Adendorfer EC verliert auch gegen Braunlage
Weder die Trainerentlassung, die Umstellungen von Co-Trainer Dieter Kinzel, noch die Tatsache des 500. Spiels von Peter Hofmann im Trikot des AEC konnten die gegenwärtige Blockade bei den Heidschnucken lösen. Am mangelnden Kampfgeist oder Einsatz lag es dabei nicht, die Mannschaft kämpfte auch gestern wieder vorbildlich, aber es wirkt vieles sehr schwer und hart erarbeitet. Die Mannschaft wirkte mental nicht immer frisch und aufgrund der Niederlagenserie zum Teil verunsichert. Besonders das Aufbau- und Überzahlspiel, welche am Beginn der Serie noch so gut funktionierten, wirken derzeit schwerfällig und mit etlichen Fehlern behaftet. Dazu kamen auch gestern wieder einige unerklärliche Abwehrfehler oder die derzeit mangelnde Fähigkeit, einen Puck unbedrängt einfach mal aus dem eigenen Drittel zu klären. Den Braunlagern genügte es, ab der Hälfte des Spiels mit zwei bis drei Spielern auf Schlüsselspieler, wie Roman Nikitin draufzugehen, um diese so weit wie möglich aus dem Spiel zu nehmen und ansonsten immer mal wieder das Tempo anzuziehen. Dieses konnten die Heidschnucken letztlich nicht immer mitgehen. Auch wenn das Spiel bis kurz vor Schluss nicht endgültig entschieden war, hatte man ab der 30. Minute selten das Gefühl, dass hier heute drei Punkte durch die Heimmannschaft eingefahren werden.
Dabei fing es eigentlich noch recht gut an. Mit einigen Änderungen in der Verteidigung und der augenscheinlichen Devise, erst einmal hinten sicher zu stehen, konnte der AEC die Partie offen gestalten und kam auch selbst zu guten Tormöglichkeiten. Die Mannschaft arbeitete konzentriert, diszipliniert und engagiert. Aufgrund der starken Leistungen beider Torhüter ging es mit 0:0 in die erste Drittelpause. Kaum war die beendet, erzielte natürlich Peter Hofmann, der vor der Partie für sein 500. Spiel im Dress des Adendorfer EC geehrt wurde und zudem die Kapitänsbinde tragen durfte, das umjubelte 1:0 für die Heidschnucken. Die Führung hielt, im Moment leider typisch für den AEC, keine drei Minuten. Die Adendorfer bekamen in Unterzahl die Scheibe nicht aus dem Drittel, ein abgefälschter Schuss und schon stand es 1:1. Ein verdeckter, aber nicht unhaltbarer Schuss von Meridian führte noch vor der zweiten Pause zum 1:2 für die Gäste, während der AEC in Form von Böttger und Czernohous seine ebenfalls vorhandenen Chancen wieder einmal nicht nutzen konnte. Im letzten Drittel kontrollierten die Gäste weitgehend das Tempo, ebenso das Spiel und erzielten früh das 1:3. Die kurzzeitige aufkommende Hoffnung nach Schrotty Schneiders Anschlusstreffer zum 2:3 folgte – natürlich – postwendend ein erneuter Treffer der Gäste und das vorentscheidende 2:4. Roman Nikitin hätte eine Minute vor Schluss mit einem Penalty trotzdem noch einmal für Spannung sorgen können, aber D´Antuono im Tor der Wölfe parierte großartig. Als Kirst für einen sechsten Feldspieler vom Eis fuhr, kassierten die Heidschnucken noch das 2:5 ins leere Tor, auch das ist im Moment eine Konstante bei den Spielen des AEC.
Auch wenn es nach Durchhalteparole klingen mag, noch ist nichts verloren. Von Platz zwei bis fünf ist angesichts einer Doppelrunde und damit vier Spielen gegen jeden Gegner noch immer alles möglich. Die momentan unangefochtenen Timmendorfer lagen in der vergangenen Saison lange abgeschlagen auf Platz fünf, um am Ende noch triumphal die Playoffs zu erreichen. Der neue Trainer des AEC wird dennoch eine Menge Arbeit vor sich haben, aber dafür holt man ja einen neuen Trainer. In der Zwischenzeit sollten bei den Partien gegen die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte – wie z.B. am Sonntag, 18.30 Uhr beim HSV – tunlichst keine Punkte liegengelassen werden, will man oben noch einmal angreifen.
Tore: 1:0 (22.) P. Hofmann (Korlak, Nikitin/5-4), 1:1 (25.) Lomascolo (Hinz, Pipp/5-4), 1:2 (37.) Meridian (Hinz, Billstein), 1:3 (45.) Bippus (Meridian, Billstein/5-4), 2:3 (46.) Schneider (Richardt, Böttger/5-4), 2:4 (47.) Lomascolo (Schock), 2:5 (60.) Pipp (ENG). Strafen: Adendorf 10, Braunlage 14 + 10 (Ficht). Zuschauer: 605.