AEC verschenkt drei Punkte trotz starker Leistung
AEC verschenkt drei Punkte trotz starker LeistungZwei Drittel lang zeigten die Heidschnucken ihre stärkste Saisonleistung gegen eines der Top-Teams und hätten die Partie nach 40 Minuten längst deutlich entschieden haben müssen. Aufgrund fahrlässiger Chancenverwertung und eines starken Gästetorwarts stand es aber nur 1:0 für den AEC. Ein Doppelschlag jeweils in Überzahl drehte das Spiel völlig überraschend im Schlussabschnitt zugunsten der Gäste, die bis dahin so gut wie nicht stattgefunden hatten. „Wir hatten Chancen für zwei Spiele, waren dominant und haben richtig stark gespielt, aber wenn man keine Tore schießt, kann man nicht gewinnen“, lautete daher auch der Kommentar von Finn Sonntag, sportlicher Leiter des AEC.
Auf der Heimfahrt in den Harz dürften sich die Gäste das ein oder andere Mal gezwickt haben, um festzustellen, dass sie nicht träumen und tatsächlich drei Punkte gewonnen hatten. Zwei Drittel lang zeigten die Heidschnucken nämlich die beste Saisonleistung gegen eines der Teams aus der oberen Tabellenhälfte und dies trotz des Fehlens wichtiger Spieler, wie Leif Buckup oder Dennis Szygula. Von Beginn an waren die Adendorfer hellwach und machten richtig Druck. Angriffswelle auf Angriffswelle rollte auf die Harzer zu, die sich phasenweise nur mit unerlaubten Weitschüssen oder andauerndem Halten, das leider viel zu selten geahndet wurde, befreien konnten. Das Team von Andreas Bentenrieder zeigte dominantes, modernes und schnelles Eishockey und ließ die Gäste nicht zur Entfaltung kommen. Die knapp 900 Zuschauer waren nach dem 1:0 im ersten Drittel mehr als angetan, nur über die Chancenverwertung wurde diskutiert, denn schon zu diesem Zeitpunkt hätten die Adendorfer mit drei oder vier Toren führen müssen.
Auch im zweiten Spielabschnitt ging die dominante Vorstellung der Hausherren weiter, bei denen sich Neuzugang Eriks Ozollapa nahtlos in die Mannschaft einfügte und mehrfach andeutete, was man von ihm noch erwarten kann. Die wenigen Angriffe der schwachen Gäste blieben meist in der gut formierten Abwehr des AEC hängen oder wurden von Varian Kirst, der zwei Drittel einen mehr als ruhigen Abend verlebte, sicher entschärft. Auf der Gegenseite häuften sich weiter die Möglichkeiten, aber es war wie verhext, es wollte einfach kein weiterer Treffer fallen. Auch die wenigen Überzahlmöglichkeiten, an denen man sicher noch arbeiten kann, wurden einfach nicht genutzt. „Das waren die besten zwei Drittel, die die Mannschaft bisher gespielt hat – perfekt, bis auf die Chancenverwertung“, meinte Andreas Bentenrieder nach dem Spiel, der seine Mannschaft trotz der Niederlage lobte.
Die Wölfe, die bis dahin ähnlich dominiert wurden, wie der AEC bei seiner 0:9-Niederlage im Harz, hätten sich über einen ähnlichen Zwischenstand zugunsten des AC nach zwei Drittel kaum beschweren dürfen. Wenn man aber den Deckel nicht drauf macht, kann man sogar so ein Spiel verlieren und so kam es dann, wie es kommen musste. Zwei dumme Strafen und ein Doppelschlag innerhalb einer Minute drehten ein Spiel, das zu diesem Zeitpunkt längst entschieden hätte sein müssen. Die Heidschnucken reagierten sichtlich irritiert und nach zwei Dritteln Vollgas schwanden nun zusehends die Kräfte. In der Folge verflachte das Spiel deutlich und beide Teams kamen kaum noch zu nennenswerten Chancen. Dass die Gäste aus einer der wenigen Chancen schließlich noch das 1:3 erzielten und nicht der AEC den Ausgleich, passte perfekt zu dieser kuriosen Partie. Völlig unnötig und unsportlich war der Stockschlag von Roman Nikitin eine Minute vor Ende der Begegnung gegen Michael Fichtl, der zum Glück nicht schwerer verletzt wurde. Klar hatte Fichtl zum gefühlt zwanzigsten Mal Nikitin gehalten und war Adendorfs Toptorjäger über die Niederlage frustriert, aber zum einen hatte es der Schiedsrichter diesmal sogar gesehen und zum anderen darf man als erfahrener Spieler nicht derart die Kontrolle verlieren. Roman Nikitin ist damit am Sonntag in Timmendorf gesperrt
Tore: 1:0 (3:48) Czernohous (Schneider), 1:1 (44:34) Hinz (T. Bannach/5-4), 1:2 (45:47) Öttl (Pipp, Bilstein/5-4), 1:3 (56:18) Pipp (Pape, Schock). Strafen: Adendorf 12 + 5 + Spieldauer (Nikitins), Braunlage 6 + 10 (Korkus). Zuschauer: 899.