Neun Spiele, acht Siege - Mighty Dogs zwingen Selber Wölfe in die Knie

Mighty Dogs auch gegen Dresden erfolgreichMighty Dogs auch gegen Dresden erfolgreich
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Vor 1260 zahlenden Zuschauern im Schweinfurter Icedome gab es schon wieder

einen Sieg der Mannschaft von Jari Pasanen. Die Selber Wölfe boten den

Hausherren trotz des frühen Rückstandes über weite Strecken der Partie

Paroli, eher Stürmerstar Mikhail Nemirovsky mit einem sensationellen Treffer

zum 3:0 den Sieg unter Dach und Fach brachte.



Die intensiv und diszipliniert geführte Partie begann mit einem

Paukenschlag: Nach nur 33 Sekunden traf der Spieler mit der Nummer 39, Rob

Frost nach schöner Vorarbeit seines Sturmpartners Darren Mortier zum 1:0 aus

halbrechter Position ins Tor der Gäste. "Eure Mannschaft bekan mit einem

Feuerwerk und war zu Beginn immer einen Schritt schneller", resümierte der

Wölfecoach Doug Kacharvich in der Pressekonferenz nach Spielschluß.



Er sah wie die erfreuten Zuschauer auf den Rängen, sofern sie Anhänger der

Mighty Dogs sind, einen wahren Sturmlauf des Heimteams, denn kurz nach dem

ersten Führungstor hatten auch Sergej Waßmiller und Scott Roles gute

Einschußmöglichkeiten. Doch Kai Fischer im Tor der Wölfe hatte zunächst gut

pariert, Roles' Schuß aus sechs Metern wurde abgeblockt.



Erst in der achten Spielminute mußte der Schlußmann der Schweinfurter Thomas

Wilhelm erstmals zupacken; mit einer Glanzparade vereitelte er die

3-1-Situation, aus der Ahmaoja kein Kapital schlagen konnte. Bis zum

Drittelende hatten sich die Mighty Dogs in der Schußstatistik mit 14:4

deutlich abgesetzt, allerdings stand es weiterhin "nur" 1:0.



Mit dem Beginn des zweiten Spielabschnitts hatten die Selber Wölfe mehr vom

Spiel, es ging "rauf und runter" auf der Eisfläche: Gute Schußchance für

Kapitän Porzig für die Wölfe, dann ein unglücklicher Mortier, der wie Kai

Fischer beim Schußversuch aus kurzer Distanz zu Boden ging und im liegen

über den Puck "wischte".



Auf den Rängen begann trotz des knappen Spielstandes eine Party: Der

Zwischenstand von 4:0 aus Berlin gegen die Hassfurt Sharks animierte den

"besten Trompeter der Liga" (Künstlername Rossi) zum Evergreen "Schau hi, da

liegt a toter Fisch im Wasser".



Zurück zum Geschehen auf dem Eis: Juhasz hat bei einem Break in der 26.

Minute Pech und trifft nur den Pfosten. Thomas Wilhelm zeigt eine

Super-Parade, just in dem Moment, als Chris Gustafson von der Strafbank kam

und das Selber Überzahlspiel eigentlich abgehakt war. 29. Minute: Kulonen

schießt hart und platziert, Wilhelm kann den Puck aber mit der Schulter

ablenken - dennoch trödelt das Spielgerät Richtung und letzlich auch ins

Tor. Doch kurz vor Überschreiten der Linie war das Tor aus den Angeln

gehoben worden. Der Treffer wurde nicht anerkannt.

Jari Pasanen nahm eine taktisch kluge Auszeit, weil seine Jungs allzu

nächlässig geworden waren. Die Predigt an der Bande zeigte Wirkung: In der

34. Minute faßte sich der von den Hannover Scorpions für dieses Wochenende

zu den Mighty Dogs gestoßene Reiko Berblinger ein Herz, feuerte einen harten

Schuß Richtung Kai Fischer ab. Der abgewehrte Puck flog hinters Tor und von

der Bande wieder zurück, genau vor die Kelle von Nemirovsky, der abgeklärt

das 2:0 erzielte. Die Wölfe hatten bis dahin auch einige gute Angriffe

gezeigt, waren aber nicht belohnt worden.



Im Schlussdrittel musste zunächst wieder Kai Fischer sein ganzes Können

aufbieten, doch auch sein Gegenüber Thomas Wilhelm. "In dieser Phase hat uns

der Willi auf die Siegerstraße gebracht", zollte Jari Pasanen dem Torwart

anschließend Respekt.



In Unterzahl vergab Marc Garthe nach einer Unachtsamkeit von Sergej

Waßmiller eine Riesenmöglichkeit, als er beim Alleingang und trotz "aller

Zeit der Welt" an Thomas Wilhelm und der Torlatte scheiterte. Aus Sicht der

Wölfe kam es so, wie es kommen mußte: Mit Genialität und unnachahmlicher

Raffinesse ließ Mikhail Nemirovsky zunächst einen verduzten Verteidiger

stehen, um dann auf einem Raum von ein, zwei Metern auch noch den Torhüter

der Gäste auszuspielen und den Puck cool unter dessen Schonern

durchzuschieben.



Die Zuschauer auf den Rängen und auf der Tribüne schüttelten vor Staunen den

Kopf und feierten frenetisch das 3:0. Kacharvich kommentierte dieses

Kabinettstückchen in der Pressekonferenz mit den Worten: "Deshalb ist er der

Topscorer der Liga ... So raffiniert spielt Euer Nemirovsky, da kann man

Euch nur gratulieren zu diesem guten Spieler".



Es war ein toller Erfolg der Mighty Dogs. "Es ist ein gutes Zeichen, wenn

wir gewinnen, obwohl wir nicht eine so herausragende Leistung wie zuletzt

geboten haben", meinte ein zufriedener Jamie McKinley. Drei Punkte, zweiter

Shutout für Wilhelm, achter Sieg im neunten Spiel. So erfolgreich ist

derzeit kein anderes Team der Liga. Oh, wie ist das schön.



Tore:

1:0 0:33 Torschütze #39 Frost (Assist #17 Mortier, #3 Juhasz)

2:0 33:13 #78 Nemirovski (#7 Berblinger, -)

3:0 54:56 #78 Nemirovski (#33 Heindl, -)

Strafen: Schweinfurt: 6 - Selb: 10

Zuschauer: 1260


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