Noch ein Heimspiel

Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen gibt es im Passauer „Ice Gate“ Oberligaeishockey. Die Black Hawks Passau empfangen am Dienstag, 20 Uhr, die Tölzer Löwen, den Tabellenführer. Chancenlos sieht Vorstand Christian Eder sein Team dabei nicht, bereits am Sonntag sind die Hawks gegen den EV Füssen knapp daran vorbei geschrammt, die Pleitenserie zu stoppen. Erst mit der Schlusssirene stand die 1:2 (0:0, 0:0, 1:2)-Niederlage gegen die Allgäuer fest.
Sonntag, später Abend im Passauer „Ice Gate“: Mit der Schlusssirene ist die 17. Niederlage in Folge für die Black Hawks besiegelt, trotzdem erheben sich Sekunden später die Zuschauer auf der Sitzplatztribüne, belohnen die Mannschaft mit stehenden Ovationen, die Fans feiern mit Sprechchören. Der Dank für 60 Minuten packendes Eishockey und großartigen Kampfgeist, den die Hawks gegen den EV Füssen gezeigt hatten. „Das war seit langem das beste Spiel, so macht zuschauen Spaß“, konnte Vorstand Christian Eder seine Enttäuschung über die Niederlage in Grenzen halten. Denn bei allem Lob, ein Wehrmutstropfen bleibt: Die Punkte sicherten sich die Leoparden, damit bleiben die Hawks weiter vier Punkte hinter dem Vorletzten Miesbach. Mag sein, dass es anders gekommen wäre, hätte Dustin Hughes nicht im ersten Drittel einen Penalty vergeben und hätte sich Füssens Keeper Christian Krüger nicht als „Mann mit tausend Händen“ präsentiert. Ihm galt der Dank seines Trainer Dave Rich in der Pressekonferenz, während Passaus Übungsleiter Klaus Feistl der entgangenen Chance nachtrauerte: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, wir haben gegenüber den letzten Spielen erneut zugelegt. Ausgemacht hat den Unterschied, dass wir heute keinen Knipser dabei hatten.“ Mehr als 40 Minuten war das Spiel zwischen den Hawks und Füssen ausgeglichen, Chancen hatte beide Mannschaften, Tore wollten aber nicht fallen. Nur Garret Festerling blieb es im Schlussabschnitt vorbehalten, seine Farben in Führung zu bringen. Mit einem Traumtor: Er legte sich den Puck auf den Schläger und zauberte ihn so am erneut ausgezeichneten Keeper Jozef Ondrejak vorbei. „Das habe ich zuletzt in der DEL oder NHL gesehen“, staunte auch Klaus Feistl über die Fähigkeiten des bestes Angreifers der Liga. Danach blieb die Partie offen, das Chancenplus verzeichneten sogar die Gastgeber. Doch wieder jubelten die Allgäuer. Eric Nadaeu legte sich die Scheibe mit der Hand vor und netzte im kurzen Eck ein, ein umstrittener Treffer kurz vor dem Ende. Damit setzten die Hawks alles auf eine Karte, nahmen zu Gunsten eines weiteren Angreifers den Keeper vom Eis und wurden zunächst belohnt. Christian Setz verkürzte auf 1:2, danach fand die Scheibe aber keine Lücke mehr in der Füssener Hintermannschaft.
„Wenn das so weiter geht, bin ich mir sicher, spätestens nächstes Wochenende sammeln wir endlich wieder Punkte“, gab sich Vorstand Christian Eder trotzdem zuversichtlich. Keine Erwartungen also für das Heimspiel am Dienstag im „Ice Gate“ (20 Uhr) gegen Tabellenführer Bad Tölz? „Oh doch, gegen die Löwen haben wir eigentlich immer gut ausgesehen und zu Hause sogar einen Punkt ergattert. Vermessen dürfen wir aber nicht sein“. Tatsächlich werden die Oberbayern ihrer Favoritenrolle gerecht, gelten als designierter Aufsteiger und führen souverän die Oberligatabelle an. Unverwundbar sind die Löwen dennoch nicht, Freiburg hat es vorgemacht und die „Buam“ am Sonntag 7:2 besiegt. „Das wird sicher ein Eishockeyleckerbissen unter der Woche. Wer weiß, wann wir die Tölzer wieder in Passau spielen sehen“, wirbt Christian Eder. Auf dem Personalsektor tut sich bei den Hawks nicht viel, höchstwahrscheinlich muss Verteidiger Richard Tischler (Ellbogen) auch gegen Bad Tölz passen.
Alle Besucher im „Ice Gate“ haben am Dienstagabend die Chance, Eintrittskarten für das WM-Vorbereitungsspiel der deutschen Eishockeynationalmannschaft gegen Finnland am 10. April in Regensburg zu gewinnen. Dazu werden Kandidaten gezogen, die einfache Quizfragen beantworten müssen, um an die begehrten Tickets zu kommen.