt, zeigt die Statistik. Mit nur 83 Gegentoren sogar noch fünf stärker als Meister Weiden. Die Defensive ist der Starpart der Leipziger. Mit nur 137 Gegentoren haben sie die drittbeste Verteidigung in der Nordliga und sie ist jung. Mit Geiseler und Miethke haben gerade zwei Spieler knapp die 30Jahre-Grenze überschritten. Offensivstärkster Verteidiger ist der Ire Connor Hannon, der 38 Punkte holte und 171mal den gegnerischen Torhüter prüfte (Platz 2). Auch Tim Heyer geht häufiger in die Offensive, ist aber besser als Passgeber, ebenso wie Erek-Dierk Virch (21 Punkte; Rang 37). Vorteil: Rosenheim

Sturm: Sturm: Hier können die Starbulls nicht so überlegen auftreten. 169 Tore bedeuten im Süden nur Platz 7. Dies kann man auch gut in der Scorerwertung ablesen. Nachkauf Norman Hauner (244 DEL, 315 DEL2-Spiele) steht mit 58 Punkten nur auf Rang 16. Die Kanadier Tyler McNeely und Travis Oleksuk beeindruckten nicht wie erhofft. Dafür wurde Brad McGowan (früher u.a. Hannover Indians und Crocodiles Hamburg) geholt. Der 32jährige spielte sich in nur zehn Spielen mit 14 Punkten bis auf Platz 109 hoch. Wie Gegner Rosenheim haben auch die Leipziger ein Offensivproblem. 171 Tore = 3,05/Spiel sind von hervorragend weit entfernt. Ein Glück, dass man wenigstens den Finnen Joonas Riekkinen hat, der mit 64 Punkten (17 Tore; Rang 30) zusammen mit Jonas Wolter (54 Punkte; Rang 39) halbwegs die Sturmfahne hoch hält. Ein weiterer wichtiger Stürmer, der jedoch immer wieder Schwierigkeiten mit der Disziplin hat, ist Michael Burns. 19 Tore sind ordentlich, 105 Strafminuten aber auch. Vorteil: Rosenheim. 

Tipp: 3:0 für Rosenheim

Deggendorfer SC – Herner EV Miners

Hier sind die Rollen bereits vorab festgelegt. Herne will gut aussehen, evtl. dem Favoriten ein Bein stellen, Aufstiegsambitionen hat man jedoch nicht. Ganz anders die rot-weißen aus dem Süden der Republik. Hier steht der Wiederaufstieg nach mehreren Jahren auf dem Programm. Vor einigen Jahren trafen sich beide Teams schon einmal auf dieser Ebene und da setzten sich die Deggendorfer mit drei Siegen und 12:0 Toren (7:0, 3:0, 2:0) durch, so dass das erste Ziel der Herner wohl erst einmal ein Torerfolg sein wird.

Tor: Der DSC lebt von Torhüter Timo Pielmeier. Der Ex-National- und DEL-Torhüter hatte am Saisonende mit eingesetzten 2869 Minuten über 700 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Benedekt Hötzinger vom EV Füssen. Damit erklären sich dann auch die nur 2,09 Gegentore/Spiel, die im Süden Platz fünf bedeuten. Back-ups im Team sind Louis Eisenhut und Valentin Lehner, die aber beide nur im Extremfall, sprich bei einer Pielmeier-Verletzung, Einsatzchancen haben. Dem kann Herne nur Björn Linda entgegensetzen, der auch kurzfristig DEL- und DEL2-Luft riechen durfte, dafür aber in 442 Oberligaspielen zum Einsatz kam. Vorteil: Deggendorf

Verteidigung: Wie bereits beschrieben, der DSC lebt von Pielmeier und damit ist auch die Stärke der Defensive, die mit 108 Gegentoren auf Platz drei im Süden liegt, gut beschrieben. Dazu haben die Deggendorfer mit Benedikt Schopper und Ondrej Pozivil zwei absolute Topverteidiger, die ihren Job richtig ernst nehmen und viel vor dem Tor von Pielmeier wegräumen. Und man hat einige Talente, die bis jetzt hervorstechen wie Marcel Pfänder (30 Punkte, Rang 14), Alex Grossrubatscher (25 Punkte, Rang 18) und Silvan Heiß (22 Punkte Rang 24). Ganz das Gegenteil ist Herne. Mit 211 Gegentoren die Schießbude der Nord-Play-Off-Teams. Herner Antreiber sind Benjamin Hüfner, Michel Ackers und Robert Peleikis. Dazu kommen noch sechs sehr junge Akteure, die ihren Erfahrungsschatz erst noch füllen müssen. Vorteil: Deggendorf

