8:2 für Rostock: Hannover Indians im Augenblick auf TalfahrtHamburg jetzt Vierter, Krefeld holt auf
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Im Augenblick scheint es, als ob das Selbstbewusstsein der Indians mit dem Verlassen des Pferdeturmgeländes weg ist. Da kommt es gut, dass jetzt erst einmal gegen Hamm (3.1.) und Hamburg (8.1.) zwei Heimspiele anstehen, bevor es zu den coronagebeutelten Leipzigern geht. Nach dem kleinen Saisontief jetzt wieder im Höhenflug sind die Herner, die nach dem Erfolg in Diez nur noch die Scorpions vor sich haben, wobei die allerdings 13 Punkte entfernt sind. Die Crocodiles haben die Indians überholt, stehen jetzt auf vier und müssen am kommenden Wochenende zum direkten Duell an den Turm. Ein norddeutsches Derby mit besonderem Esprit. Im Mittelfeld überraschten die Piranhas und die Krefelder mit deutlichen Siegen, so dass vermutlich die Vergabe der Plätze ab Platz fünf noch nicht vorentschieden ist.
Krefelder EV U23 – Icefighters Leipzig 4:1 (1:1, 2:0, 1:0)
21:11 lautete die Formel für das richtige Ergebnis. 21 Feldspieler der Krefelder gegen nur noch elf Verbliebene der Icefighters. Diese personelle Überlegenheit musste sich auszahlen und das tat sie dann auch nach zwei Dritteln, wobei die Icefighters die Partie lange offen hielten und sich erst nach 57 Minuten endgültig geschlagen gaben. Ebenfalls ausschlaggebend das Powerplay des KEV, der auf 50 Prozent kam, während die Leipziger alle sechs Gelegenheiten ungenutzt ließen. Nach fünf Minuten gingen die Gäste durch Sofiene Bräuner in Führung. Der Ausgleich fiel dann in der 16. Minute durch Maciej Rutkowski. Bereits in der 22. Minute brachte Verteidiger Michael Schaaf mit seinem ersten Saisontor den KEV in Führung. Alexander Blank erhöhte in Überzahl in der 37. Minute auf 3:1 und das 4:1, 149 Sekunden vor Schluss war etwas ganz Besonderes. Philipp Kuhnekath traf, es war insgesamt sein erstes Saisonspiel, in doppeltem Unterzahlspiel zum 4:1.
Hammer Eisbären – Crocodiles Hamburg 1:4 (0:2, 1:1, 0:1)
Die Eisbären kämpften verzweifelt, konnten aber wiederum einem abgezockteren Gegner nicht standhalten. Natürlich war am Ende der Sieg der Crocodiles verdient, aber er fiel zu hoch aus und eigentlich hätten die Hammer wenigstens einen Punkt holen müssen. Nach ausgeglichenem Start traf erst in Überzahl Patrick Saggau, dann fünf Minuten später, in der 15. Minute Thomas Zuravlev zur 2:0 Führung der Elbestädter. Bei diesem Ergebnis blieb es bis kurz vor Ende des zweiten Drittels. Erneut Patrick Saggau (39.) traf zum 3:0, dann netzte der Hammer Florian Kraus zum Ehrentor der Gastgeber ein. Im letzten Drittel warfen beide Teams alles nach vorne, erspielten sich zahlreiche Möglichkeiten, aber lediglich Ricco Rossi schaffte es in der 56. Spielminute, den gegnerischen Keeper Sebastian May zu bezwingen.
Rostock Piranhas – Hannover Indians 8:2 (3:1, 3:0, 2:1)
Im Augenblick völlig von der Rolle scheinen die Indians. Der Tabellenführer nach sieben Spieltagen befindet sich im Augenblick im freien Fall und man kann nur hoffen, dass die Heimniederlage gegen Herford ein Fauxpas bleibt. Auch in Rostock half den verunsicherten Indianern die schnelle Führung von Armin Finkel (4.) nicht zu mehr Selbstbewusstsein. Im Gegenteil. Die Rostocker nahmen die Fährte auf und drängten den Gegner ohne große Gegenwehr in sein Territorium zurück. Nacheinander trafen Jonas Gerstung (12.), Jayden Schubert (17.), Tom Pauker (19.), Tom Voronow (33., 38.) und Felix Stopinski (35.) zum Zwischenstand 6:1, bei dem natürlich das Spiel längst entschieden war. Zwar durfte Indians-Kapitän Branislav Pohanka (45.) kurz für Hoffnung sorgen, aber spätestens nach dem Doppelschlag in der 50. Minute, initiiert von Tom Pauker und Jayden Schubert war die Messe für die Gäste gelesen.
EG Diez-Limburg – Herner EV 5:6 (1:4, 1:1, 3:1)
Mancher Trainer in der Oberliga würde sich freuen, wenn seine Mannschaft die Moral der Diezer aufweisen würde. Auch gegen Herne zeigte der Underdog eine prächtige Leistung, nippte am Punkt und musste am Ende doch alle Zähler abgeben. Schuld daran war der Start. Die Herner trafen durch Denis Fominych (4., 14.) und Patrick Asselin (13.) zum 3:0, ehe Henry Wellhausen (15.) auf 1:3 verkürzte. Der 21-Jährige, vor der Saison aus Rosenheim gekommene Stürmer, erzielte bereits sein viertes Saisontor und hat seine persönliche Bestleistung bereits um 100 Prozent überboten. Danach trafen beide Teams abwechselnd. Marcus Marsall (20.), Michael Ackers (27.) und Nico Kolb (48.) für Herne, Cheyne Matheson (25.) und Steve Slaton (41.) für die EGDL. Spannend wurde es noch einmal am Ende. Niklas Hildebrand traf zum 4:6 in der 57. Minute und fünf Sekunden vor Spielende verkürzte der scheidende R.J. Reed gar noch auf 5:6. Für den Ausgleich reichte danach die Zeit nicht mehr.