Neuwied schlägt nach Kampf die Preussen

Fünf Spiele in
der Vor- und Meisterrunde hat es gedauert, bis den Bären des SC
Mittelrhein-Neuwied der erste Sieg gegen die Berliner Preussen gelungen ist. Im
Heimspiel bezwangen die Neuwieder die Hauptstädter am Ende mehr als verdient
mit 2:1 (1:1/0:0/1:0)
Von Beginn an wollte die Truppe von Fred Carroll an die durchaus gute Leistung
vom Freitagsspiel anknüpfen. Rund 800 Fans und der DEB-Schiedsrichterobmann
Bernd Schnieder (Iserlohn) sahen eine forsch aufspielende Bären-Truppe. Doch
zunächst gingen die Gäste in Führung, als Joel Irwin einen Schuss aus
halbrechter Position abgab, der durchaus haltbar gewesen war (Anm. Als Torschütze
wurde aber offiziell Yvon Corriveau angegeben, der aber nicht auf dem Eis war).
Doch geschockt zeigten sich die Bären nicht. Mit viel Einsatz und Kampf drängten
sie auf den Ausgleich. Und genau eine Sekunde vor Drittelende war es soweit. Die
Berliner hatten den Puck im eigenen Drittel eigentlich sicher und hätten nur
noch über die blaue Linie spielen müssen. Doch Tobias Stolikowski erarbeitete
sich den Puck zurück, lief ein kurzes Stück und netzte ein.
Auch der Mittelabschnitt wurde auf hohem Niveau geführt, wobei sich die
Preussen mit unnötigen Strafen selbst schwächten. Doch leider konnten die Bären
selbst bei 5-3 keinen Profit schlagen.
Im Schlussdrittel dann die kleine Sensation. Im Power-Play brachte Tyson Mulock
die Scheibe durch die Achselhöhle von Marko Suvelo über die Linie. Dieser
wusste selbst nicht wie ihm geschah. Danach wehrten sich die Bären mit Mann und
Maus gegen den Ausgleich und die Preussen wussten sich fast nur noch mit absolut
unfairen und unnötigen Fouls zu wehren. Bezeichnend die Situation in der 58.
Minute: Gäste-Coach Andreas Brockmann wollte den Goalie vom Eis holen, als
Draxler für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Doch damit nicht genug. Dies
veranlasste Hitzkopf Corriveau, eine Flasche auf das Eis zu werfen, was eine
weitere Strafzeit zur Folge hatte. Somit hatten die Berliner keine Chance mehr
und die Neuwieder feierten frenetisch den ersten wichtigen Sieg gegen die
Hauptstädter, die selbst bei der Verabschiedung noch meinten, sich mit der
Neuwieder Mannschaft prügeln zu müssen.
Stimmen
zum Spiel:
Fred Carroll: „Ich
bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben am Freitag schon gut gespielt,
aber zu viele Fehler gemacht. Die waren heute weniger und mit viel Kampf haben
wir endlich mal gegen die Berliner gewonnen. Das war wichtig für uns, denn auch
mit Rosenheim haben wir noch eine Rechnung offen.“
Andreas
Brockmann: „ Es gibt den
alten Spruch, dass man die Spiele nicht auf der Strafbank gewinnt. Wir leisten
uns auswärts zu viele Strafen, dürfen dann aber nicht jammern sondern müssen
endlich anfangen Eishockey zu spielen. Neuwied hat verdient gewonnen.“
Torfolge:
0:1 (15.) Corriveau (Draxler, Hoffmann); 1:1 (20.) Stolikowski ;
2:1 (42.) Mulock (Leinonen, Majer 5-4)