Aufstiegsfavorit Duisburg überspringt Pferdeturm-Hürde lockerHannover Indians

Aufstiegsfavorit Duisburg überspringt Pferdeturm-Hürde lockerAufstiegsfavorit Duisburg überspringt Pferdeturm-Hürde locker
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Es war ein Viertelfinale, wie man es sich eigentlich nicht wünscht. Der Westmeister hatte bisher lediglich im ersten Drittel beim Heimspiel gegen die Hannover Indians Probleme, danach lief es flüssig. Und wie es so ist. Wenn alles klappt, dann fallen auch Tore, die sonst nicht so leicht fallen würden. Dazu kam ein müder Nordverein, dessen empathischer Saisonhöhepunkt das Finale gegen den Lokalrivalen aus Langenhagen war. „Keine Chance“ im ersten Spiel und dazu die Pleite gegen die Scorpions, eine gefährliche Mischung.

So war es denn auch kein Wunder, dass die Partie am Sonntag nach exakt einer Spielviertelstunde entschieden war. Die Duisburger, gewarnt von der guten Leistung der Indians zu Spielbeginn von Partie eins, starteten äußerst konzentriert in das Match, nahmen sofort eine offensive Grundhaltung an. Fünf Schüsse in fünf Minuten sprechen eine deutliche statistische Sprache und die fünfte Kelle fand schließlich den Weg in die Maschen, vorbei an Indians-Keeper Ansgar Preuß (Indians-Coach Peter Willmann: „Der Ansgar ist ein großes Talent. Hat immer, vor allem im Training alles gegeben und brauchte einfach Spielpraxis“), dem die Sicht versperrt war, wie auch bei Treffer zwei von Manuel Neumann (10.). Dass die Hannoveraner sich nicht kampflos ergeben würden, wurde kurzfristig beim Gegentor von Nick Anderson (11.) klar, als dieser frei zum Schuss kam und dem ordentlich haltenden Felix Bick, eine bessere Bewertung verbietet sich bei nur gelegentlichen Einsätzen, beim 1:2 keine Chance ließ. Die Folge waren unterstützende Sprechchöre der Indians-Fans, deren aufmunternde Wirkung genau sechzig Sekunden Erfolg hatten. Pascal Zerrissen (12.) und der niederländische Nationalspieler Rafael Joly (13.) beendeten mit zwei weiteren Toren jede Hoffnung der Hannoveraner im Keim. Das 1:5 von Christoph Ziolkowski (19.) nahm kaum noch einer zur Kenntnis, zu überlegen agierten die Westdeutschen.

In Drittel zwei stand bereits nach wenigen Sekunden die Marschrichtung beider Mannschaften fest. Die einen wollten sich einspielen für die schweren Begegnungen gegen die Südvereine, die anderen die Partie nur noch zu Ende bringen. So war es dann auch kein Wunder, dass die Duisburger stellenweise zu leichten Toren (Dominik Meisinger, 27.; Andre Huebscher, 34.; Christoph Ziolkowski, 34.) kamen und andererseits den demoralisierten Gastgebern sogar noch zeigten, wie man eine angezeigte Strafe (Christoph ZiolkowskI; 39.) bestraft und anschließend auch noch bei Unterzahl mit einem schulbuchartigen Konter und einem kaltschnäuzigen Pascal Zerressen (40.) eine Shorthander erzielt. Mit einem 1:10 ging es in die Pause, wobei angemerkt werden muss, dass die Indians mit ihrer Einstellung dieses Ergebnis nicht verdient hatten. Ein 2:7 wäre fairer gewesen.

Drittel drei erbrachte dann nur noch das erwartete Schaulaufen. Indians-Coach Peter Willmann hatte zuvor ein Einsehen mit seinem bemitleidenswerten Keeper gehabt und diesen gegen Stammtorhüter Boris Ackers ausgetauscht. Der neue Mann führte sich gleich gut ein, stand wie eine Eins und die Duisburger, eh schon zurückhaltend, mussten bis zur 43. Minute warten. Dann traf der Mann des Tages, Duisburgs Christoph Ziolkowski (43.), zum vierten Male und beendete damit seine persönliche One-Man-Show. Den Schlusspunkt setzte schließlich Andre Huebscher. Der DEL-erfahrene Center (278 Einsätze) erhöhte mit seinem zweiten Tagestour auf 12:1 und erhöhte die Powerplay-Quote auf 66,7 Prozent.