Sturm: Wenn die Defensive funktioniert, dann reichen weniger Tore. Mit 166 Toren haben sie sogar noch drei weniger als Rosenheim erzielt, stehen im Süden auf Rang 8. Einer der Topscorer konnte nicht nur gehalten werden, sondern sein Vertrag wurde auch schon verlängert. Petr Stloukal (57 Punkte; 32 Tore Rang 17) ist mit Abstand der gefährlichste DSC-Stürmer. Dahinter kommt eine lebende Legende: Thomas Greilinger, wie die Pielmeier-Brüder DEL-und Nationalspieler. Der 41jährige gehört mit 37 Punkten (Rang 39) zu den besten Stürmern, wie auch der lange verletzte Curtis Leinweber (33 Punkte, Rang 50), Thomas Matheson (32 Punkte, Rang 54) und Antonin Dusek (32 Punkte, Rang 57).Bei Herne funktionierte wenigstens in der Vorrunde die Offensive. 217 Tore oder 3,88/Spiel sind ein guter Wert. Bester Scorer ist der Kanadier Chris Seto (71 Punkte; Rang 14.). Ihm folgt Routinier Nils Liesegang (67 Punkte; Rang 25) und der Kanadier Braylon Shmyr (61 Punkte; Rang 32). An einem guten Tag sind die Herner, die immerhin den Nordmeisters Scorpions auswärts zweimal bezwangen, nicht zu unterschätzen. Vorteil: Herne

Tipp: 3:1 für Deggendorf

Tilburg Trappers – EC Peiting

Zwei Teams, die ebenfalls mit dem Aufstieg nichts zu tun haben werden. Tilburg hat jedoch das Ziel, wenigstens das Finale zu erreichen, Peiting hat eine gute Vorrunde gespielt, die Play-Offs sind Bonus. Beide trafen 2015/16 schon einmal aufeinander. Tilburg gewann damals alle drei Heimspiele: 3:2, 8:3, 2:1, verlor in Peiting 0:2 und 2:3.

Tor: Zum einen großen Teil haben die Tilburger ihren Abwehrwert (144 Gegentore) der kanadischen/niederländischen Neuerwerbung Cedrick Andree zu verdanken, obwohl Konkurrent Ruud Leeuwesteijn mit 2,42 zu 2,45 Gegentoren etwas stärker war. Andree spielte volle 2355 Minuten, konnte sich vier Shutouts anschreiben lassen. Bei Peiting ist Altmeister Florian Hechenrieder weiterhin das Maß aller Dinge. 45 Einsätze, 1726 Minuten und 3,13 Gegentore. Förderlizenzspieler Konrad Fiedler, von Augsburg ausgeliehen, überzeugte aber als Back-up, stand 1160 Minuten im Tor bei 3,62 Gegentoren. Vorteil: Tilburg

Abwehr: Sieben Nationalspieler versuchen den Weg zum Tor zu versperren. Bester Scorer hier ist Giovanni Vogelaar (34 Punkte; Rang 14) vor Kilian van Gorp (22 Punkte; Rang 33) und Alexei Loginov (17 Punkte; Rang 48). Bei Peiting hat der Deutsch-Kanadier Rob Brown, mit 41 Jahren der älteste ECP-Akteur, die Hosen an. Er führt zusammen mit Andreas Feuerecker (44 Punkte; Rang 6) und Sean Morgan (18 Punkte; Rang 34) eine kämpferisch starke, aber nicht so erfahrene Defensive an. Hier sticht am ehesten noch Fabian Weyrich (17 Punkte; Rang 35) hervor. Vorteil: Tilburg

Sturm: Mit 251 Toren haben die Trappers ebenso viele Tore geschossen wie Halle. Interessant jedoch, dass die Zeiten, als die Tilburger ein Abonnement auf den Scorertitel hatten, vorbei sind. Bester Stürmer ist Max Hermens (68 Punkte; Rang 23). Ihm folgen Raymond van der Schuit (57 Punkte; Rang 32), Sean Richards (56 Punkte; Rang 37), Danny Stempher (54 Punkte, Rang 41) und Reno de Hondt (53 Punkte; Rang 42). Damit ist klar, Tilburg ist in der Breite stark, jede Linie ist torgefährlich. Bei Peiting, dass am Ende auf 175 Tore (3,65/Spiel) kam, sind die Kontingentspieler stark eingebunden. Herausragend Felix Beauchemin-Brassard mit 78 Punkten auf Rang 5. Mit etwas Abstand folgen Thomas Heger (54 Punkte; Rang 22), David Diebolder (38 Punkte; Rang 37), David Miller (36 Punkte; Rang 41), Samuel Payeur (36 Punkte; Rang 42) und Marc Besl (36 Punkte, Rang 43). Vorteil Tilburg.

Tipp: Tilburg gewinnt 3:2.

