Nicht mehr als ein Sparringspartner - München deklassiert Füssen
Das Bundesleistungszentrum in Füssen mutierte am Sonntagabend für die einheimischen Besucher zum Bundesleidenszentrum. Gegen den EHC München zu verlieren ist wahrlich keine Schande, immerhin gelten die Landeshauptstädter als Bewerber für eine Planstelle in der zweiten Bundesliga. Doch auch die David/Goliath Vergleiche beinhalten Schmerzgrenzen und eine solche wurde an diesem Spieltag weit überschritten. Am Ende dieses Kräftemessens stand ein 0:8 (0:2/0:4/0:2) aus Sicht der Gastgeber zu Buche, sang- und klanglos ergaben sich dabei die Leoparden ihrem Schicksal. Für die Kink-Truppe war der Besuch im Königswinkel angenehmer als manche Trainingseinheit, derart wenig Gegenwehr widerfuhr ihr.
Im Tor der Gäste debütierte - wenngleich noch ohne eigenes Leibchen - die Ingolstädter Leihgabe Steffen Karg. Er sollte dem Münchner Abwehrverbund die jüngst einige Male vermisste Sicherheit zurückgeben, was seinen Kollegen Kühnhackl und Hipke nicht zu gelingen vermochte. Dass die Premiere von Karg gleich in einem Shut-Out gipfeln würde, war indes nicht zu vermuten. Schließlich haben die Füssener auf eigenem Eis gerade mal drei Partien abgegeben. An diesem Abend sollte eine vierte Niederlage hinzukommen. Ursache hierfür war zum einen das Nicht-Abrufen des eigenen Leistungspotenzials bei nahezu allen Akteuren. Zum anderen war eine bärenstarke Münchner Mannschaft auf dem Eis, die über die gesamte Distanz ihre spielerische Überlegenheit offenbarte und sich - im Gegensatz zu manch anderem Auswärtsspiel - keine Auszeit nahm.
Nach nicht einmal anderthalb Minuten legte wie sooft Ron Newhook vor. Der kleine Kanadier scheint langsam die richtige Mischung beim Zielwasser gefunden zu haben. In schöner Regelmäßigkeit sind Tore Newhook´s zu bestaunen. Seinen zwölften Saisontreffer ermöglichten ihm seine Kollegen Brearley und Jann. Fünf Minuten später legte Fabian von Schilcher nach. Beim EVF sorgte einzig Torjäger Ruslan Bezshchasnyy für etwas Leben in der Offensive. Trotz klarer Überlegenheit des EHC blieben weitere Treffer vorerst aus. Dies änderte sich in Abschnitt zwei aber relativ schnell. Nach Mario Janns Doppelschlag war die Begegnung gelaufen, was wohl auch die Mannschaft von Franz-Josef Baader so sah. Denn fortan waren die Leopards nicht mehr als Kontrahent auf Augenhöhe zu bezeichnen. Der Tabellenführer - übrigens ohne Sebastian Schwele und den am Kopf operierten Schorschi KInk angetreten - spielte befreit und wie aus einem Guss. Die Tore durch abermals Newhook, bei dem Steffen Karg einen Assist zugesprochen bekam, sowie Alex Leinsle waren eine logische Konsequenz frappanter Überlegenheit. Im letzten Abschnitt waren es Fabian von Schilcher und Daniel Schury, die dem Ergebnis eine unerwartete Deutlichkeit verliehen. Zumindest war das Nachsehen bei den Münchner Spielern soweit gediehen, dass es bei diesem Spielstand beließen. Ein zweistelliger Sieg wäre freilich zu realisieren gewesen. Aber auch mit diesem Resultat wurden die Allgäuer genug gedemütigt. Der EHC München verbuchte durch die beiden Erfolge über Rosenheim und Füssen seit Längerem einmal wieder ein Sechs-Punkte Wochenende. (orab)
Tore:
0:1 (01:19) Newhook (Brearley, Jann), 0:2 (06:15) v.Schilcher (Leahy, Eckmair), 0:3 (22:04) Jann, 0:4 (26:51) Jann (Brearley, Newhook), 0:5 (30:38) Newhook (Burmann, Karg), 0:6 (34:31) Leinsle (Leahy, Vollmer), 0:7 (46:32) v. Schilcher (Wedl, Leahy), 0:8 (48:33) Schury (Leinsle)
Strafen: Füssen 12 - München 16
Schiedsrichter: Axel Sander (Kurz, Oberdörfer)
Zuschauer: 818