Obwohl offiziell noch eine dritte Partie ansteht (Duisburgs Coach Uli Egen: „Hannover hat im ersten Spiel gut gespielt. Wir wollen weiter kommen und nehmen auch diese Begegnung sehr ernst“) ist das Viertelfinale entschieden. Zu groß waren die spielerischen Unterschiede. Unter dem Strich bleibt, aus hannoverscher Sicht, eine großartige Saison einer Indians- Mannschaft, die wirklich eine Mannschaft war und sich so dargestellt hat. Im sportlichen wie im menschlichen Bereich.  Wie weit die erfolgreiche Arbeit von Trainer Peter „Peewee“ Willmann fortgesetzt wird, steht augenblicklich in den Sternen. Allem Anschein nach wird Willmann, trotz bestehenden Vertrages bis 2016, die Indians verlassen. Da auch der Vertrag von Co-Trainer Marco Spors scheinbar nicht verlängert wird, sieht es ganz nach einer personellen Neuordnung der sportlichen Führung aus. Die nächsten Wochen werden somit am Pferdeturm spannend.


Du willst die wichtigsten Oberliga-News, Spielpläne und Live-Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die Hockeyweb-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple​  und Android​.
Drei Oberligisten stehen vor dem Sweep
Hannover Scorpions drehen Drei-Tore-Rückstand

​Der Nordmeister der Oberliga zeigte seine Qualitäten. Die Hannover Scorpions lagen nach knapp einer Viertelstunde in Garmisch mit 0:3 zurück und viele hatten schon ...

Bandennews
Neues von den Oberligavereinen im Norden und Süden

​Das Play-off-Viertelfinale in der Oberliga läuft – viele andere Vereine sind schon in der Sommerpause. Das sind die aktuellen Neuigkeiten....

Über 4000 Zuschauer in Rosenheim
Nur Heimsiege zum Viertelfinal-Auftakt in der Oberliga

​Das war ein sonnenklares Statement der Favoriten zum Auftakt des Play-off-Viertelfinals der Oberliga, die ihre Heimspiele durchweg bei einem Torverhältnis von 15:7 ...

Höchstadt beeindruckt mit starker Leistung
Hannover Indians erreichen vor über 4.100 Zuschauern das Viertelfinale

​Das letzte Spiel in der Oberliga-Achtelfinalserie brachte noch einmal Play-Off-Eishockey in Reinkultur. Zwei spielstarke Mannschaften, die nach dem Ablegen ihrer Ne...

Höchstadt und Indians gehen ins fünfte Spiel
Tilburg Trappers und Saale Bulls Halle erreichen Viertelfinale

​Der Freitagabend bot noch einmal bestes Play-Off-Eishockey in der Oberliga. Die Tilburg Trappers setzten sich schließlich wie auch die Saale Bulls Halle in Auswärts...

Torhüter des Herner EV hört auf
Björn Linda beendet seine Eishockey-Karriere

​Der Herner EV muss einen schweren Schlag verkraften. Torhüter Björn Linda beendet seine Eishockey-Laufbahn und wird sich ab sofort nur noch seiner Familie und dem B...

Fünf Oberligisten erreichen vorzeitig die nächste Runde
ECDC Memmingen meldet sich in Halle zurück

​Der Knaller des Oberliga-Play-off-Tages passierte in Halle. Die Saale Bulls, am Sonntag noch triumphaler 10:2-Sieger am Hühnerberg, kassierten eine empfindliche Hei...

Peiting und Indians gleichen aus – Halle zweistellig
Sechs Vereine stehen vor dem Direkteinzug ins Oberliga-Viertelfinale

​Das kann für einige eine kurze Runde werden. Jedenfalls stehen sechs Vereine direkt vor dem Aus im Play-off-Achtelfinale der Oberliga, müssen am Dienstag befürchten...

AufstiegsplayOffs zur DEL2

Freitag 31.03.2023
Deggendorfer SC Deggendorf
4 : 1
Saale Bulls Halle Halle
Tilburg Trappers Trappers
2 : 3
Starbulls Rosenheim Rosenheim
Hannover Indians Hannover (Indians)
3 : 8
Blue Devils Weiden Weiden
SC Riessersee Riessersee
3 : 4
Hannover Scorpions Hannover (Scorp.)
Sonntag 02.04.2023
Starbulls Rosenheim Rosenheim
- : -
Tilburg Trappers Trappers
Saale Bulls Halle Halle
- : -
Deggendorfer SC Deggendorf
Hannover Scorpions Hannover (Scorp.)
- : -
SC Riessersee Riessersee
Blue Devils Weiden Weiden
- : -
Hannover Indians Hannover (Indians)
Dienstag 04.04.2023
Deggendorfer SC Deggendorf
- : -
Saale Bulls Halle Halle
Tilburg Trappers Trappers
- : -
Starbulls Rosenheim Rosenheim
SC Riessersee Riessersee
- : -
Hannover Scorpions Hannover (Scorp.)
Hannover Indians Hannover (Indians)
- : -
Blue Devils Weiden Weiden