EC Hannover Indians – Höchstadt Alligators

Ein höchstinteressantes Duell zweier Teams, die beide das Potenzial haben, die sogenannten Großen zu ärgern. Die Indians, die gut starteten, dann einen Durchhänger hatten und seit Januar mit Boostantrieb durch die Liga jagten und die Höchstadter, die regelmäßig auch die Topvereine ärgerten und deren Saisonhöhepunkt, zumindest bisher, dass 3:2 gegen Rosenheim war. Dass die Alligators auch anders können, war beim 1:2 beim Tabellenletzten Klostersee zu sehen.

Tor: Hier haben die Indians nach der ruhigen Vorsaison einiges durchmachen müssen. Jan Dalgic musste sich einer schweren Operation unterziehen, wird frühestens wieder im Herbst mit dem Leistungssport fortfahren können. Damit lag der Hauptanteil an David Böttcher-Miserotti. Die bisherige Nr. 3 Sebastian Graf rückte auf, vermochte durchaus zu überzeugen. Um sicher zu gehen, wurde noch ein weiterer Torhüter verpflichtet. Ondrej Kufa von der U20 des tschechischen Zweitligisten Slavia Prag. Höchstadt musste ebenfalls den Ausfall seiner Nr. 1 hinnehmen. Benjamin Dirksen verletzte sich schwer, wird kaum in den Play-Offs wiederkommen. Jetzt liegt die gesamte Last beim 19jährigen Justin Spiewok, einer Leihgabe des DEL2-Ligisten Selber Wölfe. Mit 2,96 Gegentoren/Spiel macht er jedoch bis jetzt eine gute Figur. Vorteil: Indians

Abwehr: Der Ausfall des Leitwolfs Andrej Strakhov konnte bis jetzt relativ gut kompensiert werden. Die sieben Verteidiger sind aufeinander eingespielt, haben mit Turnwald (36 Punkte; Rang 11), der aus Bamberg stammt, Pohl (19 Punkte; Rang 40) und auch Selan (33 Punkte; Rang 19) drei Verteidiger mit Scharfschützenqualitäten. Der Ex-Deggendorfer Phillip Messing (21 Punkte, Rang 36) ist ein Abräumer, Tobias Möller (24 Punkte; Rang 29) sehr quirlig mit Offensivqualitäten, wie auch Robin Thalmeier, der von allen den größten Sprung nach vorne gemacht hat. Auch Nick Aichinger (12 Punkte, Rang 66), der immer wieder vom DEL-Partner Bremerhaven angefordert wird, ist eine feste Größe. Bei Höchstadt glänzt Defender Jake Fardoe (52 Punkte, Rang 3). Der Kanadier kam vom viertklassigen Pfaffenhofen und schaffte auf Anhieb die Anpassung auf die höhere Liga. Auch Martin Vojcak scort regelmäßig (29 Punkte, Rang 15), ist allerdings mehr der Passgeber. Vorteil: Indians

Sturm: Die Indians haben mit 220 (3,93/Spiel) Toren den fünfbesten Sturm im Norden, Höchstadt mit 175(3,65/Spiel) den viertbesten im Süden. Bei dieser Statistik scheinen die Indiane einen Hauch Vorsprung zu haben. Bei den Topscorern sind beide Teams nicht vorne vorhanden. Indians-Stürmer Matt Pistilli taucht mit seinen 70 Punkten lediglich auf Rang 19 auf, Kapitän Branislav Pohanka mit mäßigen 50 Punkten gar erst auf Rang 54. Es folgen Robin Palka, Sebastian Christmann, Sofiene Bräuner, Jayden Schubert, Igor Bacek, Dennis Palka und Joe Kiss in regelmäßigen Abständen. Das bedeutet schlicht, dass die Indians in allen vier Blöcken torgefährlich und somit schwer auszurechnen sind. Anders Höchstadt. Die Alligators können mit Jari Neugebauer (67 Punkte, Rang 10), Eetu-Ville Arkiomaa (64 Punkte, Rang 12) und Anton Seewald (54 Punkte, Rang 22) gleich drei Stoßstürmer nennen, die jederzeit für Tore und somit einen Erfolg verantwortlich zeichnen können. Aber auch in der zweiten Reihe haben die Alligators mit Dmitrij Litesov, Tim Zimmermann und Klavs Planics äußerst kompetente Stürmer. Vorteil: Höchstadt

Bei den Spezialisten stehen im Powerplay zum Penaltykilling die Werte 18,7 (Indians) Prozent zu 81,4(Höchstadt) und 19,6 Prozent (Höchstadt) zu 77,1(Indians) Prozent. Vorteil: Höchstadt

Tipp: 3:2 für die Hannover Indians

SC Riessersee – Crocodiles Hamburg

23 Jahre ist es inzwischen her, dass die Garmischer auf die Crocodiles getroffen sind. Damals stand beim SCR ein Leonhard Wild im Tor, in der Verteidigung ein Andrej Teljukin, der in dieser Saison noch, mit 46 Jahren in der Oberliga Nord in Diez spielte und im Sturm z.b. ein Michael Raubal. Für Hamburg damals u.a. im Tor Carsten Solbach, in der Verteidigung Daniel Nowak und im Sturm Harald Waibel. Damals gewann übrigens Hamburg in Garmisch 6:5 und 5:1.

