Alles ist möglich! Wölfe siegen in Timmendorf
An der Ostsee zeigten sich die Braunlager zur Freude der rund 70 mitgereisten Fans unter den über 800 Zuschauern von der ersten Sekunde an hellwach. Bereits nach 67 Sekunden gingen die Wölfe in Führung, im Powerplay verwertete Andreas Bippus einen Abpraller gedankenschnell. In der Defensive stand der ESC unheimlich kompakt und ließ nur wenige Gelegenheiten der Hausherren zu. In der 10. Minute fiel dennoch der Ausgleich, als Kenneth Schnabel einen Alleingang mit der Rückhand versenkte. Ärgerlich, dass zuvor ein klares Foul an ESC-Stürmer Christian Schock nicht gepfiffen wurde. Die Wölfe ließen sich durch den Gegentreffer aber nicht aus der Ruhe bringen und hatten das nötige Glück auf ihrer Seite: Michele Meridian zog den Puck von der Bande, etwa in Höhe der Bullykreise, direkt auf das Tor. Durch das Getümmel vor dem Timmendorfer Kasten rutschte die Scheibe unberührt über die Linie, die Harzer lagen wieder in Front. Im ESC-Tor war zudem Verlass auf Mario D'Antuono, der gegen Marcus Klupp den Vorsprung sicherte und reaktionsschnell den Schoner ausfuhr (15.).
Im zweiten Abschnitt übernahmen die Harzer deutlich die Kontrolle. Timmendorf fand gegen die perfekt organisierte Abwehr kein Durchkommen, selbst in Unterzahl hatten die Wölfe die besseren Möglichkeiten. Bilstein scheiterte mit seinem Break noch an Beach Boy-Keeper Björn Reinke (24.), kurz darauf nahm der ESC-Kapitän in Unterzahl per Querpass Nick Pitsikoulis mit, der zum 3:1 vollstreckte. Wieder Reinke verhinderte gegen Erik Pipp das frühzeitige vierte Wölfe-Tor (31.), bei Pipps satten Schuss in den Winkel war aber auch der Timmendorfer Keeper machtlos (39.). Als Pitsikoulis in Überzahl in der gleichen Minute sogar das 5:1 nachlegte, war die Begegnung praktisch entschieden. Im Schlussabschnitt spielten die Braunlager den Vorsprung sicher nach Hause, ein wirkliches Aufbäumen der Hausherren fand nicht statt. Patrick Saggaus Treffer in der Schlussminute änderte nichts mehr am verdienten Auswärtssieg der Wölfe. „Das war eine ganz starke Mannschaftsleistung, jeder ist für jeden gelaufen und hat sich reingehängt!“ zeigte sich Wölfe-Coach Bernd Wohlmann nach Spielschluss begeistert von seinem Team.
Getrübt wurde die Freude über den Erfolg allerdings durch die Verletzung von Erik Pipp. Der Stürmer schied im Schlussdrittel mit einer Schulterverletzung aus und wurde mit dem Krankenwagen in das Krankenhaus gebracht. Der zunächst befürchtete Bruch in der Schulter bestätigte nach den ersten Untersuchungen zum Glück nicht. Inwiefern allerdings der Bandapparat und die Muskeln im Schulterbereich Schaden genommen haben, wird erst die MRT-Untersuchung am Mittwoch zeigen.
Das nächste Spiel der Wölfe am Freitag ab 20 Uhr verspricht derweil, ein absolutes Highlight zu werden. Zu Gast am Wurmberg wird Spitzenreiter Rostock sein. Keine Frage, auch gegen die Piranhas wollen die Harzer ihre Siegesserie fortsetzen und hoffen dabei auf die Unterstützung der Fans. Auf Grund des zu erwartenden Zuschauerzuspruchs empfehlen die Verantwortlichen der Wölfe daher ein frühzeitiges Kommen, um an den Kassen lange Schlangen zu umgehen.
Tore: 0:1 (1:07) Bippus (Fichtl, Öttl/5-4), 1:1 (9:35) Schnabel (Andersson, Krützfeld), 1:2 (10:40) Meridian, 1:3 (24:47) Pitsikoulis (Bilstein/4-5), 1:4 (38:01) Pipp (Schock, Noob), 1:5 (38:59) Pitsikoulis (Öttl, Fichtl/5-4), 2:5 (59:03) P. Saggau. Strafen: Timmendorf 16, Braunlage 16. Zuschauer: 803.