Achterbahnfahrt für die DrachenTurbulentes Spiel in Erfurt

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Die knapp 500 Zuschauer, die am Freitagabend den Weg in die Erfurter Eishalle gefunden hatten, erlebten im Spiel der Black Dragons Erfurt gegen den ECC Preussen aus Berlin eine wahre Achterbahnfahrt. Zunächst sah alles nach einem klaren Erfolg der Gastgeber aus, dann im Mittelabschnitt drehten die Gäste die Partie und gingen mit einer Führung in die zweite Pause. Die Erfurter jedoch konnten die Partie noch einmal drehen und gingen am Ende mit einem 7:5 (3:0, 0:4, 4:1)-Sieg vom Eis.

Die Erfurter legten los wie die berühmte Feuerwehr und hatten durch Bodie nach wenigen Sekunden die erste dicke Chance, diese jedoch konnte nicht genutzt werden. Nur 90 Sekunden später aber machte es Paul Klein besser. Enrico Manske hatte in der Rundung die Scheibe stark erobert, der Pass vors Tor wurde von einem Abwehrspieler unglücklich abgefälscht und landete dadurch genau bei Paul Klein. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und vollendete trocken in die obere rechte Ecke des Berliner Tores. Der Jubel des Erfurter Publikums war noch nicht richtig verhallt, da schlugen die Gastgeber erneut zu. In seiner unnachahmlichen Art tankte sich Oliver Otte über die rechte Seite durch und spitzelte dem Goalie der Preussen den Puck zwischen den Schonern durch. Es stand 2:0. Beim dritten Erfurter Treffer halfen die Gäste wieder ein klein wenig mit, Vymazal hatte im Spielaufbau die Scheibe an Bodie verloren, dessen Pass wurde von Schümann aufgenommen und zum 3:0 im Berliner Tor versenkt. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade 4:29 Minuten gespielt. Auch im weiteren Verlauf des ersten Drittels waren die Gastgeber eindeutig Herr im Haus, erspielten sich etliche gute Chancen (Bodie, Schümann, Zurek um nur einige zu nennen) konnten aber keine dieser Chancen nutzen und so ging es mit einem 0:3 in die erste Pause. Diesen Rückstand konnte man aus Berliner Sicht durchaus noch als schmeichelhaft bezeichnen. Keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass die Partie im Mittelabschnitt eine kolossale Wendung nehmen sollte.

Auch im zweiten Drittel hatten die Gastgeber zunächst mehr vom Spiel, dabei blieb es aber bei einem optischen Übergewicht, ohne dass man sich gute Torchancen erarbeiten konnte. Die Berliner stattdessen kamen immer besser zum Zug und übernahmen nun mehr und mehr das Kommando auf dem Eis und so bekam auch Stephan Löffelholz immer mehr zu tun. Nach 25 Minuten kam es dann wie es kommen musste, die Berliner nutzten ihre erste Überzahl gleich zum 1:3 aus. Dieser Treffer von Kumeliauskas schien die Gastgeber bis ins Mark getroffen zu haben. Wie gelähmt wirkten die Aktionen der Erfurter nun, was von den Preussen auch weidlich ausgenutzt wurde. Innerhalb von nicht einmal 60 Sekunden traf zunächst Schimming mit einem trockenen Schuss zum 2:3 und diesem Treffer lies Philip Reuter gar noch das 3:3 folgen. Die Black Dragons waren nun vollends von der Rolle, man kam quasi bei jedem Zweikampf einen Schritt zu spät, und konnten sich allein bei Goalie Stephan Löffelholz bedanken, dass es zunächst beim 3:3 blieb. Aber auch Löffelholz konnte den Berliner Angriffswirbel nicht im Alleingang stoppen. Gut 5 min vor der zweiten Pause war es dann passiert. Statt einen ungefährdeten Sieg einzufahren, nach dem es noch im ersten Abschnitt ausgesehen hatte, lagen die Erfurter plötzlich mit 3:4 zurück. Pierre Gläser war der Torschütze zum 3:4. Zum Glück für die Erfurter konnten die Berliner keine weiteren Treffer erzielen, die Chancen dazu waren durchaus vorhanden und es ging mit einem 3:4 aus Erfurter Sicht in die zweite Pause.

Die Drittelpause schien für die Gastgeber genau zum richtigen Zeitpunkt zu kommen. Wie verwandelt kamen die Erfurter aus der Kabine und hatten auch gleich das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Nach nur 14 Sekunden konnte Goalie Hoffmann einen Schuss von Bodie nur kurz abwehren und Jan Zurek bedankte sich mit dem 4:4-Ausgleich. In den nächsten Minuten entwickelte sich ein stetiges Auf und Ab mit Chancen auf beiden Seiten, den nächsten Treffer allerdings sollten wieder die Erfurter erzielen. Wieder hatte sich Otte über die rechte Seite durchgesetzt und vollendete erneut durch die Schoner des Goalies zum 5:4. Die Drachen hatten nun wieder mehr vom Spiel und hätten in dieser Phase gut das 6:4 erzielen können, was wohl einer Vorentscheidung gleich gekommen wäre. Aber es sollte nicht sein, allein Bodie scheiterte zweimal aus aussichtsreicher Position und so blieb es bis zur 56. Minute beim knappen 5:4. Dann bekamen die Berliner eine Überzahl zugesprochen und diese konnten sie durch Max Janke zum 5:5-Ausgleich nutzen. Aber statt nun auf die Vorentscheidung zu drängen, verloren die Berliner erneut den Faden und brachten so die Black Dragons wieder ins Spiel. Diese nutzten das dann auch zur Entscheidung aus. Otte hatte sich zunächst im Zweikampf durchgesetzt und Nickel bedient. Dieser fuhr um das Berliner Tor herum, täuschte einen sogenannten „Altdeutschen“ an, spielte aber stattdessen auf den frei stehenden Josef Huber, welcher eiskalt zum 6:5 vollstrecken konnte. Genau zehn Sekunden nach diesem Treffer legte Felix Schümann noch das 7:5 nach und damit die Entscheidung nach. Die Berliner versuchten zwar noch einmal alles, opferten sogar ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers, ein weiterer Treffer allerdings wollte nicht mehr gelingen.

Tore: 1:0 (1:46) Paul Klein (Enrico Manske), 2:0 (3:23) Oliver Otte (Marcel Weise), 3:0 (4:29) Felix Schümann (Kyle Bodie), 3:1 (24:55) Donatas Kumeliauskas (Philip Reuter, Fabian Wagner/5-4), 3:2 (27:11) Christopher Schimming (Fabian Wagner, Donatas Kumeliauskas), 3:3 (27:51) Philip Reuter (Donatas Kumeliauskas, Fabian Wagner), 3:4 (35:16) Pierre Gläser (Michal Vymazal, Phillipp Grunwald), 4:4 (40:14) Jan Zurek (Kyle Bodie, Robin Sochan), 5:4 (45:14) Oliver Otte (Oliver Kämmerer), 5:5 (55:50) Max Janke (Marc-Andre Niedermeyer/5-4), 6:5 (56:53) Josef Huber (Oliver Otte, Andreas Nickel), 7:5 (57:03) Felix Schümann (Robin Sochan, Oliver Kämmerer). Strafen: Erfurt 12 +10 (Manske), Berlin 12. Zuschauer: 482.


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