Noch vier Oberligaspiele

"Rote Teufel" warten noch auf die Lizenz"Rote Teufel" warten noch auf die Lizenz
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Noch vier Spiele stehen für die Roten Teufel Bad Nauheim in der Oberliga-Abstiegsrunde auf dem Programm. An diesem Wochenende gastieren zunächst am Freitag die Ratinger Ice Aliens im Kurpark (Beginn 19:30 Uhr), am Sonntag geht es dann zum aktuellen Tabellenzweiten TEV Miesbach (Beginn 18:30) Uhr.

Noch machen sich die Außerirdischen aus Ratingen Hoffnungen auf den sportlichen Klassenerhalt angesichts von fünf Punkten Rückstand bei noch ausstehenden vier Spielen. Dabei hat das Team von Trainer Stefan Kagerer mit den Roten Teufeln und am Sonntag gegen Stuttgart zwei Pflichtaufgaben gegen bereits feststehende Absteiger im Programm, so dass sechs Zähler natürlich fest einkalkuliert sind. "Wir stehen mit Miesbach, Klostersee und Füssen in einem Vierkampf um den zweiten Platz. Wenn wir alles gewinnen, könnte das letzte Spiel gegen Füssen noch zu einem Endspiel für uns werden.", sagt der Coach und fügt an: "Natürlich setze ich darauf, dass Miesbach in Berlin verliert und auch in einer weiteren Begegnung noch Punkte lässt. Selbst bei Punktgleichheit haben wir im direkten Vergleich die Nase vorn."

Personell hat Kagerer zwar soweit alle Mann an Bord, dennoch gibt es in einem Bereich Probleme: „Vor allem in der Defensive müssen wir in den letzten Spielen stabiler werden. Ich kann beispielsweise auf Michael Hrstka im Moment einfach nicht verzichten. Das haben die drei Spiele, in denen er gefehlt hat, ganz klar gezeigt", unterstreicht der Trainer. "Der Weggang von Chris Gustafson war fatal, da wir trotz aller Bemühungen keinen gleichwertigen Ersatz verpflichten konnten. Diese Situation sorgt dafür, dass die Angreifer nicht so frei agieren können. Einer von ihnen muss immer etwas zurück bleiben, um für eine weitere Absicherung nach hinten zu sorgen“, so Kagerer. In der heutigen Partie dürfte dies jedoch keine allzu große Rolle spielen, denn auch ohne große Anstrengung hatten die Gegner der Roten Teufel zuletzt relativ leichtes Spiel, wie das 1:6 am Dienstag gegen Oberhausen gezeigt hat. Zudem gelten die Ratinger als sehr treffsicher, hatten sie in der Vorrunde immerhin 130 Tore erzielt (mehr als z.B. die Meisterrunden-Teilnehmer Peiting, Weiden oder auch Neuwied) und waren in den Playdowns auch schon 39 Mal erfolgreich. Hierbei taten sich besonders der Kanadier Mike McCormick (25 Saisontore, 40 Assists) sowie der Finne Antti-Jussi Miettinen (19 / 28) hervor, aber auch erfahrene Recken wie Matthias Vater (17 / 30) oder der Slowake Peter Staron (19 / 23) tragen zum Offensivspiel bei. Eine Nummer Eins der Statistik haben die Ice Aliens übrigens auch in ihren Reihen: der ehemalige Düsseldorfer Sebastian Odenthal ist derzeit der „böse Bube“ der Liga mit insgesamt 208 Strafminuten. Aufgrund dessen war der Verteidiger schon drei Mal gesperrt, in der Abstiegsrunde ist er jedoch eine der tragenden Säulen in der Defensive.

Für die Ratinger wird es wichtig sein, möglichst weit vorne in der Abschlusstabelle zu stehen, um auch nächste Spielzeit nach eventuell Oberliga spielen zu können. Vom Zuschauer-Potenzial ist dies zumindest der Anspruch, denn mit fast 1.300 Fans pro Heimpartie sollte man diese Liga stemmen können. Aber auch sportlich sollte man nächste Spielzeit einen weiteren Schritt nach vorne machen, und mit Stefan Kagerer hat man dabei einen durchaus erfolgreichen Trainer gefunden. Das Umfeld stimmt jedenfalls, so dass es in den letzten 14 Tagen noch einmal um alles geht für die Außerirdischen.

Der Auswärtsgegner der Roten Teufel am Sonntag hat das Saisonziel Klassenerhalt nah vor Augen, nachdem der TEV Miesbach mit vier Zählern Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz Rang zwei der Tabelle belegt. Etwas überraschend ist es schon, dass die Bayern nur einen Punkt hinter dem Topfavoriten Eisbären Berlin liegen, allerdings ist das Team von Trainer John Samanski auf den Punkt genau topfit und hat sogar zuletzt die Eisbären mit 4:1 besiegen können. Somit dürfte auswärts nicht viel zu holen sein für die Mannen von Bill Lochead, der an diesem Wochenende auf die zuletzt wieder zum Kader gehörenden Petja Pieitläinen und Peppi Eckmair verzichten wird. Stattdessen kommen erneut die Junioren zum Einsatz, die ihren Job mehr als zufriedenstellend erledigten. Auch wird Sascha Mader nach überstandener Grippe zurückerwartet, ebenso läuft Oliver Hackert nach seiner Sperre wieder auf. Lediglich Johannes Saßmannshausen ist nach wie vor krank geschrieben. Vor allem das Heimspiel gegen Ratingen wird wichtig sein - wenn auch nicht aus sportlicher Hinsicht, nachdem man ja bereits als Absteiger feststeht. Der vorläufige Insolvenzverwalter zeigte sich nämlich zuletzt besorgt wegen der geringen Zuschauerzahlen, "so dass es bei einem ähnlich schwachen Besuch im Match gegen Ratingen nochmal ganz eng wird", so Götz Lautenbach vom Insolvenzbüro. "Wir hoffen, dass uns die Fans in den beiden noch ausstehenden Heimspielen unterstützen werden, damit unser Fortführungskonzept, das wir am Mittwoch vorgestellt haben, greifen kann", erläutert Geschäftsführerin Simone Grünewald die Situation. Sollten die Zahlen am Ende der Saison stimmen, so wird es demnach also weitergehen mit den Roten Teufeln und der Eishockey-Tradition in der Kurstadt. In welcher Liga dies jedoch sein wird, das steht derzeit noch in den Sternen.


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