Albrechts Dreier und Nidderys GlanztorStarkes Spiel beider Teams zwischen Duisburg und Herne
Frank Petrozza, Ex-Fuchs und nun Trainer des Herner EV, konnte nicht umhin, es anzuerkennen. „Super von dem Kanadier.“ Der Name, der „Francesco“ nicht einfiel, war Chad Niddery. Und tatsächlich war das Tor des Füchse-Angreifers bei 5:2 (2:0, 2:1, 1:1)-Sieg des EV Duisburg über die Mannschaft vom Gysenberg das Highlight. Und eigentlich hätte Niddery dem Scorerpunkt für die eigene Vorlage auch noch verdient. Bei einem Angriff über die rechte Seite ließ er Hernes Michel Ackers aussteigen, erwischte seinen eigenen „Pass“ frei vor dem Herne Tor und nagelte den Puck schließlich zum 4:1 unter die Latte.
Aus Sicht des EVD war es aber auch der Abend von Danny Albrecht. Drei Tore gingen auf das Konto des Stürmers, da ihn auch das 3:0 in Überzahl nachträglich gut geschrieben worden war, weil Geburtstagskind Raphael Joly offenbar doch nicht mehr an der Scheibe war. Sein schönster Treffer war auch gleich der erste: Beim 1:0 bekam er die Scheibe ebenfalls auf der rechten Seite, spielte einen Verteidiger aus und traf zur Duisburger Führung. Ein wichtiges Tor – wie die meisten 1:0-Treffer freilich – aber diesmal ganz besonders, weil Herne in den ersten zehn Minuten mehr vom Spiel hatte. Zwei Überzahlsituationen in der ersten und vierten Minute ließen die Gäste allerdings ungenutzt, was aber dafür sorgte, dass Duisburg erst mit Verzögerung ins Spiel fand. „Das war nicht unser Tag in Überzahl“, sagte Petrozza. „Aber Duisburg hat sehr gut in Unterzahl gespielt und Torhüter Sebastian Stefaniszin hat sehr gut gehalten.“ Da lag der HEV-Coach richtig. Doch ab der zehnten Minuten verlagerte sich das Spiel ins Herner Drittel. Der immens stark arbeitende Christoph Ziolkowski hatte noch Pech bei seinen Chancen, ehe Albrecht zulangte. Lars Grözinger erhöhte auf 2:0 (19.), als der den liegenden Gäste-Goalie Christian Wendler von hinten anschoss.
Das Spiel war ansehnlich und blieb es – weil Herne Eishockey spielen und es nicht zerstören wollte. So gab es eine Partie mit hohem Tempo für die 1771 Zuschauer zu sehen. Albrechts 3:0, folgte der erste Herne Treffer, sehenswert von Sam Verelst erzielt. Doch Nidderys Glanzstück zum 4:1 brachte die Vorentscheidung. Herne kam noch einmal auf 2:4 durch Aaron McLeod heran (52.), blieb gefährlich, hätte aber noch einen Ticken mehr riskieren müssen, um den EVD wirklich in Gefahr zu bringen. Dennoch musste Stefaniszin mit einer Glanztat gegen Jakub Rumpel eingreifen (57.). Schon zehn Minuten zuvor hatte er einen Einschlag verhindert, als Herne in Überzahl Damian Schneider freigespielt hatte. Doch der Füchse-Torhüter tauchte ab und erwischte den Puck noch irgendwie vor der Linie. Ein Empty-Net-Goal von Albrecht 19 Sekunden vor dem Ende brachte dann die Entscheidung.
„Das war ein sehr gutes und intensives Spiel von beiden Seiten“, sagte EVD-Trainer Tomas Martinec. „Wir haben in den ersten beiden Dritteln unsere Torchancen sehr gut ausgenutzt, danach haben wir etwas nachgelassen. Sebastian Stefaniszin hat uns im letzten Abschnitt im Spiel gehalten.“
Tore: 1:0 (14:17) Albrecht (Joly), 2:0 (18:35) Grözinger (Bettahar, Walch), 3:0 (23:11) Albrecht (Schmidt/5-4), 3:1 (25:29) Verelst (Rumpel, Dreischer), 4:1 (29:37) Niddery, 4:2 (51:03) McLeod (Luft, Reckers), 5:2 (59:41) Albrecht (Beck, Niddery/ENG). Strafen: Duisburg 10, Herne 8 + 10 (Verelst). Zuschauer: 1771.