In dieser Saison wollen beide den Sprung in die DEL2 realisieren, sind aber auch beide realistisch genug, in der nächsten Saison einen weiteren Versuch wagen zu wollen.

Tor: Beim SCR stehen mit David Allavena (2,00 Gegentore/Spiel; Platz 3) und Michael Böhm (2,37; Platz 7) zwei exzellente Keeper zwischen den Pfosten. Hamburg braucht sich allerdings nicht verstecken. Kai Kristian, mit 2787 Einsatzminuten auf Platz 1 im Norden, kommt auf 2,93 Gegentore (Platz 9). Back-up wäre Nils Kapteinat, der nur neun Spiele bestritt (3,02 Gegentore;, Platz 10), aber schon in Krefeld, zumindest auf der Ersatzbank, DEL-Luft schnuppern konnte. Vorteil: Riessersee

Abwehr: Der Star kam vor der Saison von den Scorpions. Jan Pietsch landete im Scoring mit 33 Punkten auf Rang 11, schaffte aber in der Plus-Minus-Wertung mit +54 einen überirdischen Wert. Dahinter folgt Simon Mayr. 22 Punkte sind gut, aber auch die 98 Strafminuten sollten nicht übersehen werden. Mit Thomas Schmid und Ryker Killins folgen solide Abwehrspieler, die aber mehr die klassischen Passgeber sind. Bei Hamburg glänzte, und daher wurde auch sein Vertrag vorzeitig verlängert, der schwedische Verteidiger Sebastian Moberg. Mit weitem Abstand folgen Yannis Walch und Philip Hertel. Vorteil: Hamburg

Sturm: Hier beherrschten zwei SCR-Stürmer das Saisongeschehen, sorgten dafür, dass der SCR mit 198 Toren den zweitbesten Sturm sein Eigen nannte: Lubor Dibelka, der 40jährige Altmeister aus Brünn, holte mit 87 Punkten die Scorer-Krone vor seinem Mannschaftskameraden Robin Soudek. Der 31jährige, zuletzt mit jeweils 45 Punkten gut, aber nicht auffallend, explodierte förmlich, brachte 83 Punkte zuwege und beförderte sich auf Rang zwei. Immer noch in Sichtweite Kevin Slezak. Die Leihgabe aus München erreichte mit 57 Punkten Rang 17. In der zweiten Reihe zeigten sich dann Stürmer wie Alexander Höller (48 Punkte, Rang 26), Tobias Kircher (38 Punkte, Rang 35) und Sam Verelst (30 Punkte, Rang 60). Bei Hamburg war er in den Vorjahren mehr aufgefallen: Dominik Lascheit. Der 28jährige Schleswig-Holsteiner überzeugte mit 79 Punkten, Rang 8 und einer Schusseffizienz von 17,8 Prozent. Sein Mannschaftskollege Harrison Reed holte immerhin 70 Punkte (Rang 17) und Adam Domogalla (60 Punkte, Rang 34). In der zweiten Hamburger Garde können Niklas Jentsch, Maximilian Spöttel und Maximilian Schaludek Spiele entscheiden und nicht zu vergessen, Lascheit kongenialen Partner Thomas Zuravlev. Vorteil: Riessersee. Bei den Spezialisten sieht es so aus: Im Powerplay führt Riessersee mit 87,1 Prozent gegenüber Hamburger Penaltykilling mit 81,3 Prozent. Umgekehrt führen die Hamburger mit 26,8 Prozent die Nordliste an, während Riessersee im Penaltykilling mit 83,7 Prozent auf Rang 3 steht. Vorteil: Riessersee

Tipp: Riessersee setzt sich mit 3:2 Siegen durch.


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AufstiegsplayOffs zur DEL2

Freitag 24.03.2023
ECDC Memmingen Memmingen
2 : 3
Saale Bulls Halle Halle
Höchstadter EC Höchstadt
4 : 3
Hannover Indians Hannover (Indians)
EC Peiting Peiting
4 : 6
Tilburg Trappers Trappers
Sonntag 26.03.2023
Saale Bulls Halle Halle
- : -
ECDC Memmingen Memmingen
Hannover Indians Hannover (Indians)
- : -
Höchstadter EC Höchstadt
Tilburg Trappers Trappers
- : -
EC Peiting Peiting