Niederlage in Füssen holt Wizards auf den Boden der Tatsachen zurück

Wizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der SonneWizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der Sonne
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„Die Niederlage kam zum richtigen Zeitpunkt, und ich bin froh, dass wir jetzt knapp 14 Tage Pause haben.“ Das war das Fazit von Wilbert Duszenko, dem Trainer der Stuttgart Wizards, nach der 3:5 (0:2, 0:2, 3:1)-Niederlage in Füssen am gestrigen Sonntag. Seine Mannschaft zeigte erst im Schlussdrittel eine engagierte Leistung - zu spät, um das Spiel noch drehen zu können. Die Geschichte der Partie in Füssen ist schnell erzählt. In den ersten beiden Dritteln brachte Stuttgart kein Bein aufs Eis. Im Spielaufbau blieb vieles Stückwerk, auch im Angriff lief nicht viel zusammen. Gefahr resultierte fast nur aus Einzelaktionen - und dabei war Füssens Torhüter André Irrgang stets hellwach.

Bei den Wizards schlichen sich zudem etliche Nachlässigkeiten in der Abwehr ein. Füssen wurde teilweise regelrecht zum Toreschießen eingeladen, da die Wizards nicht konsequent genug in die Zweikämpfe gingen und immer einen Tick langsamer waren als der Gegner. Die kaltschnäuzigen Leopards nahmen die Geschenke dankbar an und brachten die Wizards bis zur 23. Minute durch Gegentore von Sergiy Kharchenko, Oleksandr Mukhanov, Wolfgang Koziol und Andreas Driendl mit 0:4 in Rückstand. Damit war die Partie bereits zu diesem frühen Zeitpunkt entschieden. Ein leichter Ruck ging in der 26. Minute durch die Stuttgarter Mannschaft: Trainer Wilbert Duszenko nahm den angeschlagenen Torhüter Tyrone Garner - er hatte sich im Spiel gegen Ravensburg am Freitag eine Knieverletzung zugezogen und war nicht im Vollbesitz seiner Kräfte - vom Eis und brachte Konstantin Bertet. Der Ersatzmann schaffte den Sprung ins kalte Wasser ohne Probleme und lieferte eine gute Partie. Nun spielten die Wizards engagierter, kamen zu ersten Chancen - doch Zählbares sprang noch nicht heraus. Anders im letzten Drittel. Die Wizards spielten nun endlich Eishockey, gingen entschlossener in die Zweikämpfe und verwerteten auch ihre Chancen. Nur 48 Sekunden nach Wiederanpfiff gelang Mike Bader das 1:4. Dieser Treffer setzte offensichtlich neue Kräfte frei, denn nach genau 46 gespielten Minuten verkürzte Peter Westerkamp auf 2:4 für die Wizards. Die Württemberger waren nun drauf und dran, eine Aufholjagd zu starten. Dass dies nicht gelang, lag auch an den zahlreichen Strafzeiten, die sich die Stuttgarter Truppe nicht nur in dieser Phase einhandelte. So war der Powerplay-Treffer von Füssens Valentyn Oletskyy zum 2:5 in der 55. Minute die logische Konsequenz. Mike Baders Tor zum 3:5-Endstand eine Sekunde vor Schluss (60.) war nur noch Ergebniskosmetik. Wenig positives am Auftreten seiner Mannschaft fand nach dem Spiel Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko, der jedoch auch den verdienten Sieg des EV Füssen herausstrich: „Wir waren heute nicht von der ersten Minute an präsent, so kann man in Füssen nicht gewinnen, die engagierte Defensivarbeit hat gefehlt. Aber die Niederlage kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn nun wissen wir wieder, dass auch bei uns die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Nach den Spielen gegen Ravensburg, München und Essen dachten wohl einige, dass die Oberliga zum Selbstläufer wird und die Erfolgsserie immer so weiter geht. Das ist definitiv nicht der Fall, heute haben wir die Quittung für unsere Überheblichkeit bekommen. Ich bin froh, dass jetzt die Pause kommt. Dort kann sich die Mannschaft regenerieren - und es wartet viel Arbeit auf uns.“ Besser gelaunt war nach Spielende Franz-Josef Baader, der Coach des EV Füssen: „Ich bin froh über die drei Punkte. Wir waren 35 Minuten lang die bessere Mannschaft. Dann schlich sich der Schlendrian ein und wir haben den Gegner aufgebaut. Letztlich haben wir aber verdient gewonnen und drei wichtige Zähler geholt.“ Die Wizards haben nun knapp zwei Wochen Zeit, neue Kräfte zu tanken. Wegen des Deutschland-Cups in Hannover pausiert die Oberliga am kommenden Wochenende. Das nächste Spiel steht erst am 14. November im Terminplan. Um 20 Uhr sind die Stuttgarter zu Gast beim SC Mittelrhein-Neuwied, ehe zwei Tage später (16. November, 18:45 Uhr) die EA Kempten ihre Visitenkarte auf der Stuttgarter Waldau abgibt. Tore: 1:0 (6:41) Sergiy Kharchenko (Andreas Kleinheinz, Valentyn Oletskyy), 2:0 (9:37) Oleksandr Mukhanov (Sergiy Kharchenko) 5-4, 3:0 (20:48) Wolfgang Koziol (Oleksandr Mukhanov, Sergiy Kharchenko) 5-4, 4:0 (22:57) Andreas Driendl (Stefan Knöpfler, Maxim Polkovnikov), 4:1 (40:48) Mike Bader (Corey-Joe Ficek, Peter Westerkamp), 4:2 (46:00) Peter Westerkamp (Corey-Joe Ficek, Mike Bader), 5:2 (54:11) Valentyn Oletskyy (Maxim Polkovnikov, Oleksandr Mukhanov) 5-4, 5:3 (59:59) Mike Bader (Corey-Joe Ficek, Andrej Jaufmann). Strafen: Füssen 14, Stuttgart 26. Zuschauer: 874.

Während der Pause bieten die Stuttgart Wizards ihren Fans und Freunden etwas Neues. In Zusammenarbeit mit dem Sponsor XXL Music Palace steigt am Samstag, 8. November, ab 22:30 Uhr die erste Wizards-Party. Die Räumlichkeiten der Discothek XXL Music Palace in Filderstadt-Bonlanden (Fabrikstraße 23) sind dafür bestens geeignet. In lockerer Atmosphäre besteht bei der Party für alle Fans die Möglichkeit, mit den Spielern ins Gespräch zu kommen, mit anderen Fans fachzusimpeln und einfach Spaß zu haben.


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