„100-Years-Feier“ am Pferdeturm ein voller ErfolgBrad Bagu von den Hannover Indians besonders geehrt

Der absolute Höhepunkt war sicherlich die besondere Ehrung von Brad Bagu. Die Verteidigerlegende, zusammen mit Kent Todd einer jener Akteure, die von den Fans am Turm als „Eishockeygötter“ verehrt wurden, durfte miterleben, wie sein Trikot mit der Nr. 39 nicht nur unter das Hallendach gezogen wurde, er wurde auch darüber informiert, dass eben diese Nr. 39 nicht wieder an einen Spieler der EC Hannover Indians vergeben wird. Eine Ehre, die dem früher eisenharten Spieler förmlich die Sprache verschlug: „Ich bin sprachlos. Ich habe hier eine solch tolle Zeit erlebt, ich freue mich riesig.“
Dazu gab es noch jede Menge weiterer Highlights, wie die Rückkehr des Sülzers. Frank Scharnberg, in den achtziger Jahren mit Hilfe der damaligen Pferdeturm Eagles zum ECH gekommen und später zur Sprecherlegende geworden, heizte die anwesenden 2500 Zuschauer an und dann wurde es still im Publikum, als der Sülzer die beiden Mannschaften, einmal das Aufstiegsteam der Saison 2008/09 und auf der anderen Seite ein ECH-Traditionsteam einzeln auf das Eis rief. Heraus kamen bei etwa 40 Aktiven, etwa 10.000 Spiele Erfahrung und diese Aktiven zeigten, dass sie ihre Fertigkeiten noch nicht verlernt hatten. Zwar alles eine Spur langsamer aber die läuferischen Leistungen und vor allem das Auge und die Technik, alle Skills waren noch vorhanden.
Da war es dann auch kein Wunder, dass die wirklich unterhaltende Partie, in der sich der heutige Füssener Eismeister Jens Hoppe und der Sportdirektor der Hannover Indians, kurz vor Ende noch eine heftige Rangelei lieferten, friedlich und, wie in solchen Spielen üblich, unentschieden (10:10) trennten. Wer die Tore geschossen hatte, wissen wohl nur die beiden Schiedsrichter und der Spielberichtsbogen aber das ist ja auch wirklich egal.
Bevor jedoch die heiße Dusche auf die abgekämpften Cracks wartete, fand die anfangs erwähnte Spielerehrung statt und Indians-Geschäftsführer Andy Giesau hatte dann auch noch die gute Meldung zu verkünden, dass die aktuellen Indians-Spieler Stefan Goller und Robby Hein ihre Verträge um ein Jahr verlängert hatten. Allerdings musste die Fangemeinde dann noch zur Kenntnis nehmen, dass der Alt-Internationale Andreas Morczinietz schon mit 41 Jahren seine Karriere beenden wird: „Ich bin von vielen Verletzungen verschont geblieben. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für ein Ende.“
Dann begann der zweite Teil des Abends, die echte Verlängerung. Alle Spieler, die die Kabinenräume verließen, mussten sich durch die wartende Fantraube kämpfen und nur der liebe Fotogott weiß, auf wie vielen Selfies die staunenden und stolzen Indians-Cracks zu sehen sind.
Daneben standen, sichtlich ergriffen, die Stars der achtziger Jahre, wie Trainer Paul Sommer oder Thomas Jungwirth, der gleich seine ganze Familie mit nach Hannover gebracht hatte. Aber auch Eissportfans der besonderen Art ließen sich sehen, wie Christoph Stein-Schneider, Gitarrist der hannoverschen Band „Fury in the Slaughterhouse“, der vor zwanzig Jahren dem Ruf von Kerry Goulet für ein Benefizspiel gefolgt und dem Puck nachgejagt war.