Mighty Dogs: Last-Minute-Sieg in der Bärenhöhle

Dank einer überzeugenden Energieleistung zwangen die Schweinfurt Mighty Dogs am drittletzten Spieltag der Eishockey Oberliga Meisterrunde den SC Mittelrhein-Neuwied mit 5:4 in die Knie und beendeten damit die letzten Playoff-Träume der Mannschaft von Trainer Fred Carroll. Der Siegtreffer der Schweinfurter fiel eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit, als Danny Albrecht per Shorthanded Goal erfolgreich war.
Nach dreiminütigem „Abtasten“ übernahmen die Hausherren zunächst das Kommando und kamen durch die pfeilschnellen Angreifer Janne Kujala und Dave Stevens zu zwei Großchancen, die von Thomas Wilhelm pariert wurden. Der Torhüter der Mighty Dogs hatte großen Anteil daran, dass die Hausherren bis zur 10. Minute nicht die verdiente 1:0-Führung erzielen konnten. Dafür machten es die Schweinfurter Angreifer besser: In der 13. Minute konnte die erste zwingende Torchance zur Führung genutzt werden, nachdem Roles von der blauen Linie zu Nemirovsky, und der zum freistehenden Danny Albrecht gepasst hatte. Der während der Saison von McKinley aus Grefrath verpflichete Nachwuchsstürmer erzielte ganz cool das 1:0 und überwand Marc Gronau, der heute wahrlich nicht seinen besten Tag erwischte.
Zwar hatten Kujala und zwei Mal Bovenschen in der 18. Minute den Ausgleichstreffer auf dem Schläger, doch mit der knappen Gästeführung gings erstmals in die Kabinen.
Der zweite Spielabschnitt begann aus Sicht der Heimmannschaft mit einem Paukenschlag: In Überzahl schlenzte der von der EishockeyNews zum besten Verteidiger der Oberliga Südwest gewählte Verteidiger Sami Leinonen den Puck Richtung Tor, wo er von Jaroslav Majer an Wilhelm vorbei ins Tor befördert wurde.
Wenig später vergab der heute an der Seite von Waßmiller und Nemirovsky groß aufspielende Albrecht einen Alleingang. Torwart Gronau fing sich zunächst kein weiteres Tor ein, Schweinfurt dafür aber zwei Strafzeiten (Schadewaldt und Roles). Die 5-3-Überzahlsituation wurde eiskalt genutzt, Mittelrhein erzielte die erstmalige Führung.
Wenig später entlud sich Scott Roles’ Frust: Der stämmige Defender der Mighty Dogs schnappte sich nach einem gewonnen Bully den Puck, zog Richtung Mitte der Eisfläche und feuerte von dort einen fulminanten Schlagschuss Richtung Tor ab – die Scheibe schlug neben Marc Gronau zum 2:2 ein. In den Folgeminuten besaßen die Dogs vier Großchancen zum Führungstreffer, die aber allesamt ungenutzt blieben. Überraschend gingen die Hausherren erneut in Führung, weil Johnson einen Verteidiger überlaufen und per Rückhandschuss erfolgreich war.
In der letzten Minute des zweiten Drittels wollten die Schweinfurter unbedingt den Ausgleich – und er fiel auch. Lars Müllers’ Schuss fand unter gütiger Mithilfe von Marc Gronau den Weg ins Tor.
Im Schlussdrittel gingen die Neuwieder Bären erneut in Führung, nutzten nach nur wenigen Sekunden die Überzahlsituation zum 4:3 durch Gomov. Wenig später hatte Dave Stevens die Vorentscheidung auf dem Schläger, traf jedoch das leere Tor nicht. Gut, dass Scott Roles heute „sein bestes Spiel der Saison“ ablieferte und ungeahnte Offensivqualitäten zeigte. Er erzielte fünfeinhalb Minuten vor dem Ende den verdienten Ausgleichstreffer.
Als Lars Müller zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit auf die Strafbank wandern musste, glaubten die knapp 1000 Zuschauer an eine Verlängerung. Doch Danny Albrecht konnte sein zweites Break an diesem Abend zum 5:4-Siegtreffer nutzen.
Jari Pasanen war hocherfreut: „9999.“ Sein Pendant Fred Carroll sah das ganz anders. Frustriert wegen des „Ausscheidens aus dem Rennen um einen PlayOff-Platz“ gab er zu Protokoll: „Unglaublich. Wir haben vielleicht 95 % der Zweikämpfe an der Bande verloren. Ich bin sehr enttäuscht. Wir zeigen derzeit zwei Gesichter. Eines auswärts und eines daheim. Wir haben verdient verloren.“
Am Sonntag kommt es zum großen Match zwischen absoluten Spitzenteams: Im Schweinfurter Icedome gastieren die Moskitos Essen. Das Team von Jari Pasanen hat sich durch die heutige Leistung ein volles Haus verdient: „Wenn jetzt nicht die Hölle los ist, dann weiß ich nicht, warum“. Sein Wort in Gottes Ohr...
Tore:
0:1 12:42 Albrecht (Nemirovsky, Roles)
1:1 20:47 Majer (Leinonen)
2:1 25:04 Stevens (Strompf)
2:2 27:31 Roles (Waßmiller)
3:2 37:41 Johnson (Strompf)
3:3 39:23 L. Müller
4:3 40:33 Gomov (Majer, Kujala)
4:4 54:15 Roles (L. Müller)
4:5 58:55 Albrecht (Schadewaldt, Reiser)
Strafzeiten:
Neuwied 6 Minuten - Schweinfurt 14 Minuten
Zuschauer: 902,