Nauheim muss Ausgleich in der Serie hinnehmen

Das Match begann typisch für eine zweite Partie einer Best-of-Five-Serie: Keiner wollte einen Fehler machen und dem Gegner eine Führung ermöglichen. Ganz anders als noch am Freitag taktierten die Mannschaften und tasteten sich mehr oder minder ab. Auch wenn es weniger Action und Torszenen gab, so war die Partie dennoch ob der Brisanz stets spannend, so dass die gut 80 mitgereisten EC-Fans voll auf ihre Kosten kamen. Die Hessen hatten in der sechsten Minute erste aussichtsreiche Möglichkeiten, als Althenn und Piwowarczyk den Peitinger Goalie prüften. Auf der Gegenseite musste Keller gegen Weyrich eingreifen (9.), viel mehr Szenen waren bis dato nicht zu verzeichnen. Erst Strafen gegen Ende des Abschnitts sorgten für mehr Platz und somit für Torgelegenheiten, wobei Peitings Dibelka in Unterzahl nach einem Fehler im Aufbauspiel der Gäste nur knapp das Gehäuse verfehlte. In derselben Powerplay-Situation zirkelte Matthias Baldys ebenfalls nur Zentimeter am Kasten vorbei, als Cardona zwei Minuten absaß, griff die Fanghand von Keller nach einem Eichberger-Sololauf sicher zu, so dass es leistungsgerecht mit einem 0:0 in die erste Pause ging.
Wesentlich lebhafter wurde es im Mittelabschnitt, wobei die Gäste nach einem Konter über Barta und Schwab in der 22. Minute Schusspech hatten. Auf der Gegenseite prüfte Pfohmann erneut Keller, der wie schon am Freitag Sieger in diesem Duell blieb. Die 25. Minute brachte jedoch eine bittere Pille für die Gäste: Schwab verfehlte nur knapp vor Hechenrieder, quasi im Gegenzug vollstreckte Eichberger einen 2:1-Konter zum 1:0. Dieser Treffer gab den Hausherren sichtlich Auftrieb und Selbstvertrauen, während die Roten Teufel immer weniger nach vorne zustande brachten. Selbst ein Nauheimer 5:3-Powerplay verpuffte ohne Wirkung, im Gegenteil: Mit einem Mann weniger konnte Eichberger einen Gare-Pass abfangen und den anschließenden Sololauf in der 29. Minute gar zum 2:0 abschließen. Die Elche bestimmten nun die Partie, die Gegenwehr der Kurstädter war mehr oder minder gebrochen. In der 35. Minute nutzte Peitings Youngster Florian Thomas einen Rebound zum 3:0, noch vor der zweiten Pause traf Dibelka bei 4 gegen 4 Spielern auf dem Eis sogar noch zum vorentscheidenden 4:0. Nauheims Igor Filobok war zu dieser Zeit bereits nicht mehr im Spiel, der Angreifer erhielt wenige Sekunden zuvor eine Spieldauerstrafe nach einem Stockstich und wird somit am Dienstag im zweiten Heimspiel fehlen.
Mit Beginn des letzten Abschnitts wechselte Fred Caroll seinen Goalie, so dass nun Stephen Ritter für Markus Keller zum Zuge kam. Dies war aber weniger eine Maßnahme aufgrund Kellers Leistung - bei den Gegentreffern war er machtlos, sondern vielmehr, um das Team noch einmal wachzurütteln. Ritter musste auch gleich bei einem Schuss von Borberg eingreifen und war somit sofort im Spiel. Eine Wende konnte aber auch dies nicht herbeiführen, Peiting verwaltete den Vorsprung, während die Gäste das Match offenkundig schon abgehakt hatten. Große Torszenen gab es nicht mehr zu verfolgen, auch wenn die Peitinger von den Spielanteilen her mehr Übergewicht hatten. Stephen Ritter bekam somit noch ein paar Möglichkeiten, sein Können zu zeigen. Die Partie war aber durch, so dass es sich nun auf das Heimspiel am Dienstag um 20 Uhr zu konzentrieren gilt. Fest steht allerdings, dass man am kommenden Freitag auf jeden Fall noch einmal nach Peiting wird fahren müssen, nachdem aus einer Best-of-Five-Serie nun eine Best-of-Three geworden ist.
Tore: 1:0 (24:08) Eichberger (Dibelka), 2:0 (28:35) Eichberger (4-5), 3:0 (34:37) Thomas (Guth), 4:0 (37:12) Dibelka (4-4). Strafen: Peiting 12, Bad Nauheim 12 + 10 + 5 + Spieldauer (Filobok). Zuschauer: 992.